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Nachricht vom 19.11.2015    

Demo mit Schlagworten: Lügenpresse, Merkel raus und mehr

Abermals rief die Facebook-Gruppe „Stegskopf – wir sagen NEIN“ zu einer öffentlichen Kundgebung auf: Am Donnerstag, 19. November, ab 18.30 Uhr kam es in Rennerod zu einer Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik im Allgemeinen und die Situation rund um den Stegskopf im Speziellen.

Edwin Wagensveld am Mikrofon, daneben Torsten Frank.

Rennerod. Unter dem Slogan „Bekenntnis zu Deutschland“ hatten Torsten Frank und seine Helfer über Facebook zu der Demonstration aufgerufen. Das AfD-Mitglied Frank griff auch direkt Facebook an, die würden die Zahlen manipulieren, denn es hätten nach seiner Kenntnis viel mehr Sympathisanten die Seite gelikt und ihr Kommen zugesagt. Die passiere natürlich alles auf staatliche Anordnung. Der AfD gehen anscheinend solche und ähnliche Äußerungen zu weit, sie soll nach unseren Informationen gegen Frank ein Parteiausschlussverfahren anstreben.

Die Presse war wiederum Ziel von Angriffen von Torsten Frank. Die Aussagen wurden dann auch von den rund 150 gekommenen „Anhängern“ mit „Lügenpresse“ skandiert. Es ist erschreckend, mit welch einfachen Aussagen die Leute sich zu Beifallskundgebungen hinreißen lassen. Der Vergleich von Pfefferminzbonbons, die er in einer durchsichtigen Dose hochhielt und schüttelte, mit Flüchtlingen ist schon sehr abartig. Die Aussage war: „In dieser Dose sind gute Pfefferminz drin, welche von denen man Bauchweh bekommt und welche von denen man direkt stirbt. Wer will probieren?“ Den Zuhörern wird deutlich suggeriert, dass mit den Flüchtlingen jetzt die Terroristen ins Land kommen.

Die Zuhörer waren überwiegend junge Leute, darunter aber auch solche, die sich einfach einmal ein Bild von der Gruppe machen wollten. Frank macht es sich sehr einfach, indem er alles Merkel und „ihren Steigbügelhaltern“ im Westerwald anlastet. Die Rufe „Merkel raus“ schallten an dem Abend dann auch mehrfach durch Rennerod.

Nach Torsten Frank kam ein „Uwe“ auf die Bühne, der vorgab Ur-Westerwälder zu sein. Nach seiner Rede und den vorgetragenen Gedichten zu urteilen, gehört er der rechten Szene an.



Vor dem kurzen Rundgang durch Rennerod rief Torsten Frank seine Anhänger auf, sich auf dem Weg nicht durch Gegendemonstranten provozieren zu lassen. Dies war auch der Fall Um einen sicheren Verlauf der beiden Veranstaltungen zu gewährleisten hatte die Polizei über 100 Einsatzkräfte im Einsatz. Mit dem Ziel potentiell gewaltbereite Störer schon in der Anreisephase zu erkennen, wurden seitens der Polizei intensive Vorkontrollen durchgeführt. Im Verlauf der Veranstaltung wurden mehrere Platzverweise gegen Antifa Teilnehmer ausgesprochen, die versuchten auf den Kundgebungsplatz der Veranstaltung „Bekenntnis zu Deutschland“ zu gelangen. Die Personen kamen dem Platzverweis problemlos nach.

Nach dem Rundgang kam „Ed, der Holländer“, wie er genannt wird, auf die Bühne ans Mikrofon. Nach unseren Informationen ist sein richtiger Name Edwin Wagensveld. Er ist in Holland geboren, lebt in Unterfranken und betreibt einen Online-Waffenshop. Sein holländischer Akzent ist sehr deutlich. Aus deutscher Sicht ist er ja auch Ausländer, der gegen Ausländer spricht. Er zog kräftig über die überregionale Presse und auch die lokale Presse her. „Die schreiben das alles nur, damit sie ihren Job behalten. Sie sind selbst ein Teil der Propagandamaschine des Staates.“ Nach Informationen der Kuriere steht er unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz.

Der Einsatzleiter der Polizei, Kriminaldirektor Wendelin Schmidt, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf: „Es war der erwartete Einsatz für die Polizei, mit dessen Verlauf wir gerechnet hatten.“ Insgesamt zog die Polizei eine sehr positive Bilanz zu dem friedlich verlaufenen Einsatz. (woti)


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