Werbung

Nachricht vom 22.10.2015    

Deponiebedarf steigt an: Bauabfallentsorgung immer aufwendiger

Weiteren Bedarf an Deponieraum für mineralische Abfälle sieht mittelfristig der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach: "Verwertung darf kein Selbstzweck sein. Es müssen sowohl die Ökologie als auch die Ökonomie betrachtet werden", so heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises Neuwied.

Kreis Neuwied. "Wenn beispielsweise kein ortsnaher Markt für Bodenaushub vorhanden ist, kann die Ablagerung sinnvoller sein als weite Transporte, die wertvolle Ressourcen verbrauchen und klimaschädliche Gase freisetzen", so Hallerbach als zuständiger Dezernent weiter.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie haben mitgeteilt, dass von der deutschen Bauwirtschaft im Auftrag der Bauherren jährlich über 190 Millionen Tonnen mineralischer Abfälle zur Wiederverwendung aufbereitet, transportiert, wiederverwertet oder entsorgt werden.
Zwar wurden 2012 schon mehr als 91 Prozent der mineralischen Bauabfälle wiederverwertet, dennoch erwartet die Bauwirtschaft für die Zukunft größere Belastungen durch die Entsorgung von mineralischen Abfällen. Zurückgehende Verfüllungskapazitäten in Steinbrüchen und Abgrabungen, aber auch steigende gesetzliche Anforderungen an die Schadstoffeinstufung verteuern zunehmend private und öffentliche Baumaßnahmen.

Eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen hat aufgezeigt, dass sich der finanzielle und bürokratische Aufwand beim Umgang mit mineralischen Abfällen in den letzten Jahren besorgniserregend erhöht hat. Bei knapp 70 Prozent der befragten Unternehmen hat der betriebliche Aufwand für das Abfallmanagement seit 2009 zugenommen, und zwar im Mittel um ca. 70 Prozent.

Der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach, gleichzeitig Dezernent für die Umwelt und Abfallwirtschaft, möchte die heimische Bauwirtschaft unterstützen und befürwortet die Schaffung neuer Ablagerungsmöglichkeiten. "Selbstverständlich gehen Abfallvermeidung und Abfallverwertung vor Abfallbeseitigung", betont Hallerbach: "Dabei belegt die bisher erreichte Verwertungsquote von über 90 Prozent den verantwortungsvollen Umgang der Bauwirtschaft mit den von ihr erzeugten Abfällen."



Hallerbach hat dabei auch die zusätzliche finanzielle Belastung im Blick, die private und öffentliche Bauherren bei längeren Transportwegen und knappen Entsorgungskapazitäten zu tragen haben. "Der Zustand unserer Infrastruktur ist in Folge knapper Mittel schon heute teils in Besorgnis erregendem Zustand. Wir sollten nicht zulassen, dass sich die Sanierung von maroden Straßen und Brücken unnötig verteuert, und auch der Bau privaten Wohnraums muss bezahlbar bleiben", gibt er zu bedenken.

Im Landkreis Neuwied besteht nach der Verfüllung des ehemaligen Tontagebaus in Oberdreis und mit den nur noch begrenzten Verwertungsmöglichkeiten auf den beiden Deponien in Fernthal und Linkenbach ein Mangel an Entsorgungsmöglichkeiten - insbesondere für Bodenaushub. Denn bis zur Deponie Eiterköpfe bei Ochtendung beträgt die Transportentfernung aus dem Kreis Neuwied teils mehr als 60 Kilometer.
Hallerbach sieht daher in der Forderung der Bauwirtschaft nach zügiger Genehmigung geplanter Deponiekapazitäten ein durchaus berechtigtes Anliegen. Eine Verwertungsmöglichkeit für Bodenaushub im Landkreis Neuwied hält er durchaus für denkbar. "Eine enge Kooperation mit der Bauwirtschaft müsste die Grundlage sein", betont er.

Einen bereits ausgebauten aber erst zur späteren Verfüllung vorgesehen Deponieabschnitt in Linkenbach, sieht Achim Hallerbach nicht als Alternative: "Wir wollen auf jeden Fall vermeiden, dass es zu einem akuten Entsorgungsnotstand kommt, der die vorzeitige Wiederinbetriebnahme der Deponie Linkenbach erfordern könnte. Der hier für die Ablagerung des vorbehandelten Restmülls vorgesehene und bereits entsprechend ausgebaute Deponieraum wäre dazu viel zu wertvoll und wohl auch zu teuer."



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Zwei friedliche Demonstrationen in Koblenz: Klimaschutz und One Billion Rising

Am Freitag (14. Februar) fanden in Koblenz zwei Demonstrationen zu unterschiedlichen Themen statt. Teilnehmer setzten sich ...

Klinik-Zukunft: Nach Rundem Tisch in Mainz zeigt sich Minister Hoch zuversichtlich

Die stationäre Gesundheitsversorgung auch im Westerwald ist gefährdet vor dem Hintergrund der zweiten Insolvenz der DRK-Krankenhausgesellschaft ...

Bad Honnef: Illegale Müllentsorgung im Naturschutzgebiet entdeckt

Im Naturschutzgebiet Siebengebirge bei Bad Honnef wurde eine große Menge illegal entsorgten Mülls gefunden. Stadtförster ...

Stadt Neuwied: Geänderte Öffnungszeiten während der Karnevalstage

Während der Karnevalstage ändern sich die Öffnungszeiten der Stadtverwaltung Neuwied. Einige Einrichtungen bleiben geschlossen ...

Expertenwissen für Hobbygärtner - Veranstaltungen im Asbacher Land

Der Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land e.V. (ANUAL) lädt im März zu zwei informativen Veranstaltungen ...

Zwei Busse kollidieren am Schulzentrum Dierdorf - fünf Kinder verletzt

Die Leitstelle Montabaur alarmierte am Freitag, dem 14. Februar um 8.39 Uhr die Feuerwehren Dierdorf und Puderbach zu einem ...

Weitere Artikel


Stadtverwaltung Neuwied bittet um Rücksicht an Feiertagen

Der November ist der Monat der Stille und inneren Einkehr. Um Rücksicht auf die Menschen, die an den „stillen“ Feiertagen ...

Kino fürs Herz – für Großeltern, Kinder und Enkel

Gemeinsame Kinonachmittage für die ganze Familie bietet der Seniorenbeirat der Stadt Neuwied zusammen mit dem Kinobetrieb ...

DPSG Stamm Gladbach macht sich stark für eine saubere Umwelt

Kürzlich machten sich die Gladbacher Pfadfinder auf in den Wald zur Waldsäuberungsaktion. Gemeinsam mit dem zuständigen Förster ...

„Trauer ist die Reaktion auf einen schwerwiegenden Verlust“

„Trauer ist die Reaktion auf einen schwerwiegenden Verlust." Mit diesem Satz begann Heidi Hahnemann, Bildungsbeauftragte ...

Verwaltung und Polizei informierten zur Notunterkunft für Flüchtlinge

Zu einer Informationsveranstaltung hatte die Stadtverwaltung Bad Honnef und die Polizei die Anliegerinnen und Anlieger im ...

Dreyer kommt zur Demonstration nach Bad Marienberg

Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht am Donnerstagabend, 22. Oktober auf dem Marktplatz in Bad Marienberg. Dort findet ...

Werbung