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Nachricht vom 22.10.2015    

Verwaltung und Polizei informierten zur Notunterkunft für Flüchtlinge

Zu einer Informationsveranstaltung hatte die Stadtverwaltung Bad Honnef und die Polizei die Anliegerinnen und Anlieger im Bereich Rommersdorf rund um das Städtische Siebengebirgsgymnasium eingeladen. Eine wichtige Veranstaltung, wo die Bürgerschaft miteinbezogen wurde und Fragen stellen konnte.

Verwaltung und Polizei informierten die Bürgerschaft zur Flüchtlingsnotunterkunft in der Doppelturnhalle des Siebengebirgsgymnasiums, von links: Johanna Högner (Büroleiterin), Thomas Breutigam (Krisenstab), Bürgermeister Otto Neuhoff, Erster Polizeihauptkommissar Gerd Mainzer, Stadtkämmerin Sigrid Hofmans. Foto: Verwaltung

Bad Honnef. Bürgermeister Otto Neuhoff, Verwaltungsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen sowie Polizei stellten sich in der Aula der Schule den Fragen zur gerade erfolgten Einrichtung der Doppelturnhalle des Siebengebirgsgymnasiums als Flüchtlingsnotunterkunft. Bürgermeister Otto Neuhoff forderte die rund 130 Bürger und Bürgerinnen, die der Einladung gefolgt waren, ausdrücklich auf, mit Verwaltung und Polizei in den Dialog zu treten.

Die Bezirksregierung Arnsberg hatte um Amtshilfe gebeten, um Unterkünfte für Flüchtlinge vorzubereiten, da die bereits vorhandenen Unterkünfte nicht mehr ausreichen werden. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Verwaltung hatten in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen das Nötige veranlasst, um 70 Flüchtlinge aufzunehmen. Die Arbeiten dazu wurden dank guter Zusammenarbeit innerhalb kürzester Zeit gestemmt.

Es fehlt allerdings ein Betreiber für die Turnhalle. Deshalb hatte Richard Thomas (Leiter Geschäftsbereich Bürgerdienste) noch einmal mit Vertretern der Bezirksregierung gesprochen und um Aufschub für die Zuweisung der Flüchtlinge gebeten. Die Bezirksregierung will nun mithelfen, auch außerhalb der Region nach einem Betreiber zu suchen.

Die Turnhalle war bereits am vergangen Wochenende ausgeräumt worden. Sie wird mit 70 Feldbetten bestückt. Von der Halle mit Wänden abgetrennt sind unter anderem in den Geräteräumen Bereiche für Wickel- und Stillraum, Ausgabestelle, Lager, Gebetsraum, Waschmaschinenraum und dem für diese Aufgabe erfahrenen Ordnungsdienst eingerichtet. Ein Spielbereich für die Kinder ist ebenfalls eingerichtet. Die Mahlzeiten, die von einem Caterer geliefert werden, werden in der Aula des Siebengebirgsgymnasiums eingenommen werden.

Vorgesehen ist, dass die Flüchtlinge unmittelbar nach ihrer Ankunft in Bad Honnef in der Turnhalle der Löwenburgschule registriert werden. Dort erfolgt auch die Erstuntersuchung. Drei Tage müssen die Ankommenden unter Quarantäne stehen, bis die Untersuchungsergebnisse und vor allem die Röntgenaufnahmen ausgewertet sind.

Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich bei stellvertretendem Schulleiter des Siebengebirgsgymnasiums Armin Ritter, der während der Informationsveranstaltung anwesend war, für die gute Kooperation der Schule. Der Schulsportbetrieb wird durch den Verwaltungsfachdienst für Sport weitgehend auf andere Hallen verteilt und die Turnhalle der Löwenburgschule wird ohnehin nicht dauerhaft einbezogen.

Die Ansteckungsgefahr durch Krankheiten war eines der Themen, die die Bürger und Bürgerinnen während der Informationsveranstaltung ansprachen. Sie ist, bedenkt man die Untersuchungen, aber nicht zu dramatisieren und nicht wesentlich höher als in der täglichen Begegnung mit Menschen im Supermarkt oder anderen öffentlichen Bereichen. Der Schulbetrieb kann weiter gehen. Bauzäune trennen die Bereiche. Die Bürger und Bürgerinnen stellten die Frage nach dem kulturellen Hintergrund der Ankommenden. Die ehrenamtlich Tätigen haben für die bereits hier lebenden Asylbewerbenden gute Integrationsarbeit geleistet. Eine Hausordnung wird ihnen als erste Maßnahme bekannt gegeben.



Erster Polizeihauptkommissar Gerd Mainzer erklärte, dass die Polizei alles für die Sicherheit tun wird. Entsprechende frühzeitige Beobachtungen lassen erkennen, ob es Gefahren gibt. Im Übrigen haben die bisherigen Erfahrungen in anderen Notfallunterkünften gezeigt, dass die Kriminalitätsrate niedrig ist. Rommersdorf werde nach wie vor ein ruhiges Viertel sein. Richard Thomas berichtete, dass es bei den bisher in Bad Honnef wohnenden Asylbewerbenden noch keine Vorfälle gegeben habe.

Für die Anlieger und Anliegerinnen ist eine Hotline eingerichtet. Über die zentrale Telefonnummer des Rathauses (02224/184-0) wird bei dem Stichwort „Asyl“ zum Ordnungsamt weiterverbunden.

Die Turnhalle des Siebengebirgsgymnasiums soll als Unterkunft nicht zu einer Dauerlösung werden, erklärte Bürgermeister Otto Neuhoff. Die Verwaltung habe bereits eine andere Unterbringungsmöglichkeit ins Auge gefasst. Die Planungen sind bereits sehr konkret. Allerdings fehlt es noch an letzten infrastrukturellen Voraussetzungen. Die Ausstattung ist wegen des derzeitigen hohen Bedarfs nicht leicht zu beschaffen.

Darauf hingewiesen wurde, dass Sachspenden nicht an der Turnhalle abgegeben werden sollen. Auf der Internetseite der Stadt Bad Honnef (www.bad-honnef.de unter Refugees/Welcome) gibt es unten drei Bereiche zu Ehrenamt, gesuchtem Lager- und Wohnraum sowie Geldspenden. Hier wird das bekannt gegeben, was an Sachgegenständen gebraucht wird.

Bürgermeister Otto Neuhoff erklärte, dass die Kommunen in der Pflicht sind, die Aufgaben für die Aufnahme der Flüchtlinge menschlich und vernünftig zu gestalten. An die Bürger und Bürgerinnen von Bad Honnef kann als Fazit der Bürgerveranstaltung ein großes Kompliment gemacht werden: Die vielen ehrenamtlich Tätigen in Bad Honnef versuchen nach Kräften, die Lebensumstände für die Flüchtlinge zu verbessern. Während der Informationsveranstaltung wurden selbstverständlich viele sachliche Fragen gestellt, doch das Schicksal der Flüchtlinge bewegt die Menschen.



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