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Nachricht vom 20.10.2015    

Beim Kreis-Chorkonzert gab es eine geballte Ladung Gesang

Das war schon eine geballte Ladung Chorgesang, die am Sonntag in der Neuwieder Marktkirche beim Kreis-Chorkonzert des Kreis-Chorverbands erklang und dessen Vorsitzender Herbert Kutscher einmal mehr amüsant und gespickt mit literarischen Leckerbissen durch das Konzert führte.

Bezaubernd anzusehen und zu hören: Der Kinder- und Jugendchor Waldbreitbach beim Kreis-Chorkonzert in der Marktkirche. Foto: Hans Hartenfels

Neuwied. Ursprünglich hatte man die Aula des Heinrich-Hauses in Engers als Austragungsort vorgesehen, musste aber dann, als plötzlich 14 Chöre überraschend ihre Teilnahme zusagten, spontan umorganisieren und fand, wie immer, bei den Verantwortlichen der Marktkirche, Pfarrer Werner Zupp und Musikdirektor Thomas Schmidt, offene Ohren.

Werner Zupp freute sich dann in seiner Begrüßungsansprache auch sichtlich, so viel Leute in seiner „guten Stube“ begrüßen zu können, nicht ohne Wehmut, auch bei anderen Gelegenheiten mal ein solches Auditorium zu haben. Herbert Kutscher passte sich dem Austragungsort geschickt an und „verkündigte“ die frohe Botschaft: „Der Chorgesang lebt“, wenn er auch zu Beginn dann mitteilen mußte, dass sechs Chöre durch Erkrankung ihres Dirigenten ausfielen. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Kantor Peter Uhl hatte gleich einen Stimmungsaufheller mit seinem Kinder- und Jugendchor Waldbreitbach zu präsentieren, der mit dem Titelsong des Titanic-Films „My Heart will go on“ im Sturm die Herzen eroberte. Es folgte ein Volkslied, der Gassenhauer „La,le,lu“, den Heinz Rühmann einst bekannt gemacht hatte und das Lied vom Gummibär.

Noch einmal erschien Peter Uhl beim Kirchenchor Niederbreitbach, der die Champs Élysées besang und danach ebenso herzlich „Westerwald, wie bist du schön“.
Noch einmal Peter Uhl als Dirigent dann beim Männerchor Oberbieber, der das Kunststück fertig brachte, beim „Volksliederexpress“ 35 Volkslieder zu intonieren, zwar nur die Anfangsstrophe, aber immerhin, mit den „zwei kleinen Italienern“ Erinnerungen an die 60-er ebenso weckte, wie anschließend zusammen mit dem Gemischten Chor, bei „Barbara Ann“ und dem Elton-John-Hit „Can You Feel the Love to Night“.



Seliges Mitsummen dann bei der „italienischen Nationalhymne“ Nabucco von Verdi und begeisterter Applaus, auch für die Idee, nach dem Projekt „Pfingstkirmes“, wofür man eigens einen Projektchor gebildet hatte, mit einem Gemischten Chor den Chorgesang wieder zu beleben und am Leben zu erhalten. Der Frauenchor Oberbieber, unter seinem Dirigenten Dietmar Löffler, wusste ebenso zu gefallen mit „Carpe Diem“ und dem Millionenhit „The Lion sleep tonigth“ wie die neu formierte Gemeinschaft Sangesfreunde Altwied/Segendorf unter Jürgen Hofstötter, deren „launige Forelle“ zwar nur noch entfernt an Schubert erinnerte, durch Variationsreichtum aber überzeugte. Der Hubert von Goissern-Hit gefiel anschließend ebenso wie der stimmgewaltig vorgetragene Opus „Landerkennung“ von Edward Grieg.

Abgeschlossen wurde das begeistert aufgenommene Konzert von zwei Meisterchören. Zum einen von der Rheinperle Weis unter Carsten Trost, die „Untreue“ von Silcher ebenso gekonnt vortrugen wie auch den unvergessenen Mahalia Jackson-Song „Soon I’ll be Done the Troubles oft the World“.
Mehr als lebendig kann man das Dirigat durch den neuen Chorleiter des zweiten Meisterchores, des Frauenchor Melodia Asbach, Ruslan Aliyev, bezeichnen, der gleich zu Beginn ein russisches Volkslied vortragen ließ, das den ewigen Geschlechterkampf persiflierte um dann zur bezaubernden „Nacht“ von Schubert zu wechseln und damit ein klassisches Meisterwerk als Abschluß eines schönen Konzerts präsentierte. Bleibt zu erwähnen, daß die Hälfte der freiwilligen Besucher-Spenden in den Fond zur Reparatur des maroden Kirchendaches fließt.



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