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Nachricht vom 03.09.2015    

Auf Spurensuche zu Ika Freudenberg

Bei einem der letzten Treffen des Offenen Frauentreffs wurde das Leben und Wirken der Ika Freudenberg im Zuge der Buchpräsentation "Westerwälder Köpfe" von Heiner Feldhoff und Carl Gneist vorgestellt.

Rudolph Halstrick erklärt das Firmenbild mit allen Gebäudeteilen beim Besuch in Bonn. Foto: privat

Raubach. Auf den dazugehörigen Presseartikel meldete sich eine Geschichtsstudentin, deren Dissertationsprojekt die Wirkung des Bildungsbürgertums auf die Frauenrolle zum Thema haben wird, bei der Gleichstellungsbeauftragten Ute Starrmann, um weitere Informationen zu der gebürtigen Raubacherin zu erhalten. Ute Starrmann bat den ehemaligen Geschäftsführer der Papierfabrik Hedwigsthal, Rudolf Halstrick, um Mithilfe. Rudolf Halstrick stellte zwei alte Fotos der Papierfabrik von 1927 zur Verfügung, auf der das mögliche Geburtshaus von Ika Freudenberg zu sehen ist.

Ika Freudenberg gilt als eine Pionierin der Frauenbewegung. Sie wird am 28. März 1858 als fünftes Kind des Unternehmers Johann Philipp Freudenberg und seiner Frau Caroline geboren. Der Vater, Besitzer des Eisenwerks in Raubach, genannt "Raubacher Hütte" (heute Firma Metsä), zieht kurz darauf mit seiner Familie nach Wiesbaden und lässt sich dort als Privatier nieder. Die finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht der musikalisch begabten Ika ein Musikstudium in Berlin.



Mit 35 Jahren geht sie nach München und engagiert sich dort in der Frauenbewegung. Sie setzt sich für das kommunale Frauenwahlrecht, bessere Bildungschancen, Rechtschutz sowie die Anerkennung der Erwerbsarbeit von Frauen ein. 1894 ist sie Mitbegründerin des "Vereins für Fraueninteressen" und 1902 Vorsitzende des Hauptverbandes der Bayerischen Frauenvereine. Beide Vereine engagieren sich bis heute für Frauenrechte.

Immer wieder reist die als heimatverbunden und humorvoll beschriebene Frauenrechtlerin durchs Land, hält Reden und Vorträge, veröffentlicht Schriften und Artikel. 1906 wird bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Dennoch kämpft sie unablässig weiter, um die politische und gesellschaftliche Position von Frauen zu verbessern. Sie stirbt am 9. Januar 1912 in Wiesbaden. In 2004 ehrte die Stadt München das Werk von Ika Freudenberg und benannte eine Straße nach ihr.



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