Werbung

Nachricht vom 18.07.2015    

Umgebaute MBA Linkenbach nun offiziell in Betrieb

Nach weniger als zwei Jahren Umbauzeit konnte jetzt die Abfallwirtschaft des Kreises Neuwied gemeinsam mit zahlreichen Gästen die Einweihung der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) Linkenbach mit ihrer neuen Technik feiern.

Mit dieser Anlage wird der Restmüll für die Nachrotte zerkleinert. Fotos: Wolfgang Tischler

Linkenbach. Korrosion an der Konstruktion der Rottehalle und an der technischen Ausrüstung der Intensivrotte hatten in den rund 15 Jahren Dauerbetrieb ihre Spuren hinterlassen. Ein zuverlässiger Betrieb und die damit verbundene Entsorgungssicherheit von über 500.000 Bürgern aus den drei Landkreisen Neuwied, Rhein-Hunsrück und Bad Kreuznach sowie dem Einzugsbereich des Abfallzweckverbandes Rhein-Mosel-Eifel, deren Restabfall in der MBA entsorgt wird, war nicht mehr gewährleistet.

„Zur Sicherstellung der Entsorgungssicherheit - mit der klaren Zielsetzung der Gebührenstabilität für die Bürgerinnen und Bürger - musste gehandelt werden“, erklärte Achim Hallerbach, erste Kreisbeigeordneter und zuständiger Dezernent für die Abfallwirtschaft, bei seiner Rede den Gästen.

Neben der kompletten Erneuerung der Intensivrotte, die sich im Wesentlichen als Ersatzinvestition der abgeschriebenen alten Intensivrotte finanziert, sollten auch betriebliche Optimierungen und eine weitergehende Wertstoffverwertung umgesetzt werden. Das Projekt „Umbau MBA Linkenbach“ wurde mit rund 13 Millionen Euro veranschlagt.

Auch der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Dr. Ulrich Kleemann, unterstrich bei seinem Grußwort die Bedeutung der Anlage: „Die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage Linkenbach sichert seit 1998 eine hochwertige und kostengünstige Restabfallbehandlung für die Bürgerinnen und Bürger der angeschlossenen Landkreise. Ich gratuliere dem Landkreis Neuwied zu dem erfolgreichen Abschluss der Umbaumaßnahmen, mit denen eine weitere Optimierung unter Kostengesichtspunkten und verbesserter Abluftreinigung erreicht werden kann.“

Durch die Erneuerung der Intensivrotte konnten einige technische Anpassungen und betriebliche Optimierungen erfolgen, die zur Senkung der Betriebskosten führen. Vor allem durch ein neues Abluftmanagement wurde die zu behandelnde Abluft erheblich reduziert. Neben Kosteneinsparungen profitiert auch die Umwelt davon, da weniger Erdgas zur Abluftbehandlung eingesetzt werden muss. Etwa 9.000 Tonnen CO2 können jährlich durch das neue Abluftmanagement eingespart werden.

Eine große Herausforderung dieser Umbaumaßnahme war, dass der Betrieb der MBA während des Umbaus weiter lief. „Alles lief planmäßig“, sagte Achim Hallerbach, „bis im November 2013 die Nachricht von der Insolvenz der projektleitenden Firma TIG überraschte“. Die Firma TIG war im April 2013 nach der vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung als günstigster Bieter für die Erneuerung der Intensivrotte beauftragt.

„Die Situation und der Stand der Baumaßnahme konnten kaum ungünstiger sein. Die Intensivrottehalle war abgerissen und die Betonarbeiten für die Rottetunnel waren im vollen Gange. Am gleichen Tag mit Bekanntwerden der Insolvenz wurden alle Bauarbeiten eingestellt“, resümierte Hallerbach.



NR-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Es drohte ein finanzielles Desaster. Eine Bauzeitverlängerung um mindesten ein halbes Jahr mit entsprechend Mehrkosten und die Ausschreibung für den Weiterbau der Intensivrotte sowie die Gefahr, die bisher erstellten Betonbauten erleiden Schäden durch den bevorstehenden Winter. Es wurden Mehrkosten von mindestens 1,6 Millionen Euro für diese Szenario prognostiziert.

Es kam zum Glück alles ganz anders. „Wir beauftragten – stets in Abstimmung mit den politischen Gremien - den Subunternehmer der Firma TIG für den Betonbau, die Rottetunnel kurzfristig noch vor dem Wintereinbruch fertig zu stellen. Den Insolvenzverwalter konnten wir bewegen die Baumaßnahme fortzuführen, mit zur Hilfenahme einer der Subunternehmer, so dass wir die Restleistung zu den gleichen Kosten wie ursprünglich von der Firma TIG angeboten, beauftragen konnten. So konnte das Projekt im geplanten Kostenrahmen und mit nur einen Monat Verzögerung abgeschlossen werden. Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen“, erläuterte Achim Hallerbach.

Im vergangenen Herbst wurden die Intensivrotte und die neuen technischen Betriebseinheiten wieder in Betrieb genommen. Zwischenzeitlich ist auch den Probebetrieb erfolgreich absolviert und es liegen die genehmigungsrechtlichen Abnahmen vor.

Einen besonderen Dank richtete Hallerbach an die Kooperationspartner aus den Landkreisen Bad Kreuznach und dem Rhein-Hunsrück für die seit mehr als zwölf Jahre anhaltende sehr gute Zusammenarbeit. Das vertrauensvolle Miteinander auf Augenhöhe innerhalb der kommunalen Familie ist Garant für eine langfristig solide und wirtschaftliche Abfallwirtschaft. „Das Erfolgsprojekt ‚Kooperation MBA‘ soll deshalb zukünftig auch auf andere Bereiche ausgedehnt werden. Mit dem Beitritt in die Rheinische Entsorgungs-Kooperation (REK) hat der Landkreis Neuwied einen weiteren Schritt im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit hin zu einer noch wirtschaftlicheren und noch bürgerfreundlicheren Abfallentsorgung getan“, betonte Hallerbach abschließend. (woti)

Hintergrund:
Die MBA Linkenbach ist ein Gemeinschaftsprojekt der drei Landkreise Bad Kreuznach, Rhein-Hunsrück und Neuwied. Die Kooperation dieser drei Landkreise war 2003 mit dem Ziel der gemeinsamen Abfallbehandlung zur Verfüllung der in den Kreisen bestehenden Deponiekapazitäten entstanden. Für einen Landkreis alleine wäre dies zu teuer gewonnen und unwirtschaftlich. Nur im Rahmen der Kooperation war eine wirtschaftliche Lösung möglich, die den Bürgern eine langfristig günstige Abfallentsorgung mit stabilen Abfallgebühren sichert. Der Landkreis Neuwied ist Betreiber der MBA in Linkenbach und im Rahmen der Kooperation für die ordnungsgemäße Entsorgung der Restabfälle verantwortlich.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Puderbach & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
 

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Signierstunde mit Ulrike Puderbach bei Thalia in Neuwied am 8. November ab elf Uhr

Am kommenden Samstag (8. November 2025) ist Autorin Ulrike Puderbach zu einer Signierstunde bei Thalia ...

Zwei besondere Führungen im Roentgen-Museum Neuwied

Am zweiten Novemberwochenende öffnet das Roentgen-Museum Neuwied seine Türen für zwei besondere Führungen. ...

Kinder trauern anders - Infoabend der Kreisvolkshochschule in Asbach

Trauer ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens, der auch Kinder betrifft. Doch wie gehen die Jüngsten ...

Robert-Krups-Schule zeigt klare Haltung gegen Rassismus

Die Robert-Krups-Schule in Neuwied-Irlich hat sich offiziell dem Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule ...

Schnutenmarkt in Orscheid: Ein Flohmarkt für Tierfreunde

Am 9. November lädt der Tierschutz Siebengebirge zum Schnutenmarkt auf dem Orscheider Tierschutzhof ein. ...

Forum für Angehörige: Unterstützung bei erworbener Hirnschädigung

Die BDH-Klinik Vallendar bietet gemeinsam mit der Inklusa gGmbH ein monatliches Treffen für Angehörige ...

Weitere Artikel


Handel setzt sich mit LEAPs auseinander

Welche Potentiale das rheinland-pfälzische Gesetz zu Lokalen Entwicklungs- und Auswertungsprojekten (LEAP) ...

Landwirte dürfen Brachflächen zur Fütterung nutzen

Präsident Michael Horper hatte auf Grund der extremen Trockenheit in den vergangenen Wochen mit Ministerin ...

Ausbau der L 253 zwischen Kretzhaus und Landesgrenze NRW

In den Sommerferien wird die Landesstraße 253 zwischen den Ortslagen Kretzhaus und Rottbitze erneuert. ...

„Charlie“ als Zeichen der Freiheit in Neuwied

Deutschland berühmtester Sprayer Thomas Baumgärtel hat bereits eine eigene Ausstellung in der Stadtgalerie ...

Magdalenen-Kirmes in Horhausen

Die traditionelle Magdalenen-Kirmes findet vom 24. bis 27. Juli in Horhausen statt. Und wie immer gibt ...

IPA-Ausflugsfahrt an den Rhein

Die Motorradfreunde der IPA Verbindungsstellen Betzdorf und Linz hatten ihre diesjährige Ausflugsfahrt ...

Werbung