Werbung

Nachricht vom 31.05.2015    

Anatomie des Aufrechten Gangs ausgestellt

Mit einem besonderen Kunstprojekt greift die Bürgerstiftung „Willy Brandt-Forum“ das Motto des diesjährigen, rheinland-pfälzischen Kultursommers aus: „Helden und Legenden“ interpretiert der in Plauen geborene Künstler Klaus Hopf mit der „Anatomie des Aufrechten Gangs“.

Klaus Hopf (3.v.l.) im Gespräch mit Besuchern der Ausstellung. Fotos: Simone Schwamborn.

Unkel. Auf Einladung des Willy-Brandt-Forums hat der mittlerweile in Nieder-Olm lebende Klaus Hopf den Multifunktionsraum der Unkeler Einrichtung künstlerisch umgestaltet und das Ergebnis bei der Vernissage am Freitag, 29. Mai, präsentiert. Den Besuchern der Ausstellung eröffnet sich eine außergewöhnliche Figurenwelt, die über Leinwände auf Wände und Boden hinausgeht. Kräftige Farben und klare Linien schaffen eine große Dynamik in dem Ausstellungsraum. Kunst, die es bis zur Finissage am 5. Juli wert ist, bestaunt zu werden.

„Der Kultursommer Rheinland-Pfalz hat für das Jahr 2015 das Motto ‚Helden und Legenden‘ gewählt. Da wollten wir dabei sein. Ich verstand das Motto sofort als Einladung, unseren ‚Helden‘ Willy Brandt neu zu befragen. Aber Vorsicht, der Begriff Held ist eigentlich verbraucht. Wuchtige Ehrenmale, kritiklose Heldenverehrung passen nicht zu einer demokratischen Erinnerungskultur. Wir haben uns aber dennoch nicht abschrecken lassen“, begrüßte Forum-Vorsitzender Christoph Charlier die Vernissage-Gäste. Hopf sei ein Künstler, der das Brüchige und Aufrechte zum Heldentum zähle und dies auch künstlerisch umsetzt.

Hopf wurde in der ehemaligen DDR geboren, brach die Ausbildung zum Kampfpiloten ab, als Maler erhielt er Berufsverbot. Er schlug sich als Kirchenhausmeister, später Bühnenarbeiter durch. In der Wendezeit gründete er in seiner Heimatstadt das Neue Forum mit. Inspiration habe ihm Schriftsteller Volker Braun mit dem „Training des aufrechten Gangs“ gegeben – ein Thema, mit sich Hopf nun seit Jahrzehnten auseinandersetzt.



Laudator und Künstlerkollege Norbert Illig führte in die Ausstellung ein. „Helden fallen immer aus dem Rahmen. Bilder, die aus dem Rahmen fallen, sehen Sie hier nicht, sie haben keinen Rahmen“, forderte Illig die Besucher auf, sich durch den Raum zu bewegen und Bilder und Skulpturen auf sich wirken zu lassen. Wer aufrecht gehe, habe die Hände frei und den Blick für das Weite. „Wie kann man aufrecht gehen, wenn man nicht vorher unten war?“. Man könne handeln über den Alltag hinaus: „Lassen Sie sich Zeit, um die Freiheit des aufrechten Gangs immer wieder zu erleben. Gehen Sie aufrecht, als Helden der Hoffnung, getrost und unverzagt!“, appellierte der Laudator.

Am 5. Juni findet um 19.30 Uhr eine Lesung mit Udo Scheer („Wir kommen wieder“) statt. Die Finissage ist dann am 5. Juli um 11 Uhr mit einem Gespräch des Forum-Vorsitzenden und Künstler Hopf zum Thema Heldentum. Simone Schwamborn


Lokales: Unkel & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Unkel auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Kultur


Spannende Krimilesung mit Flammkuchen und Wein in Rengsdorf

Rengsdorf. Der Erlös aus der Veranstaltung geht in vollem Umfang an die Stefan Morsch-Stiftung für Tumor- und Leukämiekranke ...

Glück, Musik und ein Oktopus: Das zweite Glücksgefühle-Festival begeistert Besucher

Region. Die von Lukas Podolski und Musikmanager Markus Krampe ins Leben gerufene Veranstaltung ging in die zweite Runde und ...

Landrat Hallerbach eröffnet Retrospektive im Roentgen-Museum in Neuwied

Neuwied. Die Einführungsrede wird Kunsthistoriker und ehemaliger Leiter des Kunstmuseums Bonn, Prof. Dr. Dieter Ronte halten. ...

Zusammenbruch der Kartonwand - Spiegel-Bestseller-Autor Fatih Çevikkollu las in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Çevikkollu, Sohn türkischer Eltern, die in den 60er Jahren als Arbeitsmigranten nach Deutschland kamen, las ...

Buchtipp: "Der Tod der Bienenkönigin" von Micha Krämer

Dierdorf/Kausen. Kriminaloberkommissar Thomas Kübler hat von der Terrasse seines Hauses im Westerwalddorf Kausen einen schönen ...

Weiße Turnschuhe im Schlosstheater Neuwied - Versicherungsbetrug mit Genuss

Neuwied. In der Premiere am Freitag, 13. September hatte das Publikum Gelegenheit, die erstaunliche Fitness des betagten ...

Weitere Artikel


Ritter! Tod! Teufel? – Franz von Sickingen und die Reformation

Neuwied. Die große Sonderausstellung des Landesmuseums Mainz zeigt den Einfluss der Ritterschaft auf die Reformation. Thematisiert ...

Big Band Frühschoppen in Straßenhaus

Neuwied. Ursprünglich - und daher auch der Name – als Fanfarenzug gegründet, bietet der Vereine heute Musik im besten Big-Band-Stil. ...

Jederzeit über das Club-Geschehen informiert sein

Hachenburg. Sie wächst und wächst, die Zahl der Smartphonenutzer in Deutschland. Und damit steigt auch die Nachfrage nach ...

Schwerer Unfall beim Löwen-Triathlon - Drei Schwerverletzte

Stahlhofen/Pottum. Es kam zu einem schweren Unfall auf der Strecke des Löwen-Triathlons am Wiesensee, der rund 500 Triathleten ...

Zehnkämpfer Kai Kazmirek führt nach erstem Veranstaltungstag

Götzis/Neuwied. Eine traurige Botschaft gab es zum Beginn für alle Fans des Weltrekordlers Ashton Eaton aus den USA. Der ...

Waldbreitbacher Gesundheitsmesse eröffnet

Waldbreitbach. Verbandsbürgermeister Werner Grüber begrüßte auch im Namen seiner Kollegen, Bürgermeister Michael Mahlert, ...

Werbung