Werbung

Nachricht vom 22.04.2015    

Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Neuwied

Schwerkranke und sterbende Menschen müssen in der letzten Phase ihres Lebens bestmöglich versorgt, gepflegt und betreut werden. Sie bedürfen menschlicher Begleitung und Zuwendung. In einer Anfrage an die rot-grüne Landesregierung wollte Ellen Demuth erfahren, wie es um die Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Neuwied bestellt ist.

Kreis Neuwied. Nun liegt die Antwort aus dem Sozialministerium vor. Daraus ist zu entnehmen, dass der Landkreis Neuwied über einen ambulanten Hospizdienst verfügt, das ambulante Hospiz Neuwied mit Zweigstellen in Neustadt/Wied und am Kloster Ehrenstein. Damit sei, so das Ministerium, eine ausreichende flächendeckende Versorgung im Hospiz-Bereich gegeben. Demuth: „Gemessen an der Einwohnerzahl im Landkreis Neuwied müssen vier Hospizbetten vorgehalten werden, welche durch das Angebot des stationären Hospizes in der Stadt Neuwied vorhanden sind.“

Die Palliativversorgung, so das Sozialministerium, ist Aufgabe der Vertrags- beziehungsweise Hausärzte. Die Landesärztekammer erklärt dazu, dass Ärzte in 17 Orten im Landkreis Neuwied die Zusatz-Qualifikation „Palliativmedizin“ besitzen.

Die Bedarfsplanung für die Palliativversorgung obliegt der Selbstverwaltung der Landesärztekammer, allerdings erfolgt diese noch nicht speziell. Defizite in der Versorgung, so das Sozialministerium, seien nicht bekannt. Allerdings sind die Kurse zur Erlangung der Zusatzqualifizierung „Palliativmedizin“ bei der Akademie für ärztliche Fortbildung immer ausgebucht.

Demuth: „Ein spezialisiertes ambulantes Palliativ-Versorgungs-Team gibt es im Landkreis Neuwied nicht, daher besteht hier Handlungsbedarf. Auch wenn die Bedarfsberechnung derzeit die Betrachtung eines größeren Einzugsgebietes als der des Landkreises erfasst, muss auf die Zukunft und die steigende Nachfrage geschaut werden.“ Aktuelle Berechnungen gehen hier von einem Team pro 250.000 Einwohner aus. Der Landkreis Neuwied hat rund 180.000 Einwohner.



Demuth: „Weiterhin berichtet das Ministerium, dass zwei Krankenhäuser im Kreis Neuwied eine Palliativ-Station vorhalten. Bezogen auf die Einwohnerzahl im Kreis Neuwied müsse es nur vier Palliativbetten in den beiden Krankenhäusern geben, erklärt das Ministerium.“

Demuth bezweifelt, dass die Vorhaltung von zwei Palliativ-Betten pro Krankenhaus ausreichend ist. Der Ausbau muss unter Betrachtung heutiger Entwicklungen dringend weitergeführt werden.

Demuth fasst zusammen: „ Die Landesregierung muss handeln und weiter in die Palliativ- und Hospizversorgung investieren. Von einem steigenden Bedarf ist in naher Zukunft auszugehen, da aufgrund steigender Lebenserwartungen und der Zunahme onkologischer Erkrankungen zu erwarten ist, dass schon bald mehr Hospiz- und Palliativbetten benötigt werden. Dieser Entwicklung muss auch die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Ärzte Rechnung tragen.“


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Ein Abend mit dem Tierschutz Siebengebirge in Unkel

Unkel. Warum gibt es immer noch so viele verwilderte Hauskatzen? Warum stehen die Tierheime und Tierschutzvereine vor dem ...

Mehr als nur "Pretty in Pink": Flamingos im Zoo Neuwied

Neuwied. Rosaflamingos sind, ihrem exotischen Aussehen zum Trotz, auch in Europa beheimatet. Besonders in Südfrankreich, ...

Eine Gefühlsexpedition mit Elefant Nola in Dierdorf

Dierdorf. Referentin Isabelle Klein vom Mutwerk Stärkenschmiede nimmt die Kinder spielerisch mit auf eine Gefühlsexpedition. ...

Blaulichtmeile in Kölsch-Büllesbach

Kölsch-Büllesbach. Dabei findet sich sowohl etwas für die großen als auch für die kleinen Besucher, diese können sich an ...

Erleben Sie in Unkel ein Wochenende voller Abenteuer

Unkel. Das Hunnenlager bietet ein Spektakel für die ganze Familie, mit Gästen aus mehreren vergangenen Zeitaltern, die ihre ...

72-Stunden-Aktionen in Kreis Neuwied: Jugendliche verändern die Welt in drei Tagen

Kreis Neuwied. Die bundesweite Aktion, organisiert vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Verbänden, ...

Weitere Artikel


Verkehrs- und Verschönerungsverein Raubach räumte auf

Raubach. Vom Treffpunkt Schmiedeplatz aus starteten die einzelnen Gruppen, bewaffnet mit Eimer und Greifer, in verschiedene ...

Werother Rentner sorgen für Mobilität

Steimel-Weroth. Horst Seitz nahm die Sache in die Hand und in kürzester Zeit konnten aus dem Umfeld zahlreiche Fahrräder ...

S-Club-Mitglieder erleben einen Tag voller Attraktionen

Kreis Neuwied. Ob Achterbahn, Wildwasserbahn oder Free-Fall-Tower: Bei strahlendem Sonnenschein wurde keine der zahlreichen ...

Hund in Neuwied vergiftet – Polizei rät zur Vorsicht

Neuwied. Der Hundehalter gab an, dass sein Tier zwischen Montag und Dienstag, 21. April im Wald zwischen Neuwied und Heimbach ...

Westerwälder Literaturtage stimmungsvoll eröffnet

Altenkirchen. Am Dienstag, den 21. April wurden die 14. Westerwälder Literaturtage mit dem Autor und Schauspieler Michael ...

Hundehalter in Rengsdorf bei Spaziergang niedergeschlagen

Rengsdorf. Der siebzigjährige Mann befand sich auf Spaziergang mit seinem Hund, als er plötzlich auf ein ihm unbekanntes ...

Werbung