Werbung

Nachricht vom 18.02.2015    

Haushaltsdefizit der Stadt Neuwied steigt weiter

Keine Freude herrschte bei der jüngsten Stadtratssitzung der Stadt Neuwied. Trotz Sparanstrengungen steigt das geplante Haushaltsdefizit für 2015 gegenüber dem Vorjahr weiter an. Insgesamt 13,3 Millionen Euro Verlust sind im Haushalt 2015 ausgewiesen.

Oberbürgermeister Nikolaus Roth bei seiner Haushaltsrede im karnevalistisch geschmückten Heimathaus. Foto: Wolfgang Tischler

Neuwied. Mit der Situation des Haushaltes waren alle Parteien unzufrieden. Sie waren sich grundsätzlich darin einig, dass die Verteilung zwischen Bund, Land und Kommunen neu überdacht werden muss. Oberbürgermeister Nikolaus Roth wies in seiner Haushaltsrede auf die Besonderheit hin, dass Neuwied in Rheinland-Pfalz die größte kreisangehörige Stadt ist und mit Abstand die höchste Kreisumlagebelastung trägt.

„Auf der einen Seite erfüllt die Stadt Neuwied alle Aufgaben eines funktionierenden Mittelzentrums sowie darüber hinaus Teilfunktionen eines Oberzentrums. Auf der anderen Seite wird sie fast ausnahmslos wie eine kreisangehörige Ortsgemeinde betrachtet“, sagte OB Roth. Für ihn ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Status der Stadt Neuwied als kreisangehörige Stadt grundsätzlich einer Prüfung unterzogen werden muss.

Als Maßnahmen auf der Einnahmenseite beschloss der Stadtrat die Grundsteuer A auf einen Hebesatz von 320 Punkten und den Satz für die Grundsteuer B auf 420 Punkte anzuheben. Die Vergnügungssteuer wird auf 20 Prozent angehoben. An der Förderung des Zoos wollte keine Partei rütteln. Sie beträgt 150.000 Euro im Jahr. Alle sehen dies als gut angelegtes Geld, da der Tierpark weit über die Grenzen Neuwieds bekannt ist und jährlich viele Besucher in die Deichstadt lockt.

Für die CDU forderte deren Sprecher Martin Hahn die Überprüfung von Leistungsstandards. Aus seiner Sicht gebe es auch noch Doppelstrukturen, die abgebaut werden könnten. Er forderte: „Wir dürfen Neuwied nicht schlechtreden, das bringt uns nicht weiter.“ Der Fraktionssprecher der FWG, Karl-Josef Heinrichs, sah kein Licht am Ende des Tunnels. Er plädierte dafür gegenüber der Landesregierung ein Zeichen zu setzten. „Wir werden deshalb gegen den Haushalt stimmen. Die Stadt hat kaum noch Gestaltungsspielraum bei den Zahlen.“



Der Linke Joachim Vockel lehnte in einer leidenschaftlichen Rede den Haushalt ebenfalls ab. Er steigerte sich bei seiner Rede derart, dass er vom Oberbürgermeister zweimal zur Mäßigung aufgerufen werden musste. Ermahnt wurde auch die AfD, für die Olaf Pfeiffer sprach. Er befasste sich mit dem Controlling in der Stadt, was den OB veranlasste ihn darauf hinzuweisen, dass dieses Thema zum Punkt Rechnungsprüfung zähle und nicht in die Haushaltsdebatte gehöre.

Sven Lefkowitz gefiel die in Neuwied gelebte Willkommenskultur, die auch vom Koalitionspartner CDU hervorgehoben wurde. Für seine Fraktion sei wichtig, dass „Neuwied nicht kaputtgespart wird“. Der Grünen Regine Wilke machte der zu erreichende Schuldenstand von rund 130 Millionen Euro große Sorgen. Der sei ein „schweres Paket“ für die kommende Generation.

Unter dem Strich gab es viel Kritik an der unzureichenden Finanzausstattung der Stadt durch Bund und Land, die der Kommune immer mehr Aufgaben aufbürden ohne für die adäquate Finanzausstattung zu sorgen. Wolfgang Tischler


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Nicole nörgelt … über das Bildungsniveau im Sturzflug

Nach der letzten Studie ist Rheinland-Pfalz im Bildungsmonitor von Platz neun auf Platz zwölf abgerutscht. ...

Ausbau der Leonhard-Bestgen-Straße in Bendorf-Stromberg beginnt Ende November

In Bendorf-Stromberg stehen Bauarbeiten bevor. Die Leonhard-Bestgen-Straße wird ab Montag, 24. November, ...

Sprache verbindet: Schülerwettbewerb stärkt Französischkenntnisse und Europagedanken

Der Konrad-Adenauer-Europapreis bietet Schülern eine Gelegenheit, sich mit der europäischen Geschichte ...

Baustelle am Kölner Hauptbahnhof: Pendler aus dem Westerwald sind ebenfalls betroffen

Ab Donnerstag, 13. November 2025, müssen sich Reisende im Großraum Köln auf Einschränkungen einstellen. ...

Einsamkeit im Fokus: Große Resonanz beim VHS-Vortrag in Neuwied

Die Volkshochschule Neuwied hatte gemeinsam mit dem Seniorenbeirat der Stadt zu einem Vortrag über Einsamkeit ...

Lebensmittelspendenaktion für die Neuwieder Tafel: Hilfe zur Weihnachtszeit

In Neuwied sind viele Menschen auf die Unterstützung der Tafel angewiesen, insbesondere in der kalten ...

Weitere Artikel


Anerkennung des Berufsabschlusses für ausländische Fachkräfte

Wenn sich Fachkräfte aus dem Ausland bei Unternehmen bewerben, ist es für diese oft schwierig einzuschätzen, ...

Regionalforum zur Energiewende im Westerwald

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz und die Initiative „Wir Westerwälder!“ laden zum Regionalforum „Energiewende ...

HwK Koblenz trauert um Ehrenpräsident Karl-Heinz Scherhag

Der Ehrenpräsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz verstarb am 14. Februar im Alter von 78 Jahren nach ...

LILE-Konzept der Raiffeisen-Region ist in der Fertigstellung

Die seit vielen Jahren erfolgreich kooperierenden Verbandsgemeinden der Raiffeisen-Region Puderbach, ...

Närrisches Finale am Rosenmontag in Kleinmaischeid

Der Rosenmontagszug ist das letzte närrische Highlight der Session. Mit insgesamt 26 Fuß,- Musikgruppen ...

Vortrag: Gefäßchirurgie kontra Schlaganfall

Wenn Gefäße langsam verkalken, kann das auch zur Verengung der Halsschlagader führen – dann besteht ein ...

Werbung