Werbung

Nachricht vom 21.12.2014    

Satzungsänderungen sorgten in Dierdorf für Diskussionen

Die fünfte Änderung der Hauptsatzung der Stadt Dierdorf sorgte für längere Diskussionen in der jüngsten Stadtratssitzung. Beim Punkt der Betragsgrenze von Übertragung von Aufgaben vom Stadtrat auf die Ausschüsse und bei der Aufwandsentschädigung der Ortsvorsteher war die SPD anderer Meinung.

Dierdorf. Die Verwaltung will dem Haupt- und Finanzausschuss mehr Kompetenz übertragen. Im Einzelfall soll der Ausschuss Zustimmung zur Leistung überplanmäßiger und außerplanmäßiger Aufwendungen oder Auszahlungen bis zu einem Betrag von 10.000 Euro im Einzelfall entscheiden können. Die Grenze lag bisher bei 5.000 Euro. Die SPD-Fraktion wollte es bei dem bisherigen Betrag belassen und die Entscheidung nach wie vor im Stadtrat treffen. Ihr Ansinnen fand keine Mehrheit.

Die Verwaltung schlug vor, die Aufwandsentschädigung der Ortsvorsteher anzuheben. Sie soll jetzt 50 Prozent der Aufwandsentschädigung, die ein Ortsbürgermeister nach der Einwohnerzahl des Ortsbezirks einer Gemeinde erhalten würde, betragen. Der bisherige Satz lag bei 40 Prozent. Von der Aufwandsentschädigung hat der Ortsvorsteher alle anfallenden Kosten zu bestreiten, wie Bürobedarf, Telefon, Fahrtkosten, Geschenke zu Jubiläen und mehr.

Hier meldete sich die Fraktionssprecherin der SPD, Cécile Kroppach, zu Wort und rechnete vor, dass die Erhöhung 4.600 Euro pro Jahr für alle vier Ortsvorsteher ausmacht. Für die ganze Legislaturperiode seien dies sogar 18.000 Euro „Wissen wir nicht etwas besseres dafür anzufangen?“, fragte sie in die Runde. Als Kompromiss könnte sich ihre Fraktion damit anfreunden, den Satz in der Mitte der Legislaturperiode noch einmal zu prüfen.



Martina Jungbluth von der CDU konterte direkt: „Wir sollten froh sein, dass wir solche engagierte Ortsvorsteher hier in Dierdorf haben. Viele Gemeinden in Rheinland-Pfalz haben gar keine Bürgermeister oder Ortsvorsteher. Gute Arbeit sollte auch gut honoriert werden.“

FWG-Mitglied Helmut Neuer, selbst jahrelang Ortsvorsteher in Giershofen gewesen: „Unsere Ortsvorsteher haben immer mehr getan als sie müssen, alle machen kein Dienst nach Vorschrift. Es ist viel Aufwand und der Beruf leidet darunter.“ Martina Jungbluth ergänzte noch, dass zum Beispiel in Giershofen durch Eigenleistung des Ortsvorstehers und Helfer das Dorfgemeinschaftshaus renoviert wurde. „Dies allein hat der Stadt mindestens 3.000 Euro gespart und es gibt aus anderen Ortsteilen weitere gute Beispiele, die bislang viele Euro eingespart haben.“

Stadtbürgermeister Thomas Vis stellte schließlich den Tagesordnungspunkt mit der Bemerkung „alle Ortsvorsteher sind engagiert und nehmen berufliche Nachteile in Kauf“, zur Abstimmung. Die sechs SPD-Mitglieder votierten gegen die Erhöhung, alle anderen Fraktionen waren dafür. Damit ist die Erhöhung der Aufwandsentschädigung beschlossen. Wolfgang Tischler



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Dierdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Erster Veteranentag in Asbach feierlich begangen

Am 15. Juni wurde der erste Veteranentag in Deutschland gefeiert, ein Ereignis, das auch in der Verbandsgemeinde ...

"Strünzer Strand 2025!": Sommervergnügen in der Linzer Altstadt

Der "Strünzer Strand" kehrt zurück und verwandelt die Linzer Altstadt vom 4. Juli bis 17. August 2025 ...

Jugendbildungsreise führt nach Barcelona

Die Kreisjugendpflegen Neuwied, Altenkirchen sowie die Jugendpflegen Asbach und Rengsdorf laden Jugendliche ...

"Haus für kleine Lebenskünstler" als Naturpark-Kita ausgezeichnet

Die Kindertagesstätte "Haus für kleine Lebenskünstler" Unkel hat eine besondere Auszeichnung erhalten. ...

Bischof Ackermann besucht das Heinrich-Haus in Engers

Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann besuchte das Heinrich-Haus im Rahmen seiner Visitation des ...

Neuwieds Marktplatz wird zur Bühne für alle

Der neugestaltete Marktplatz in Neuwied soll mit Leben gefüllt werden. Das Stadtmarketing hat ein neues ...

Weitere Artikel


Märchenhafte Winterwaldwanderung auf dem Naturlehrpfad

Es hat sich bereits herumgesprochen, dass die Winterwanderung der Ortsgemeinde Dürrholz ein besonderes ...

ISR Windhagen informierte zum Jahresabschluss

Am 12. Dezember hat die Jahresabschluss-Informationsveranstaltung der ISR-Windhagen e.V. im Hotel „Zur ...

Marie-Luise Dingeldey - Kultur ist ihr Leben

Die Gemeinde Rengsdorf hat ihre Mitbürgerin Marie-Luise Dingeldey zur Trägerin des Ehrenamtspreises der ...

Statt Weihnachtspost: Landrat spendet an Flüchtlingsprojekte

Der Neuwieder Landrat Rainer Kaul verzichtet seit vielen Jahren darauf, Weihnachtsgrüße zu versenden. ...

Weihnachtswochenende 2014 für Kinder in Waldbreitbach

Auch in diesem Jahr wurde es wieder für viele Kinder aus dem Kreis Neuwied im Franziskushaus in Walbreitbach ...

Ein Zeichen gegen Gewalt setzen und Informationen bieten

Ein Zeichen gegen Gewalt setzen und Betroffenen wichtige Informationen bieten, das war das Ziel der Infostände ...

Werbung