Werbung

Nachricht vom 27.11.2014    

„Nachhaltige Stabsarbeit“: Bundesweites Pilotprojekt im Katastrophenschutz

Als erste Gebietskörperschaft in Deutschland wird der Landkreis Neuwied in den nächsten zwei Jahren von der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) mit Sitz in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Rahmen der „Nachhaltigen Stabsarbeit“ ausgebildet und begleitet.

"Nachhaltige Stabsarbeit": Der Kreis Neuwied will für Katastrophen gerüstet sein. Foto: Privat

Bonn / Neuwied. Im Falle von großen Schadenslagen, wie beispielsweise extremes Hochwasser oder einem langandauernden Stromausfall, die die Kapazität der Verbandsgemeinde oder der Stadt Neuwied überschreiten, übernimmt der Landkreis die Einsatzleitung. Dies geschieht für den operativen Bereich durch die Technische Einsatzleitung oder einen Führungsstab. Der Führungsstab besteht aus Mitgliedern aller im Landkreis vertretenen Hilfsorganisationen Feuerwehr, THW, Polizei, Bundeswehr, Malteser, DRK, DLRG sowie den Leitenden Notärzten, Organisatorischen Leitern und Wehrleitern. Insgesamt wird eine Gruppe von ca. 60 Fachkräften geschult.

„Anders als in der bisherigen Praxis wird in der „Nachhaltigen Stabsarbeit“ nun der komplette Stab nicht nur in Einzellehrgängen ausgebildet sondern über zwei Jahre intensiv begleitet.“, sagt Harald Simeit von der AKNZ. „Durch die kontinuierliche Begleitung können wir die Ausbildungsfortschritte deutlich besser beurteilen, als wenn wir lediglich einzelne Personen kurzfristig schulen oder eine Übung begleiten.“, ergänzt sein Kollege Frank Meurer. Zusammen werden die beiden Dozenten der AKNZ die Ausbildung durchführen. Sie stellten auch den geplanten Ablauf bei einer Kick-Off Veranstaltung in Waldbreitbach vor.

Die Lehrgangsreihe sieht mindestens vier Stationen vor, die sich über zwei Jahre erstrecken. Die Seminare werden jeweils mit 15 Teilnehmern durchgeführt.

1. Grundlagenseminar
Im September dieses Jahres und Anfang nächsten Jahres starten jeweils zwei
Grundlagenseminare. Diese bestehen aus einer zweimonatigen E-Learning Phase, in der die Teilnehmer 15 Lerneinheiten durchnehmen sollen. Anschließend folgt eine dreitägige Präsenzphase an der AKNZ in Ahrweiler.



2. Individuelle Schulung der Teilnehmer (Vertiefung von Fachkenntnissen)
Im nächsten Schritt steht jedem Teilnehmer eine Vielzahl an Fachlehrgängen zur Verfügung. Nicht jede Einsatzkraft besetzt alle Funktionen im Stab oder der Technischen Einsatzleitung. So besteht hier die Möglichkeit die eigenen Fachkenntnisse zu vertiefen. Sei es beispielsweise in der Lagedarstellung, Einsatzführung, Kommunikation oder Presse- und Medienarbeit.

3. Stabsübung an der AKNZ

Während einer weiteren Präsenzphase an der AKNZ wird eine komplette einwöchige Stabsübung durchgeführt.

4. Operativ-Taktische Übung vor Ort
Den Abschluss der Ausbildung bildet eine mehrtägige Übung im Landkreis Neuwied, in der in mehreren Schichten mit dem gesamten Stab gearbeitet werden muss. Das Szenario einer solchen Übung könnte beispielsweise Hochwasser oder ein flächendeckender Stromausfall sein.

Landrat Rainer Kaul und Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Werner Böcking und der für die Technische Einsatzleitung verantwortliche stellvertretende KFI Holger Kurz sind sich einig: „Wir haben ein funktionierendes System für Großschadenslagen, jedoch bietet sich jetzt die Möglichkeit die Einsatzkräfte gemeinsam fortzubilden und, aufgrund der externen Betrachtung, das System auch zu überprüfen. Gerade Großschadenslagen bilden eine extreme Herausforderung für alle Beteiligten. Eine gute Vorbereitung ist hier unerlässlich.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Unfall auf der A3 führt zu stundenlanger Sperrung am Dernbacher Dreieck

In den frühen Morgenstunden des 2. August ereignete sich ein Verkehrsunfall auf der Autobahn 3 am Dernbacher ...

32-jähriger Mann aus Weißenthurm vermisst

Seit dem 31. Juli wird der 32-jährige Robin L. aus Weißenthurm vermisst. Der letzte bekannte Kontakt ...

Fürstenweg Neuwied: Wandern auf den Spuren der Geschichte und Natur

Der Fürstenweg in Neuwied ist eine reizvolle Rundwanderung, die Naturerlebnis und Geschichte auf ideale ...

Westernlager mit Tradition: Schützenverein Neuwied lädt zum Treffen ein

Von Bisons, Petroleumlampen und alten Bekannten: Beim Westerntreffen des Schützenvereins 1833 Neuwied ...

"Bundespolizei: mit Sicherheit vielfältig" beim BiZ-Donnerstag

Wer sich bei der Bundespolizei bewerben möchte, bekommt im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur ...

AKTUALISIERT! Verkehrsunfall auf der L 306: Lkw-Gespann sorgt für Straßensperrung

Ein Lkw-Unfall sorgte am 31. Juli für erhebliche Verkehrsbehinderungen auf der L 306 zwischen Bendorf ...

Weitere Artikel


NABU Waldbreitbach jetzt bei der Regionalstelle

Die regionale Geschäftsstelle des Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) begrüßt die Ortsgruppe Waldbreitbach. ...

SG Marienhausen/Wienau II verschenkt zwei Punkte

Die zweite Mannschaft der SG Marienhausen/Wienau spielte am Donnerstag, 27. November. in Großmaischeid ...

Jugendpflege hat 15 junge Leute für Jugendarbeit fit gemacht

Die Kreisjugendpflege Neuwied hat in Kooperation mit den Jugendpflegen der Verbandsgemeinden Asbach, ...

„Chor trifft Orchester“: Neujahrskonzert im Heimathaus

Es ist eine schöne Tradition - das Neujahrskonzert der Stadt Neuwied. Jedes Jahr im Januar steht der ...

Monrepos: Spurensuche in geschichtsträchtiger Idylle

Monrepos - der Name steht für malerische Natur und faszinierende Ausblicke auf das Rheintal. Er steht ...

MdL Demuth diskutierte mit Schülern im ganzen Kreis

Am traditionellen Schulbesuchstag der Abgeordneten des rheinlandpfälzischen Landtages sind Politiker ...

Werbung