Werbung

Nachricht vom 13.11.2014    

Gewalt in der Pflege – Ein brisantes Thema für die Zukunft

Pflegebedürftigkeit ist nie leicht, weder für den betroffenen Menschen noch für den Pflegenden. Wenn Überforderung und Unwissenheit zu Gewalt führen, wird es jedoch kritisch. Diesem Thema widmete sich kürzlich ein Workshop des Runden Tisch Rhein Westerwald.

Waren bei Workshop dabei: Referentin Lydia Kassing und die Gleichstellungsbeauftragten Doris Eyl-Müller (Landkreises Neuwied) und Beate Ullwer (Landkreis Westerwaldkreis). Foto: Privat

Region Rhein-Westerwald. Dass der Titel der Veranstaltung gut gewählt war, darin waren sich die Teilnehmer des Workshops „Gewalt in der Pflege – ein brisantes Thema mit Zukunft" einig. Rund Zweidrittel der gepflegten Menschen werden in den eigenen vier Wänden gepflegt und der demographische Wandel lässt vermuten, dass die Zahl von 2,59 Millionen pflegebedürftigen Menschen steigen wird. Die Referentin des vom Runden Tisch Rhein-Westerwald des Rheinland-Pfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen organisierten Workshops, Lydia Kassing, Pflegesachverständige und Vorstandsmitglied der Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter „Handeln statt Misshandeln", lieferte beeindruckende Zahlen und Fakten zur Situation in der Pflege.

Dass Gewalt, hierzu zählen nach der Definition des Kuratoriums der deutschen Altershilfe alle Handlungen und Unterlassungen, die gravierende negative Auswirklungen auf die Lebenssituation und Befindlichkeit des älteren Menschen haben, oft das Ergebnis von Überforderung und Unkenntnis sind, wurde im Vortrag deutlich. Nach Expertenmeinung gibt es einige Gewalt begünstigende Faktoren. Unter Anderem sind ein gemeinsamer Haushalt, vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit bestehende Beziehungskonflikte, aber auch gewalttätige oder aggressive Verhaltensweisen des Gepflegten, die zum Beispiel durch Demenzerkrankungen auftreten können, sogenannte Risikofaktoren. Befördert wird dies nicht selten von einer zunehmenden Isolation der Pflegenden und Gepflegten.



Untersuchungen belegen, dass nur 37 Prozent der Pflegenden angeben, freiwillig und gerne die Pflegeleistungen übernommen zu haben. 58 Prozent sehen die Übernahme dieser Verantwortung als eine sozial gewünschte Selbstverständlichkeit an und 5 Prozent übernehmen die Pflege aus finanziellen Gründen oder aufgrund von familiärem Druck.

Doch ganz gleich warum die Pflegeverantwortung übernommen wird, wichtig ist, dass die Pflegenden bei Bedarf Hilfe in Anspruch nehmen. Die Anwesenden stellten jedoch übereinstimmend fest, dass viele Pflegende sich entweder scheuen, Hilfe anzunehmen oder aber die Hilfsangebote von Pflegestützpunkten nicht kennen.



Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


"Wir Westerwälder" unterstützt das Pendlernetz von ADAC und Schwarz Mobility Solutions

Westerwald. Mit dieser Plattform baut der Club sein Angebot für eine klimaschonende Mobilität weiter aus. "Mit dem Pendlernetz ...

Programm "MindMatters" fördert psychische Gesundheit an Schulen

Koblenz. Zu der Fortführung des Prpgramms haben sich die Barmer, die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, das Bildungsministerium ...

Ein Abend mit dem Tierschutz Siebengebirge in Unkel

Unkel. Warum gibt es immer noch so viele verwilderte Hauskatzen? Warum stehen die Tierheime und Tierschutzvereine vor dem ...

Mehr als nur "Pretty in Pink": Flamingos im Zoo Neuwied

Neuwied. Rosaflamingos sind, ihrem exotischen Aussehen zum Trotz, auch in Europa beheimatet. Besonders in Südfrankreich, ...

Eine Gefühlsexpedition mit Elefant Nola in Dierdorf

Dierdorf. Referentin Isabelle Klein vom Mutwerk Stärkenschmiede nimmt die Kinder spielerisch mit auf eine Gefühlsexpedition. ...

Blaulichtmeile in Kölsch-Büllesbach

Kölsch-Büllesbach. Dabei findet sich sowohl etwas für die großen als auch für die kleinen Besucher, diese können sich an ...

Weitere Artikel


Chinesische Fachleute aus Politik und Wirtschaft zu Besuch

Neuwied. Oberbürgermeister Nikolaus Roth und der städtische Wirtschaftsförderer Jürgen Müller hatten für den Besuch ein Programm ...

Vortrag: Vorsicht geboten bei Schwindel und Kopfschmerzen

Dierdorf. Leichtes Ziehen, punktuelles Pochen, quälender Druck, heftige Migräne – fast jeder kennt verschiedene Arten von ...

Bären spielen am Sonntag auswärts in Frankfurt

Neuwied. Einmal sind sich beide Teams im bisherigen Saisonverlauf begegnet – am zweiten Spieltag siegten die Bären in heimischer ...

Weinabteilung des Rewe-Marktes in Rengsdorf ausgezeichnet

Rengsdorf. Regionale Winzer werden bevorzugt. Michael Glück kennt die Winzer und seine angebotenen Weine. Er hat sie alle ...

Polizei warnt vor so genannten „Kräutermischungen“

Kreis Neuwied. Die Polizei weist nochmals auf die Gefährlichkeit der so genannten „Kräutermischungen“ hin. Kräutermischungen, ...

Giershofen packt an – Herbstputz im Dorfgemeinschaftshaus

Dierdorf-Giershofen. Alle Vereine und alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, gemeinsam mit dem Ortsbeirat am Samstag, ...

Werbung