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Nachricht vom 02.10.2014    

Pilzexkursion im Stadtwald Bad Hönningen

Am Samstag, 27. September, konnten rund 20 Pilzfreunde wahre "Boden-Schätze" im Hönninger Wald entdecken. Nach Begrüßung und kurzer Einführung durch Revierförster Christoph Kirst, führte Pilzexperte Ralf Duwe die Teilnehmer über zwei Stunden durch den Bad Hönninger Wald rund um den Malberg, um den kleinen Lebewesen nachzuspüren, die weder Tier noch Pflanze sind.

Ralf Duwe erläutert die Bestimmungsmerkmale und Eigenschaften der verschiedenen Pilzarten. Foto: privat

Bad Hönningen. Leider war der Pilzreichtum nicht mehr so groß, wie in den Wochen zuvor. Dennoch brachte die Entdeckungs-Tour mehr als 50 verschiedene Pilz-Arten ans Tageslicht. Neben ein paar wenigen bekannten Arten wie Pfifferling, Fliegenpilz und auch dem hochgiftigen Gelben Knollenblätterpilz, gab es jede Menge Neues und Unbekanntes zu entdecken. Unter den selteneren Arten waren so bezeichnende wie der Violette Lacktrichterling oder der Samtfußkrempling. Häufiger waren dagegen die grauen Nebelkappen oder verschiedene Täublingsarten.

Die Pilzfreunde erfuhren unter anderem, dass das größte Lebewesen auf der Erde nicht etwa der Blauwal ist, sondern ein Pilz, nämlich ein Hallimasch, der in den USA gefunden wurde. Da ein Pilz ja nicht nur aus dem für uns sichtbaren Fruchtkörper besteht, sondern sich dessen Myzel unter der Erde weit ausbreiten kann, beträgt die Gesamtmasse dieses Exemplares geschätzte 600 Tonnen bei einer Ausdehnung von mehr als 800 Hektar ! Sein Alter wird auf ungefähr 2.400 Jahre geschätzt. Dass man nur die Pilze sammeln soll, die man wirklich kennt und die auch als schmackhafte Speisepilze gelten, war natürlich allen schon bekannt.



Revierleiter Christoph Kirst erinnerte jedoch noch einmal daran, dass Pilze im Wald nur in begrenzten Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen. Als ungefähre Menge nannte er ca. 3 kg (etwa einen Spankorb voll). Werden Pilze in größeren Mengen oder sogar gewerblich gesammelt, drohen hohe Bußgelder. Als Beispiel für eine infolge der allgemeinen Globalisierung bei uns eingeschleppte Pilzart zeigte Kirst Fotos von leuchtend roten krakenarmigen Tintenfischpilzen aus dem heimischen Wald (siehe Foto). Diese Art gelangte um 1920 aus Australien und Neuseeland nach Europa und breitet sich seither stark aus. Sogar in heimischen Gärten kommen diese interessanten, aber im Reifezustand unangenehm riechenden Pilze inzwischen häufig vor.

Dass Pilze für unsere Waldbäume von großer Bedeutung sind, führten beide Experten aus. Fast jede Baumart in unseren Wäldern hat einen Pilzpartner. Beide leben in einer Symbiose (Mykorrhiza) zusammen und liefern sich gegenseitig Nährstoffe, die der jeweils andere sich selbst nicht erschließen kann.



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