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Nachricht vom 19.09.2014    

Rotes Höhenvieh beweidet Naturschutzgebiet Berschau

Einst war das rote Höhenvieh eine weit verbreitete Nutztierrasse, heute ist es fast ausgestorben. Drei Hobbylandwirte aus Neustadt haben die gehörnten Tiere jetzt für ein Beweidungsprojekt wiederentdeckt: Im Naturschutzgebiet Berschau helfen derzeit neun Tiere, unerwünschten Bewuchs loszuwerden.

Sie haben keine Angst vor dem roten Höhenvieh: Georg von Schönebeck, Christoph Menzenbach, Michael Kötting, Werner Salz und Achim Hallerbach (von links). Foto: Privat

Neustadt/Wied. In der Berschau ist wieder Leben. Während in den letzten Jahren dort Exmoorponies unerwünschten Aufwuchs wegfraßen, hat jetzt Rotes Höhenvieh dort Einzug gehalten. Diese vom Aussterben bedrohte Rasse wurde von drei Männern aus der Region wiederentdeckt. Eine kleine Herde von bisher neun Tieren konnte an der Wied etabliert werden. Mutterkuh und Kalb fressen nun in der Berschau zur Freude der Spaziergänger für den Naturschutz.

"Rotes Höhenvieh war bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg in den Mittelgebirgen eine weit verbreitete Nutzviehrasse", weiß Georg von Schönebeck zu berichten. Er und seine beiden Mitstreiter Christoph Menzenbach und Michael Kötting wollen einen Beitrag zur Erhaltung dieser Art leisten. Insgesamt neun Tiere haben die drei Männer mittlerweile gekauft und setzen die Tiere ganz bewusst auch in der Landschaftspflege ein. "Zuletzt haben die Tiere an den Uferbereichen der Wied geweidet und dort ganz erheblich das unerwünschte Springkraut verbissen", so von
Schönebeck.

"Wir erhoffen uns vom Einsatz der Tiere in der Berschau positive Effekte für die Erhaltung der Artenvielfalt", berichtet Werner Salz, erster Beigeordneter der Ortsgemeinde Neustadt. "Wenn das kleine Naturschutzgebiet nicht beweidet wird, wächst es zu und die Vielfalt an Pflanzen und Tieren verschwindet". Dies kann von Achim Hallerbach dem zuständigen Kreisbeigeordneten für den Naturschutz nur unterstützt werden. "Durch den Einsatz des Roten Höhenviehs gibt es nur Gewinner - die drei Hobbylandwirte tragen zur Erhaltung der Art bei, das Naturschutzgebiet wird gepflegt, die Neophyten werden bekämpft und schlussendlich können in absehbarer Zeit völlig neue Nahrungskreisläufe etabliert werden, nämlich wenn es an die Vermarktung des Fleisches geht. Hier liegen die Tierhalter völlig im Trend der Zeit. Die Konsumenten sind auf der Suche nach ehrlichen lokalen Produkten".



Aber bis dahin wird es noch eine Weile dauern. "Wir hoffen, dass wir im neuen Jahr Nachwuchs bekommen und die kleine Herde dann auf 13 Tiere anwächst", so von Schönebeck. Werner Salz hatte sogleich weitere Flächen der Ortsgemeinde Neustadt parat, die bisher nicht gepflegt werden konnten und auf denen sich die Tiere im nächsten Jahr ebenfalls als nützliche Landschaftspfleger betätigen können. Michael Kötting berichtete, dass auch Flächen des Fürsten zu Wied insbesondere zur Springkrautbekämpfung zur Verfügung gestellt wurden. "Im Bereich Neustadt werden wir dem Springkraut auf den Leib rücken, denn unsere Kühe fressen es gern", so Thomas Menzenbach. Die Naturschutzbehörde, so Achim Hallerbach, steht den begeisterten Hobbylandwirten auch dafür weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und hofft auf eine erfolgreiche Arbeit der gehörnten Herde.


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