Werbung

Nachricht vom 16.08.2014    

SGD Nord genehmigt Beringung von Nilgänsen

Die Nilgans fühlt sich wohl an Rhein, Mosel, Lahn, Nister und Sieg. Der Einwanderer aus Nordostafrika erhält nun mit behördlicher Genehmigung Ringe, die es ermöglichen sollen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erhalten. Die SGD Nord genehmigte den Fang der Tiere und die Beringung.

Die Nilgans erhält einen sogenannten "Elsa-Ring", die Beringungsaktion geschieht jetzt auch in Rheinland-Pfalz mit behördlicher Genehmigung. Foto: SGD

Region. Die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) ist eigentlich ein Brutvogel, der in Nordostafrika, zum Beispiel in Ägypten und im Sudan beheimatet ist. Sie breitet sich aber mehr und mehr in unseren Regionen aus. An Rhein, Mosel, Sieg, Nister und Lahn ist die hochbeinige und wegen des Augenringes mit traurigem Blick dreinschauende Gans, schon seit einigen Jahren Brutvogel.

Aktuell hat sich SGD Nord Präsident Dr. Ulrich Kleemann ein Bild von einem Beringungsprojekt der Nilgänse gemacht. „Manche Veränderungen in Flora und Fauna geschehen sehr langsam und fallen deshalb weniger auf. Andere verlaufen sehr rasant, wenn ich zum Beispiel auch an die Verbreitung der Herkulesstaude denke, zu deren Eindämmung die SGD Nord erhebliche Mittel einsetzt. Grundsätzlich ist es deshalb wichtig, dass die SGD Nord die Ge­nehmigung zum Fang und zur Kennzeichnung wildlebender heimischer Wasservögel nach dem Bundesnaturschutzgesetz für die Beringungsmaßnahme der Nilgans erteilt hat. So kön­nen neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Vogelart in unserer Region gewonnen werden.“

Mit der Beringung der Nilgänse ist Dipl.-Biogeograf Sönke Twietmeyer betraut. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Projekt zwischen den Universitäten Freiburg, Trier und der Vogelwarte Radolfzell. Die Vögel erhalten den normalen Aluring der Vogelwarte und zum Teil einen gelben Farbring. Inzwischen bekommen die Nilgänse sogenannte Elsa-Ringe, wie sie auch bei Störchen eingesetzt werden. Ein schwarzer Plastikring mit der Aufschrift DER (Kürzel für Radolfzell) und einem fünfstelligen Code (wie zum Beispiel: PC221). Diese Ringe lassen sich recht gut aus größerer Entfernung ablesen, wozu interessierte Naturfreunde auch aufgerufen sind.



Twietmeyer schätzt den Brutbestand an der Mosel auf 150 Paare, den am Rhein zwischen Linz und Kaub auf 25 Paare und den an der Lahn zwischen Lahnstein und Diez auf etwa 20 Paare. Dazu kommen noch einige Brutpaare an Gewässern im Westerwald und in der Eifel, so dass man von einem Gesamtbestand im Bereich der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord von rund 200 Paaren ausgehen kann.

Bisher gibt es laut Mitteilung der SGD Nord keine Erkenntnisse darüber, dass andere Wasservogelarten in ihrem Vorkommen durch Nilgänse beeinträchtigt werden. Bemerkenswert ist ferner, dass etliche Nil­gänse Gebäudebrüter geworden sind, oder auch inmitten von Graureiherkolonien in Horsten ihr Brut­geschäft tätigen. Für die Jungen ein gewagter und notwendiger Absprung, schon am ersten Lebenstag. Im Winter bleiben sie in unserer Region, manchmal in Ansammlungen von über 100 Exemplaren. Nilgänse wandern aber auch weit ab, bis hin zu unseren Nachbarländern. Sie wurden bereits im 18. Jahrhundert in England als Ziervögel gehalten.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

NR-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Gemeinsames Singen im Schlosspark Neuwied zieht viele Besucher an

Der Lions Club Neuwied-Andernach organisiert unter dem Motto "3.000 Schritte für Bewegung und Begegnung" ...

Zigarettenautomat in Roßbach aufgebrochen

In Roßbach wurde ein Zigarettenautomat Ziel eines Diebstahls. Ein aufmerksamer Anwohner bemerkte den ...

Brand in der ehemaligen Königsbacher Brauerei: Polizei sucht Zeugen

Am Abend des 20. Dezember 2025 wurde in einem Gebäude der ehemaligen Königsbacher Brauerei in Koblenz ...

Unfall in Andernach: Alkohol und Geschwindigkeit führen zu Trümmerfeld

In der Nacht zum 21. Dezember 2025 ereignete sich in Andernach ein schwerer Verkehrsunfall. Eine junge ...

Missverständnis führt zu Polizeieinsatz in Raubach

Am Abend des 20. Dezember 2025 sorgte ein vermeintlicher Einbruch in Raubach für einen Polizeieinsatz. ...

Unbekannte beschädigen Pkw in Puderbach

In Puderbach kam es zu einer Sachbeschädigung an einem geparkten Fahrzeug. Der Vorfall ereignete sich ...

Weitere Artikel


Spack im Regen – sie machten das Beste draus!

Junge Menschen zwischen 15 und 25 traf man an diesem Wochenende, von Freitag bis Sonntag (15. bis 17. ...

Langjährige Mitarbeiter feiern Jubiläum

Gleich elf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Volks- und Raiffeisenbank Neuwied-Linz eG konnten im ...

Viele Helfer realisierten Premiumwanderweg Iserbachschleife

Die Verbandsgemeinde Rengsdorf sagte dem Helferteam, die tatkräftig bei der Realisierung des Premiumwanderwegs ...

Drei schwere Unfälle bei Regen auf den Autobahnen

Auf der A3 hat es am Donnerstagabend (14.8.) innerhalb kurzer Zeit dreimal gekracht. Jedes Mal war die ...

Hauptschüler werden fit gemacht für den Endspurt

Lernen statt chillen: In diesen Sommerferien ist dies das Motto für 22 Jugendliche aus der Region Neuwied ...

Vortrag über Divertikelleiden

Vor allem bei älteren Menschen finden sich häufig Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Man bezeichnet sie ...

Werbung