Werbung

Nachricht vom 30.07.2014    

Pflegefall in der Familie – was jetzt?

Der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel war Referent einer gut besuchten Informations- und Diskussionsveranstaltung der Frauen Union im CDU-Kreisverband Neuwied. Die Veranstaltung im Mehrgenerationenhaus in Neustadt widmete sich insbesondere dem Aspekt „Pflegefall in der Familie – was jetzt?“.

Die Pflegepolitik stand im Mittelpunkt eines Vortrags von Erwin Rüddel (3. von links, neben Monika Krautscheid-Bosse) bei einer Veranstaltung der Frauen Union im CDU-Kreisverband Neuwied. Foto: pr

Neustadt/Wied. In seinen Ausführungen unterstrich der Gesundheitspolitiker und Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Neuwied den Sinn und die Wichtigkeit der unlängst vom Bundestag verabschiedeten größten Pflegereform mit über 20 Prozent Leistungsverbesserung. „In Deutschland gibt es immer mehr pflegebedürftige Menschen. Laut Statistischem Bundesamt wird die Zahl der Pflegebedürftigen von aktuell rund 2,5 auf rund 3,4 Millionen im Jahr 2030 und auf 4,5 Millionen im Jahr 2050 ansteigen. Umso wichtiger ist, dass es auch in Zukunft noch gute Pflege für alle Menschen gibt“, unterstrich Rüddel und verwies auf die neue Weichenstellung durch zwei Pflegereformen.

Die Beitragserhöhung zur Pflegeversicherung um 0,3 Prozentpunkte beschere Mehreinnahmen von insgesamt 3,6 Milliarden Euro. Davon sei ein Drittel für die Einrichtung eines Pflegevorsorgefonds vorgesehen. Mit diesem Fonds würden Rücklagen aufgebaut, um hohe Beitragssatzsteigerungen zu vermeiden, wenn die geburtenstarken Jahrgänge um das Jahr 2040 herum pflegebedürftig werden. 2,4 Milliarden Euro stehen, so Rüddel, für die direkte Verbesserung von Pflegeleistungen zur Verfügung.

„Unser Ziel ist es, dass die zusätzlichen Mittel schnell bei denjenigen ankommen, die mehr Unterstützung brauchen: Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und Pflegekräfte sollen profitieren. Deshalb verbessern wir so schnell wie möglich die Pflegeleistungen und dynamisieren die Leistungen um vier Prozent, das entspricht 890 Millionen jährlich“, betonte der Gesundheitspolitiker. Gleichwohl gelte es durch gezielte Maßnahmen, wie bessere Arbeitsbedingungen, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten. Damit die professionellen Pflegekräfte wieder mehr Zeit für die Pflegebedürftigen hätten, werde in Pflegeheimen der Schlüssel für Betreuungskräfte von 1 zu 24 Pflegebedürftigen auf 1 zu 20 gesenkt.



„Wir folgen ganz bewusst und gezielt dem Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘, indem die Mehrzahl der Leistungen für die häusliche Versorgung vorgesehen sind“, sagte der Abgeordnete. Es würden grundsätzlich die Betreuungsleistungen ausgeweitet. Dabei gehe es um Kurzzeit- und Verhinderungspflege, Tages- und Nachtpflege sowie flexiblere unterschiedliche Betreuungsformen. Und es gebe deutlich höhere Zuschüsse für verbessernde Maßnahmen des Wohnumfeldes, beispielsweise für den Einbau eines Treppenlifts oder für einen Badumbau.

„Damit sind wir auf dem Weg, die Pflege zukunftsfest auszugestalten und treffen parallel die Vorbereitungen für die zweite Stufe der Reform, indem in zwei Modellprojekten das Begutachtungsverfahren und der Versorgungsaufwand der neuen Pflegegrade getestet werden. Denn das zweite Pflegestärkungsgesetz wird die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs realisieren und spätestens in drei Jahren, nämlich in 2017, kommen“, bekräftigte Erwin Rüddel.


Lokales: Asbach & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


"Kinderfreundliche Kommune": Stadt und Kreis Neuwied luden zum Seminartag ein

Pflegefamilien leisten Tag für Tag Großes - und genau das würdigten das Jugendamt der Stadt Neuwied und ...

Tanzen für den Erhalt: Gießen feiert sein Herzensfestival trotz Zukunftssorgen

Tausende feiern, tanzen und schwitzen bei 30 Grad – das „Stadt ohne Meer“-Festival hat auch in diesem ...

Aktualisiert: Kollision in Andernach - Pkw-Fahrerin übersieht Motorradfahrer

In Andernach ereignete sich am Morgen des 16. Juni ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein Motorradfahrer ...

"Pool, Buch und Wein" mit Autorin Ulrike Puderbach im Erlebnisbad Herschbach

Am 24. Juni – rund um den Midsommar – bietet das Team des Erlebnisbades Herschbach seinen Gästen eine ...

Veteranentag und 40. Jahrestag der Reservistenkameradschaft in Steimel gefeiert

Der Nationale Veteranentag am 15. Juni ist ein Gedenktag in Deutschland. Mit dem Tag soll erstmalig 2025 ...

Feuerwehr Horhausen feiert erfolgreichen Feuerwehrtag

Am Sonntag, den 15. Juni, fand der traditionelle Tag der Feuerwehr in Horhausen bei bestem Feierwetter ...

Weitere Artikel


Kinder verlieren die Angst vor dem Krankenhaus

Künftige ABC-Schützen aus Dernbach zu Besuch in der Dierdorfer Klinik. Sechs Kinder des Dernbacher Kindergartens ...

Rheinwaldheim - Senioren feierten Sommerfest

Den Bewohnern des Rheinwaldheims in Arienheller wurde ein buntes Programm rund ums das diesjährigen Sommerfest ...

Nachts im Spatzennest

Traditionell endet die Kindergartenzeit im Spatzennest mit einer Übernachtung in der Kita. In diesem ...

Unterhaltszahler kommen ihren Verpflichtungen nicht nach

Die Landtagsabgeordnete Elisabeth Bröskamp (Bündnis 90/Die Grünen) aus Straßenhaus stellte Fragen zum ...

Jahreshauptversammlung KG Rot-Weiß Kleinmaischeid

Am 13. Juni fand im Maischeider Hof die Jahreshauptversammlung der "Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß" ...

22. Wolfswinkeler Hundetage vom 12. bis 14. September

Die Wolfswinkeler Hundetage, die in diesem Jahr vom 12. bis zum 14. September stattfinden, wollen das ...

Werbung