Werbung

Nachricht vom 26.06.2014    

Aktion Frauen in Kommunalpolitik - Erfolg oder Misserfolg?

War die Kampagne "Mehr Frauen in die Kommunalpolitik" erfolgreich oder nicht? Das war die zentrale Frage beim letzten Treffen der Gleichstellungsbeauftragten aus Stadt und Landkreis Neuwied. Im gesamten Landkreis Neuwied wurden fast 90 Gemeinde,- Stadt und Ortsbeiräte gewählt.

Kreis Neuwied. Die Besetzung der Räte ist dabei regional stark unterschiedlich. "Auch wenn wir nicht eindeutig sagen können, dass der Frauenanteil in allen Räten durch unsere Kampagne gestiegen ist, so sind wir doch sicher, dass wir dazu beitragen konnten, dass der Frauenanteil unter den Kandidatinnen seit 1994 kontinuierlich zugenommen hat und das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Teilhabe von Frauen an den kommunalpolitischen Entscheidungen gestiegen ist.", erklärte Doris Eyl-Müller, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Und sie fügt hinzu: "In vielen Diskussionen im Vorfeld der Wahlen brachten Listenverantwortliche ihre Not zum Ausdruck, Frauen zu finden, die sich bereit erklärten zu kandidieren."

"Unsere Veröffentlichungen, das Statistikheft und die Einsteigerinnenbroschüre wurden sehr oft nachgefragt und wenn wir den Frauenanteil bei den Ortsbürgermeistern oder den Kandidaten seit 1994 betrachten, können wir doch sagen, dass dieser gestiegen ist", ergänzt Monika Edling, Gleichstellungsbeauftragte in Rengsdorf, die wie Ute Starrmann (Puderbach) und Susanne Christ (Asbach) seit ihrem Amtsbeginn die Kampagne "Mehr Frauen in die Kommunalpolitik" unterstützen. 1994 wurden drei der 61 Ortsgemeinden bzw. Städte von einer Frau geführt, heute sind es 12.

"Auch bei den Ortsbeiräten der Stadt Neuwied ist das Ergebnis durchmischt, in Torney, Oberbieber und Block sind 50 Prozent der Beiratsmitglieder weiblich und vier von elf Ortsbeiräten steht eine Frau vor. Dafür haben es in Engers oder Rodenbach keine Frauen in den Beirat geschafft", stellt Sandra Thannhäuser, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuwied fest. Im Kreistag und Stadtrat Neuwied ist der Frauenanteil mit 28, bzw. 23 Prozent seit der letzten Wahl gleich geblieben.



Seit 1994 erfassen die Gleichstellungsbeauftragten die Anzahl der weiblichen Kandidaten und Ratsmitglieder. Eine Aussage zum Anteil der weiblichen Ratsmitglieder fällt dennoch schwer. Denn es können - statistisch gesehen - große Verschiebungen entstehen, wenn gewählte Listenvertreterinnen oder -vertreter aufgrund ihrer Wahl zur Ortsbürgermeisterin, bzw. zum Ortsbürgermeister das Ratsmandat abgeben und nachgerückt wird. In kleinen Räten mit nur sechs oder acht Mitgliedern erhöht eine Nachrückerin im Rat den Frauenanteil um 17 bzw. rund 13 Prozentpunkte.

Eine eher traurige Erkenntnis lässt sich aus der Statistik jedoch auch ablesen: 1994 lag die Wahlbeteiligung in fast jeder Ortsgemeinde bei gut über 70 Prozent. Heute stellt dies ein Traumergebnis bei nur wenigen Gemeinden dar, die Wahlbeteiligung nähert sich vielerorts langsam der 50 Prozentmarke. "Die Wichtigkeit kommunalpolitischer Entscheidungen für den konkreten Lebensalltag zu verdeutlichen, ist eine Herausforderung für alle Verantwortlichen", kommentieren die Gleichstellungsbeauftragten das Ergebnis.

Um auch in Zukunft die Teilhabe von Frauen in der Kommunalpolitik sicherzustellen und weibliche Ratsmitglieder zu unterstützen, werden die Gleichstellungsbeauftragten in der laufenden Wahlperiode wieder Weiterbildungsangebote vor Ort organisieren. Um die aktuellen Bedarfe abzufragen und sich kennen zu lernen, laden die Gleichstellungsbeauftragten schon jetzt alle gewählten Ratsfrauen am 15. November 2014 nach Rengsdorf ein.


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Unfallflucht in Dierdorf: Unbekannter beschädigt Grundstücksmauer

In Dierdorf ereignete sich am Dienstagabend (29. April) ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrzeug eine ...

Neue Bioabfallverordnung ab Mai - Kreis Neuwied nimmt Stichproben

Ab dem 1. Mai tritt eine aktualisierte Bioabfallverordnung in Kraft, die strengere Vorgaben für die Entsorgung ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Einblick in das Leben palästinensischer Christen: Gesprächsabend in Neuwied

Ein besonderes Ehepaar berichtet in Neuwied über das Leben palästinensischer Christen in Israel. Einblicke ...

Großbrand in Gewerbehalle bei Oberraden – Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Ein Brand in einer Gewerbehalle im Industriegebiet Oberraden löste am Dienstagmorgen (29. April) einen ...

"Wie et fröher wor": Sonntagsspaziergang über den Steimel zur Paffrather Eiche

Da steht sie noch, groß und stolz: Über Jahrzehnte hinweg gehörte die Paffrather Eiche zu einem markanten ...

Weitere Artikel


Windhagener Spatzen verschönern ihr Nest

Zur Vorbereitung auf das große Sommerfest des Kindergartens „Spatzennest“ in Windhagen lud der Elternausschuss ...

Sommerfußballcamp in Vettelschoß war ein Erfolg

Der SV Windhagen absolvierte sein mittlerweile schon traditionelles Sommerfußballcamp mit Frank Elser ...

Wasserspaß für die Kleinen - Entspannung für die Großen

Toben nach Herzenslaune. Nach einem Tag im Wasserpark Feldkirchen sind die Kleinen nicht nur zufrieden, ...

SWR2 Kulturnacht mit Christian Brückner

Die deutsche Stimme von Robert de Niro zu Gast bei RheinVokal. In einer SWR2 Kulturnacht holt das Festival ...

Ausschuss für Umwelt und Abfallwirtschaft zog positive Bilanz

Eine durchaus positive Bilanz der Ausschussarbeit in der abgelaufenen Wahlperiode zog der 1. Kreisbeigeordnete ...

Spontane „Wahlhilfe“ - OB dankt Neuwieder Schülern

Drei Tage vor der Wahl kamen noch Absagen von Wahlhelfern – und die Neuwieder Stadtverwaltung geriet ...

Werbung