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Nachricht vom 22.04.2014    

Die Wurzel ist Feind der Leitungen und Kanaltrassen

Die Szenarien wiederholen sich im Landkreis Neuwied regelmäßig: Wurzeln von straßenbegleitenden Bäumen sind in Kanalleitungen eingewachsen, umschlingen Gasrohre und heben den Straßenbelag. Die Kreisverwaltung Neuwied informierte.

Der 1. Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach (links) begrüßte Bernhard Dernbach, Umweltpreisträger des Landes Nordrhein-Westfalens 2004. Dieser berichtete aus seiner mehr als 25-jährigen Erfahrung mit einem besonderen Gemisch aus Ton und verschiedenen Erden (Dernoton), das sich in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen als wurzelfester Baustoff bewährt hat. Rechts Hans-Peter Job vom Umweltreferat der Kreisverwaltung Neuwied. Er hatte die Veranstaltung koordiniert. Foto: Kreisverwaltung

Kreis Neuwied. Die Konsequenz aus den eingewachsenen Rohren ist in der Regel der Entschluss: die Bäume müssen weg. Das dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wurde bei einem Vortrag von Bernhard Dernbach aus Mülheim/Ruhr, in der Kreisverwaltung Neuwied mehr als deutlich dargestellt.

Die Zahl der interessierten Zuhörer im Sitzungssaal der Kreisverwaltung war enorm. Der 1. Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach begrüßte zahlreiche Vertreter von Energieversorgern, Verwaltungen und ihrer Tiefbauwerke, Ingenieurbüros, Tiefbaufirmen, Denkmalpfleger und Handwerkskammer auf Einladung der Naturschutzbehörde. „Mit einem derartig großen Interesse hatten wir nicht gerechnet. Das Thema zeige aber die immer größer werdende Problematik auf, und das es dafür eine gute praktikable Lösung gibt“, meinte Hallerbach.

Bernhard Dernbach, Umweltpreisträger des Landes Nordrhein-Westfalens 2004 , berichtete aus seiner mehr als 25-jährigen Erfahrung mit einem besonderen Gemisch aus Ton und verschiedenen Erden (Dernoton), das sich in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen als wurzelfester Baustoff bewährt hat. Dernbach erläuterte die Entwicklung des Materials, das ursprünglich zur Herstellung von Teichanlagen im Garten- und Landschaftsbau entwickelt wurde, und heute als ein universeller Werkstoff für den Tiefbau und Naturschutz einsetzbar ist.



Neben der Abdichtung von Kanalrohren und sonstigen Leitungen gegen Wurzeleinwuchs findet das Gemisch heute Anwendung im Bereich der Denkmalpflege. So wurden in den Kaiserthermen in Trier oder auch beim Zwinger in Dresden große Flächen mit dem Material zur Abdichtung gegen Feuchtigkeit und zur Isolierung von aufgehendem Mauerwerk erfolgreich eingesetzt. Besonders der Einsatz zum Schutz vor Nässe bei Neu- und Altbauten fand beim Auditorium besonderes Interesse, zumal dies sehr kostengünstig zu realisieren ist.

Für die Deichstadt Neuwied war insbesondere das Kapitel Deichsicherheit und Abdichtung von stehenden Gewässern von Interesse. Auch hier konnte Bernhard Dernbach anschaulich von Referenzobjekten in ganz Deutschland berichten.

„Im Landkreis Neuwied hat die Untere Naturschutzbehörde den Werkstoff aus dem Ruhrgebiet bereits eingesetzt“, berichtete der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach und stellte das Artenschutzprojekt „Gelbbauchunke in Ockenfels“ vor, wo mit diesem Material Laichgewässer hergestellt werden konnten. Für Gemeinden, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen Laichtümpel anlegen wollen, bietet sich diese Variante im Besonderen an.


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