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Nachricht vom 10.02.2014    

„Deutschland hinkt hinterher“

Region. "Wir müssen den Druck auf dem Kessel halten, um auf unsere berechtigten Anliegen aufmerksam zu machen und damit unser Ziel, eine deutliche Reduzierung des Güterbahnlärmes in der Region, zu erreichen." In dieser Auffassung sind sich der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Burkhard Albers, und Willi Pusch, der Vorsitzende der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn, einig.

Zu nah, zu laut: Die Menschen im Mittelrheintal geben sich mit den Zuständen nicht zufrieden. Foto: Initiative Pro Rheintal

Denn noch immer ist das Mittelrheintal die lauteste Region in Deutschland, geht es im Umfeld von Flughäfen leiser zu. Diese unerträgliche und sehr gesundheitsschädliche Lärmsituation soll nun auch den neuen Ministern im Bundesverkehrsministerium in Berlin und im hessischen Verkehrsministerium in Wiesbaden vermittelt werden.

Das soll in einer lautstarken Form geschehen, so das Ergebnis eines Treffens im Rathaus von Rüdesheim, zu dem die Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises Vertreter der Landkreise entlang des Rheins (u.a. Rhein-Lahn-Kreis, Rhein-Hunsrück-Kreis, Landkreis Mayen-Koblenz) sowie Vertreter der Kommunen und die Bürgerinitiativen gegen Bahnlärm eingeladen hatte.

Erstmals saß auch die Landeshauptstadt Wiesbaden mit am Tisch. Einig waren sich die Anwesenden, dass am Samstag, 10. Mai 2014, am frühen Nachmittag die dritte Anti-Bahnlärm-Demonstration in Rüdesheim stattfinden soll.

"Wir wollen auch weiterhin aufrütteln und deutlich machen, dass wir zwar erste Signale aus Berlin vernehmen, diesen aber noch nicht trauen", so Willi Pusch. Und Landrat Albers verweist darauf, dass Länder wie Italien, Schweiz und Holland ihre Streckenabschnitte für den Güterverkehr auf dem Korridor Rotterdam - Genua längst erneuert haben, beziehungsweise dies mit der Fertigstellung des Gotthardtunnels gerade vollziehen. "Andere Länder erledigten die in Europa vereinbarten Hausaufgaben bereits - nur Deutschland hinkt nach", so der Landrat.



Deutschland schließe die Augen vor der Situation und der Notwendigkeit des Handelns: "Wir können natürlich den Affen nachspielen, der nichts hört, nichts sieht und nichts spricht. Aber die Ereignisse werden uns einholen", sagt Albers.

Der Korridor zwischen Genua und Rotterdam sei die Hauptachse für den europäischen Güterverkehr. "Daran führt kein Weg vorbei." Wenn man darüber hinaus, die Tonnagen betrachtet, die in beiden Häfen von Schiffen auf die Bahn umgeladen werden, könne man errechnen, wie viele Güterzüge jeden Tag zwischen Rotterdam und Genua verkehren. "Und dann gibt es das Nadelöhr vom Rheingau durch das Mittelrheintal bis nach Koblenz, durch das die Züge müssen", wirft Willi Pusch ein.

Wer dies als die Zukunftssituation sehe, werde nicht umhin kommen, die Politik der Untätigkeit und des Weggesehen, wie sie immer wieder dem einstigen Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer vorgeworfen wurde, zu beenden. "Wir müssen endlich in einen wahrhaftigen und ehrlichen Dialog eintreten, um danach das Handeln auszurichten", betont Willi Pusch. "Am 10. Mai wollen wir dafür ein deutliches Zeichen setzen", ergänzt Landrat Burkhard Albers.


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