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Nachricht vom 24.01.2014    

Bagger schaffen Lebensraum für bedrohte Gelbbauchunke

In der Kiesgrube Ockenfels war in den letzten Tagen schweres Gerät unterwegs. Planierraupen, Radlader und Rüttelplatten waren bei Wind und Wetter in der Kiesgrube der Firma Schmitz, Wiedmühle, geschäftig.

Wassir Wagner, Manfred Schmitz, Hans-Peter Job, Achim Hallerbach (von links) informierten sich über die Herstellung der Laichgewässer für Gelbbauchunken in Ockenfels.

Unter der Anleitung der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Neuwied, Hans-Peter Job, wurden zahlreiche kleine Laichgewässer für Amphibien geschaffen. Neue Lebensräume für die vom Aussterben bedrohten Gelbbauchunken sind entstanden.

Manfred Schmitz, Eigentümer der Ockenfelser Kiesgrube, Hans-Peter Job, von der Unteren Naturschutzbehörde, und der 1. Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach konnten sich bei einem Ortstermin von den Ergebnissen der Arbeiten der Firma Wagner Galabau aus Bonn informieren.

Diese hatte im Auftrag der Kreisverwaltung auf einer Teilfläche der rekultivierten ehemaligen Kiesgrube die offene Landschaft umgestaltet. Dabei wurde mit Dernoton eine spezielle Mischung aus Sand und Ton verwendet. Diese im hiesigen Raum unbekannte Mischung hat für die Anlage von Gewässern einzigartige Vorzüge: "Das Grundmaterial ist von krümeliger Struktur, wird aber durch Verdichtung sehr hart und wasserundurchlässig. Genau diese Eigenschaft ist für Laichgewässer, speziell für die Gelbbauchunke, entscheidend", erklärte Job.

Die Unken sind Pionierarten und besiedeln am liebsten offenen Boden. Ursprünglich war dieser am ehesten in natürlichen Flussauen vorzufinden. Da dieser Lebensraum durch Flussbegradigungen aber nahezu verschwunden ist, haben die Unken Abbaugebiete wie Kiesgruben oder Basaltbrüche für sich entdeckt. Dort wird durch die Dynamik des Rohstoffabbaus der betroffene Boden durch Baumaschinen immer wieder verändert. Kleinstgewässer entstehen dort immer wieder an unterschiedlichsten Stellen. Diese können kaum verkrauten und sind meist nicht tief. Fraßfeinde, wie Libellenlarven oder Gelbrandkäfer besiedeln derartige Lebensräume nicht. Die Larven der Unken haben somit eine gute Chance sich zum fertigen Tier entwickeln zu können.



"Wir haben der Natur ein wenig unter die Arme gegriffen", betonte Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach. "Im Zuge der Realkompensation hat unsere Naturschutzbehörde Ersatzgeldzahlungen, beispielsweise aus dem Straßenbau, für diese wichtige Artenschutzmaßnahme eingesetzt. Die Population der Gelbbauchunken, für die wir in Deutschland eine besondere Verantwortung tragen, kann somit optimiert und verstärkt werden". 2014 ist auch das bundesweit ausgerufene Jahr der Gelbbauchunke.

Im Zuge des Bundesprojektes "Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken in Deutschland", das durch das Bundesumweltministerium und durch das Bundesamt für Naturschutz getragen und gefördert wird, wurde bereits großes Interesse an der Maßnahme und den Erfahrungen geäußert. Nicht nur bei der Unteren Naturschutzbehörde ist man auf die Auswirkungen sehr gespannt. Auch der Landesverband des NABU Rheinland-Pfalz will sich im kommenden Frühjahr vor Ort über diese Vorzeigemaßnahme informieren.


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