Werbung

Nachricht vom 24.06.2013    

Hachenburg für eine Nacht das Verona des Westerwaldes

Im Verdi-Jubiläumsjahr präsentierte die Opera Classica in Zusammenarbeit mit der Kulturzeit Hachenburg die große Verdi-Gala im Burggarten. Verdis unsterbliche Musik verzauberte das Publikum und ließ den Westerwälder Wind und Regen vergessen. Ein Abend, der noch lange nachklingt.

Gunda Baumgärtner als Gilda - eine leidenschaftliche Darbietung. Fotos: Ludwig Kroner

Hachenburg. Die Atmosphäre im Hachenburger Burggarten erinnerte mit den weißen Pavillons an eine Sommerparty mit Musik, zu dem sich ein bunt gemischtes Publikum eingefunden hatte. So war an Robe vom sommerlichen Abendkleid mit Stola über elegantem Zweiteiler bis zu Jeans mit Kapuzenpulli oder Ausflugsoutfit alles vertreten.

Auch das Konzertprogramm bot einen gelungenen Mix aus dem großen Werk ebenso bekannter wie beliebter Melodien des italienischen Meisters, dessen 200. Geburtstag Anlass für eine Reihe von 18 Konzerten und Opernabenden der Opera Classica in ganz Deutschland ist: Zwei Orchesterstücke, mehrere Arien, u.a. das „La donna è mobile“ des Herzogs von Mantua aus Rigoletto, sehr spritzig und lebendig interpretiert von Ernesto Grisales, 2-4-stimmige Stücke wie das zu Herzen gehende Vater-Tochter Duett von Rigoletto und Gilda, eindrücklich gesungen von Gunda Baumgärtner und nicht zuletzt die beiden großen Chorwerke, der Triumphmarsch aus Aida und der Gefangenenchor aus Nabucco.

Ein Ensemble von über 100 Künstlern, darunter allein sechs sehr unterschiedliche Sopranistinnen, der Chor und das Orchester des Nationaltheaters Constanta, Rumänien und 40 Mitglieder zweier amerikanischer Universitätschöre, machten diese Vielfalt und Klangfülle möglich.

Durch das Programm führte der inzwischen schon 73-jährige Routinier der klassischen Opernmusik, Rainer Zagovec, der selbst über zwanzig Jahre als Tenor auf den Bühnen diverser deutscher Opernhäuser und europäischer Metropolen stand, später für den Hessischen Rundfunk tätig war und immer noch als Konzertveranstalter aktiv ist.
Wie in Verona, der Moderator hatte Recht mit seiner Anspielung, Hachenburg sei das Verona des Westerwaldes, waren die Menschen völlig in Bann gezogen von den durchweg hervorragenden Gesangssolisten. Schon beim ersten Duett von Andrij Shkurhan und Romana d’ Uva waren erste zaghafte Bravorufe zu hören, die mit jedem weiteren Stück an Lautstärke und Enthusiasmus gewannen. Wie in Verona, hätte da nicht in der Pause ein Run eingesetzt, um sich schnell die eine oder andere Decke, dickere Jacke, Schirm oder Anorak aus dem Auto zu holen.

Der Abend im Burggarten wurde wie erwartet oder gehofft ein Abend großer Stimmen, großer Musik und großer Gefühle, von Liebe, Eifersucht, Verzweiflung bis Rache, Hoffnung und finalem Siegesrausch, der das begeisterte Publikum die kräftigen Windböen und den gelegentlichen Nieselregen vergessen ließ.



Ein Trost für die Hachenburger: Verona hatte am Samstagabend zwar eine um zehn Grad höhere Temperatur, litt aber unter einem starken Dauerregen.(CK)



Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
 


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Kultur


Bildhauerin Doris Kamlage aus Alfter kommt nach Linz am Rhein

Linz am Rhein. Doris Kamlage stellt bevorzugt eine Interaktion zwischen Betrachter und ihren Werken in den Mittelpunkt. So ...

Kunst trifft Garten - Straßenhaus lädt ein

Straßenhaus. 2019 in Niederhonnefeld kamen mehrere hundert Besucher - ein überwältigender Erfolg für Gartenbesitzer, Künstler ...

Internationaler Museumstag in der Sayner Hütte lädt zum Entdecken ein

Bendorf. Den Tag über kann man von 10 bis 17 Uhr (in Form des neuen Museumstalers) selbst Metall gießen und auf einer Gusseisen-Tauschbörse ...

Navid Kermani ist am 23. Mai im Kulturwerk Wissen zu Gast

Wissen. Der Ausgangspunkt dieses Romans ist eine Schriftstellerin auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs und gleichzeitig am Tiefpunkt ...

Buchtipp: "Schön war’s, aber nicht nochmal. Urlaub mit den Eltern" von André Hermann

Dierdorf/Hamburg. Eigentlich möchte André Hermann nicht mit den Eltern in Urlaub fliegen, aber da diese alles bezahlen wollen, ...

Historisches Neutor in Erpel öffnet am internationalen Museumstag

Erpel. Hier öffnet an diesem Tag das historische Neutor in der Zeit von 11 bis 18 Uhr für Interessierte. Auf fünf Etagen ...

Weitere Artikel


Rallye durch Großmaischeid

Großmaischeid. Treffpunkt für die Dorfrallye war das Pfarrheim, wo Gruppen gebildet und eine Liste mit Aufgaben ausgeteilt ...

Bayrische Party im Almdorf am Kirmesfreitag in Niederbieber

Niederbieber. Zu Gast im Almdorf sind „Die Filsbacher“, die rockigste Versuchung seit es Schlager gibt mit einem Gütesiegel ...

SPD Großmaischeid als Gärtner aktiv

Großmaischeid: Es grünt und blüht wieder im Pflanzbeet vor der Kirche Ecke Kleinmaischeider Str. / Hauptstraße. Die Mitglieder ...

Neuwied präsentiert sich beim Rheinland-Pfalz-Tag

In diesem Jahr ist der Festwagen für den Rheinland-Pfalz-Tag größer denn je, denn nächstes Jahr darf die Stadt Neuwied das ...

Guter Ausbildungsstand bei der Feuerwehr Gladbach

Bei der Jahreshauptversammlung des Löschzugs Gladbach konnten Löschzugführer Stefan Hahn (auf dem Foto links) und sein Stellvertreter ...

Erstes Jugendtreffen des Reitvereins Dierdorf

So wurde beschlossen, dass der große Sommerausflug wegen der großen positiven Resonanz wieder eine Kanufahrt wird, die traditionelle ...

Werbung