Werbung

Nachricht vom 19.06.2013    

IHK: Steuerpolitik ist auf dem falschen Weg

Die rheinland-pfälzischen IHKs warnen vor einer falschen Steuerpolitik, die die Unternehmensubstanz angreift. Außerdem kritisieren die Kammern, dass es bislang keine schlüssiges Gesamtkonzept zu steuerlichen Regelungen gebe.

Region. In Anbetracht der neuesten steuerpolitischen Wahlkampfvorstöße in der Politik warnen die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) davor, die Substanz von Unternehmen zu besteuern und damit deren Existenz zu gefährden.

So Peter Ad­rian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz: „Vor dem Hintergrund der Krise in mehreren EU-Staaten muss Deutschland in der Steuerpolitik die Weichen richtig stellen. Eine Substanzbesteuerung führt aber mit Sicherheit auf den falschen Weg. Sollten die Pläne der Einführung einer Vermögensteuer oder -abgabe, der Ver­schärfung der Erbschaftsteuer oder der Erhöhung des Spitzensteuersatzes nach der Wahl umgesetzt werden, bedroht dies die Existenz von Unternehmen und ihren Ar­beits- und Ausbildungsplätzen. Gerade Familienunternehmen – das Rückgrat der kri­senresistenten deutschen Wirtschaft - wären davon besonders getroffen.“

Für neue Aufgaben, die Bund und Länder den Kommunen zuweisen, müssen sie auch die Finanzierungslast übernehmen. Ziel sollte es sein, die Selbstverwaltung vor finanzieller Aushöhlung zu schützen. Sollte es aber politischer Wille sein, eine Sozialpolitik aufrecht zu erhalten, die ohne Rücksicht auf Kosten immer neue Pflichten delegiert, hilft nach Auffassung der IHKs ausschließlich die Rückbesinnung auf das Konnexitäts­prinzip: Wer bestellt, bezahlt. Den Kommunen dürften Bund und Land nicht den alleini­gen Ausweg lassen, ihre Kassen über erhöhte Steuern und Abgaben von Unterneh­men und Bürgern füllen zu lassen.

Die rheinland-pfälzischen IHKs warnen vor existenzbedrohender Belastung der Wirtschaft. Substanzsteuern würden die Unternehmen zusätzlich zur Gewinnbesteuerung belasten. Im Zweifel kommt es zu Steuerzahlungen, ohne dass Gewinne erwirtschaftet werden. Dies beeinträchtigt die Liquidität, reduziert das Eigenkapital, erschwert Investi­tionen. Am Ende kann die Insolvenz stehen. Adrian: „Die Folge ist im Ergebnis ein ge­ringeres Aufkommen an Unternehmenssteuern, aber auch zum Beispiel an Lohnsteuern.“
Adrian rechnet vor, dass die ertragsunabhängigen Elemente der Unternehmensbesteuerung schon jetzt ein Volumen von über 25 Milliarden EUR jährlich erreichen – mit steigender Tendenz.



Außerdem haben die IHKs in den vergangenen Monaten angemahnt, dass die Vielfalt der steuerlichen Regelungen keinem schlüssigen Gesamtkonzept folgt. Die aktuellen Überlegungen in den Parteiprogrammen sind ein Beispiel dafür. Sie alle verkennen nach Ansicht des Präsidenten der IHK-Arbeitsgemeinschaft, dass es gerade in Zeiten der Euro-Krise darum gehen muss, Deutschland als attraktiven Anlage- und Produkti­onsstandort weiter zu entwickeln und krisenfester zu machen. Nur so lassen sich auch zukünftig Arbeits- und Ausbildungsplätze sichern: „Wer Wachstum will, muss Leis­tungsträger in der Wirtschaft fördern. Unternehmerinnen und Unternehmer haben hier eine zentrale Funktion. Sie setzen die entscheidenden Wachstums- und Beschäfti­gungsimpulse. Die Steuerpolitik spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie die Leistungs­träger motivieren und nicht behindern sollte.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Strandgespräche zur Zukunft: Unternehmensnachfolge am Koblenzer Stattstrand

Der "Nachfolge-Beach" fand bereits zum vierten Mal am Koblenzer Stattstrand statt und lockte über 200 ...

"Wie können wir als Region gemeinsam wachsen?" Erfolgreiche siebte Business Night von Wäller Helfen

Am Donnerstagabend (12. Juni) fand die siebte Wäller Helfen Business Night im Adlerland Rotenhain statt ...

Energiewende in Koblenz: Netzbetreiber und Handwerk im Dialog

In Koblenz trafen sich kürzlich Vertreter von Gas- und Wasserinstallationsunternehmen mit der Energienetze ...

Erfolgreicher Blutspendetag in Neuwied

Am 11. Juni fand im Raiffeisen-Finanz-Center der VR Bank RheinAhrEifel ein großer Blutspendetag statt. ...

Rolf Franke auf der Spur von Gaslecks in Neuwied

In Neuwied sorgt ein Mann mit ungewöhnlichen Geräten für Sicherheit: Rolf Franke ist im Auftrag der Stadtwerke ...

Toyota Hof unterstützt weiterhin die VOR-TOUR der Hoffnung

Toyota Hof aus Neuwied-Block engagiert sich seit über einem Jahrzehnt für die VOR-TOUR der Hoffnung, ...

Weitere Artikel


Sommerfest im Wild-Freizeitpark Westerwald

Das Sommerfest am Sonntag, 23. Juni im Wild-Freizeitpark Westerwald in Gackenbach bietet ein buntes Vergnügen ...

Puderbach plant auch eine Bambini-Feuerwehr

Die Jugendarbeit in den freiwilligen Feuerwehren ist in Zeiten der Rückläufigkeit von aktiven Mitgliedern ...

IHK begrüßt Seilbahn-Entscheidung der UNESCO

Die heutige Entscheidung des UNESCO-Welterbekomitees, den Betrieb der Koblenzer Seilbahn bis 2026 zu ...

Raiffeisen-Region mit neuem Senioren-Wegweiser

Die zweite Auflage des Senioren-Wegweisers für die Raiffeisen-Region stellten kürzlich die Bürgermeister ...

Posaunenchor Urbach wird 90

Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums veranstaltet der Posaunenchor Urbach ein Konzert der anderen Art ...

20 Kilometer Stau nach Lkw-Unfall auf A3

Auf der A3 Köln Richtung Frankfurt kam es heute Nachmittag zwischen den Anschlussstellen Bad Honnef/Linz ...

Werbung