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Nachricht vom 05.03.2013    

Vier Unternehmen im Kreis Neuwied sind Vorbilder für Abwärmenutzung

Die Kreisverwaltung Neuwied setzt mit dem Wettbewerb zur Abwärmenutzung einen Impuls zur Steigerung der Energieeffizinez im gewerblichen Bereich. Vier Unternehmen - Lohmann sowie Lohmann& Rauscher aus Neuwied-Feldkirchen, Engers Keramik aus Neuwied-Engers und das Evangelische und Johanniter Krankenhaus Dierdorf/Selters wurden für ihre Projekte nun in der Kreisverwaltung ausgezeichnet.

Vier Unternehmen, Lohmann sowie Lohmann&Rauscher aus Neuwied-Feldkirchen, Engers Keramik aus Neuwied-Engers, und das Evangelische und Johanniter Krankenhaus Dierdorf/Selters wurden für ihre Projekte zur Abwärmenutzung ausgezeichnet.

Industrie und Gewerbe verbrauchen mit 44 Prozent fast die Hälfte der in Deutschland umgesetzten Endenergie und geben davon oft erhebliche Teile als Abwärme in die Umwelt. Aus einer bundesweiten Studie ergibt sich, dass die theoretisch nutzbare Abwärme des verarbeitenden Gewerbes etwa die Hälfte des Energiebedarfs der Privathaushalte in Deutschland abdecken könnte.

Im Landkreis Neuwied liegt der Wärmeverbrauch derzeit bei 587.000 MWh/a im Sektor Gewerbe/Handel/Dienstleistungen/Industrie und nimmt 25 Prozent des Gesamtwärmeverbrauchs ein. Abwärmequellen können Produktionsmaschinen oder -Anlagen sein, die Verlustwärme an die Umgebung abstrahlen, Öfen, Abwässer aus Wasch-, Färbe- oder Kühlungsprozessen, aber auch Kühlanlagen, Motoren oder die in Produktionshallen anfallende Abluft.

Achim Hallerbach, Erster Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent der Kreisverwaltung Neuwied betont: "Abwärmenutzung wirkt doppelt klimaschützend. Zum einen sinkt der Primärenergieverbrauch und damit der CO2-Ausstoß und zum anderen wird wieder verwendete Abwärme nicht mehr direkt an die Umwelt abgegeben. Die Abwärmenutzung stellt daher ein ökologisch sinnvolles und wirtschaftliches Instrument der Wärmerückgewinnung dar."

Abwärme kann zum Beispiel mittels Wärmetauscher aus der Abluft entnommen und in die Gebäudeheizung und Warmwassererzeugung integriert werden. Die Abwärme kann aber auch in Trocknungsprozessen wiederverwendet oder bei der Reinigung belasteter Abluft eingesetzt werden. Mit Hilfe moderner Techniken wie dem ORC-Prozess lässt sich aus der überflüssigen Wärme sogar Strom oder im Sommer Absorptionskälte herstellen.

Achim Hallerbach sieht folgende Ansätze, um auf diesem Gebiet relevante Fortschritte zu erzielen: "Es bedarf einer Kombination aus Förderung und Anpassung der technischen Standards, intensiverer Information und beruflicher Fortbildung, Selbstinitiative der Unternehmen und ihrer Wirtschaftsverbände."

Dr. Sabine Dyas, IHK-Geschäftsstellenleiterin in Neuwied, betonte die Wichtigkeit der Sicherstellung einer wirtschaftlichen Energieversorgung für die Unternehmen. Die Industrie- und Handelskammer engagiert sich im Bereich der Energieeffizinez seit Jahren. Die Weiterbildung zum zertifizierten Energiemanager läuft im Moment in der 8. Runde. "Viele Firmen haben sich schon auf den Weg gemacht. Es gilt, diese positiven Beispiele stärker zu transportieren", so ihr Fazit.

Um die technischen und finanziellen Risiken für die Unternehmen zu reduzieren und das eigene Kapital auf die Produktionsanlagen zu konzentrieren, besteht die Möglichkeit, Projekte zur Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung durch Contracting oder Leasing abzuwickeln. Als Partner kommen hier die Energieversorgungsunternehmen als auch Komponentenhersteller und Anlagenbauer in Frage.



Die vier Preisträger des Wettbewerbs zeigen, dass sich Investitionen in Energieeffizinez für Unternehmen und Umwelt lohnen:

Die Firma Lohmann nutzt die Abwärmeenergie aus Produktionsprozessen zur technischen Reinigung ihrer Abgasströme, anschließend wird damit noch Dampf und Warmwasser erzeugt. Lohmann spart damit teure Primärenergie und entlastet das Klima von unnötigen Wärmeeinträgen. Seit 2002 konnte der Gasverbrauch durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess auf unter 10 Prozent der ursprünglichen Menge reduziert werden. Die eingesetzten Techniken laufen sicher und störungsfrei. Dr. Sabine Dyas, IHK Koblenz überreichte Dirk Hartmann dafür einen Gutschein für die Teilnahme am Praxis-Seminar Energie-Manager im Management Zentrum Mittelrhein e.V.

Auch die Firma Engers Keramik leitet die Wärmeströme wieder zurück in den Produktionsprozess und nutzt diese Energie in verschiedenen Trocknungsstufen. Es können dadurch jährlich 313.000 Kubikmeter Erdgas eingespart werden. Als Preis erhielt der Geschäftsführer des Unternehmens, Ulrich Griesar, aus den Händen des Geschäftstellenleiters der Syna, Patrick Weißenfels, ein Software-Paket der Süwag-Gruppe zum Energie-Controlling.

Bei Lohmann&Rauscher gehört die Energieeffizienz zur Unternehmensstrategie dazu. Mehr als 100 Maßnahmen wurden in den letzten Jahren umgesetzt. Beim Wettbewerb überzeugte das Unternehmen mit einem Konzept zur Speisewasservorwärmung eines seiner Dampfkessel. 15 Prozent Gasanteil können bei einer Amortisationszeit von 2,5 Jahren eingespart werden. Das hat für das klimasensible Neuwieder Becken den Vorteil, dass der Abluftstrom, der an die Umgebungsluft abgegeben wird, nun um 50 Grad kühler ist. Jürgen Henn, Bereichsleiter Wärme bei den Stadtwerken Neuwied, bedankte sich bei Frank Kaufmann mit einem Gutschein für eine Energieberatung im Wert von 2.000 Euro für das Unternehmen Lohmann& Rauscher.

Das Evangelisches und Johanniter Krankenhaus Dierdorf/Selters zeigt, dass auch in sozialen Einrichtungen Abwärmenutzung möglich ist. In Operationsräumen, der Intensivstation, der Sterilisation und in einigen weiteren Räumen des Krankenhauses wurde eine Wärmerückgewinnung installiert. Achim Hallerbach würdigte das Engagement des Krankenhauses mit einer kostenlosen Energieberatung für das Krankenhaus.

Hallerbach bedankte sich im Namen der Kreisverwaltung bei der IHK, den Stadtwerken Neuwied sowie der Süwag-Gruppe für das Sponsoring des Wettbewerbs. Er betont, dass das Thema Energieeffizienz weiterhin oben auf der Agenda stehen wird. Es ist geplant ein Netzwerk Energie für die sozialen Einrichtungen sowie ein zweites Netzwerk für Gewerbe und Industrie ins Leben zu rufen.


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