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Nachricht vom 02.03.2013    

SWN steigern Nutzung der erneuerbaren Energien

Die Stadtwerke Neuwied (SWN) setzen weiter auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Allein die SWN erzeugen inzwischen 4,7 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom. Der Löwenanteil geht weiterhin auf das Biomasseheizkraftwerk in Neuwied zurück. Die Entwicklung bei den Photovoltaikanlagen wird forciert. Die Deichwelle soll noch vor der Wiederinbetriebnahme mit einer Dachanlage zur Gewinnung von Sonnenenergie ausgerüstet werden.

Legt man einen statistischen Durchschnitt zugrunde, bekommen allein durch die Energieproduktion der Stadtwerke Neuwied 350 Musterhaushalte ihren Strom aus der Sonne. Der Betrieb von Photovoltaikanlagen ist trotz verringerter Einspeisevergütung auch für Hausbesitzer nach wie vor lohnend, betont SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach: „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle mitziehen.“

Neben der wirtschaftlichen und der ökologisch sinnvollen Komponente sieht Herschbach die Stadtwerke auch in einer Vorreiterrolle: „Wir nutzen diese Technik konsequent, um ein Signal an die Bürger zu geben: Der Energieversorger geht voran, und wir hoffen, dass viele uns auf dem Weg begleiten.“

Die größte Anlage betreiben die SWN auf der Nachrottehalle der Deponie Linkenbach. Von hier werden jährlich gut 620.000 Kilowattstunden eingespeist. „Linkenbach ist ein Glücksfall“, sagt Herschbach. Die Statik des Daches und seine Größe sind wie geschaffen für die Photovoltaik-Module. Man sei ständig auf der Suche nach geeigneten Flächen, so auch im eigenen Bereich.

Auf dem Pumpwerk des Kreiswasserwerkes in Neuwied-Block und dem Bauhof der Ortsgemeinde in Melsbach waren die Möglichkeiten nicht ganz so groß wie in Linkenbach. Doch auch kleinere Anlagen haben in der Gesamtmenge ihre Relevanz. An diesen beiden Standorten werden immerhin weit über 50.000 Kilowattstunden produziert. Weitere 32.000 kommen durch die Anlage, die die Stadtwerke im Dezember auf ihrem eigenen Gelände in der Hafenstraße in Betrieb nahmen.

Das Thema erneuerbare Energien hatten die SWN auch auf der Agenda, als es an die Sanierung der Deichwelle ging. Wenn das Bad im Frühjahr wieder seine Tore öffnet, wird man nicht nur für eine gute Freibadsaison viel Sonne wünschen: „Aktuell lassen wir uns Angebote für eine Photovoltaikanlage erstellen und werden schnell entscheiden. Wir erwarten bald ein Angebot zur Entscheidung. Ich gehe davon aus, dass wir damit schon im März ans Netz gehen.“ Eine im Dezember 2012 beschaffte Photovoltaikanlage, die eigentlich für den Einbau auf der Deichwelle vorgesehen war, wurde kurzerhand von den SWN auf dem eigenen Betriebsgelände verbaut.



Geschäftsfeldleiter Frank Ackermann, zuständig für die Netze, erinnert daran, dass nicht nur die SWN den Strom aus der Sonne nutzen: „Wir haben inzwischen auch einige hundert Klein- und Kleinstanlagen, die im Gesamtgefüge natürlich auch ins Gewicht fallen. Wir haben das bislang gut im Griff und stellen uns auf einen weiteren Ausbau ein.“

Durch das Biomasseheizkraftwerk, das mit Holzhackschnitzeln betrieben wird, haben die SWN die derzeit größte EEG-Anlage in ihrem Bestand. EEG-Anlagen sind Anlagen nach den Anforderungen des Erneuerbare Energien Gesetzes, welches die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz regelt und den Erzeugern feste Einspeisevergütungen garantiert.

Derzeit verhandeln die SWN mit Biogaslieferanten für ihre bereits bestehenden Blockheizkraftwerke. Gelingt hier ein Abschluss mit einem solchen Lieferanten, können die energetisch ohnehin schon hocheffizienten KWK (Kraft-Wärme-Kopplung)-Anlagen in mit regenerativem „Brennstoff“ betriebene EEG-Anlagen umgewidmet werden. Die dann erzeugte Wärme- und Elektroenergie ist CO2 neutral. Damit wird die Menge des in Neuwied durch die SWN eingesparten CO2’s nochmals erheblich steigen.

Für SWN-Geschäftsführer Herschbach ist der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region wichtig, ökologisch wie ökonomisch. Allein mit den eigenen Photovoltaikanlagen verringert sich der Ausstoß des Klimakillers CO2 um annähernd 400 Tonnen pro Jahr. „Wir machen uns zudem unabhängiger von den großen Erzeugern. Das ist die einmalige Chance, die wir als kommunaler Versorger nutzen wollen, um die Versorgungssicherheit in der Stadt selbst zu gestalten.“


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