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Nachricht vom 01.03.2013    

CDU kritisiert Sportstätten-Management der Neuwieder Verwaltung

Der CDU-Stadtverband Neuwied hat sich mit dem aktuellen Stand der Diskussion um die Neuwieder Sportstätteninfrastruktur befasst. Sie sind verärgert, dass ein Vorschlag zur Unterhaltung der defizitären Sportanlagen durch die Vereine – mit Unterstützung der Stadt – abgelehnt wurde.

Die Sportstätten in Neuwied und den Ortsteilen sind ein Streitpunkt zwischen der CDU und der Verwaltung. Foto: Frita/Wikipedia

In der vergangenen Woche ging bei der Stadtverwaltung nach achtmonatiger Wartezeit ein Brief der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zur Bewertung eines Vorschlages von Prof. Thieme ein. Thieme hatte in einem Gutachten festgestellt, dass die in Neuwied bestehende Sportstätteninfrastruktur angesichts der Nutzerzahlen überdimensioniert und zugleich hoffnungslos unterfinanziert ist. Ohne Veränderungen sei nach und nach mit Schließungen der Sportanlagen zu rechnen - für die notwendigen, erheblichen Neuinvestitionen fehle das Geld.

Der innovative Vorschlag des Sportwissenschaftlers sah vor, die Pflege und Unterhaltung der Sportplätze in die Hände der Vereine zu legen und diesen durch langfristige Zuschusszusagen die Finanzierung neuer Sportanlagen wie z.B. von Kunstrasenlätzen in eigener Regie zu ermöglichen.

Nun äußert die ADD zum dem Vorschlag Prof. Thiemes erhebliche Bedenken. Aufgrund der „äußerst desolaten Haushaltslage“ der Stadt Neuwied - allein diese Aussage ist aus Sicht der Neuwieder Christdemokraten eine Ohrfeige für den Neuwieder Oberbürgermeister Nikolaus Roth - könne sich die Stadt nicht zu langjährigen Zuschüssen an die Sportvereine verpflichten.

Dabei ist nach Meinung der CDU die Umsetzung des Thieme-Vorschlages durch die Aktivierung privater Ressourcen über die Laufzeit mit Einsparungen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich verbunden. Offenbar, so erklärt der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Jan Petry, sei es dem zuständigen Dezernenten nicht gelungen, der ADD die Vorzüge des Konzeptes überzeugend zu vermitteln. „Dies ist“, so Petry wörtlich, „besonders bedauerlich, da die Sportverwaltung die jetzige Situation unterfinanzierter Sportstätten, die zudem in schlechtem Zustand sind, über Jahre durch Untätigkeit selbst verschuldet hat. Ohne das unermüdliche Drängen der CDU-Stadtratsfraktion hätten wir bis heute keine glaubwürdige Analyse der Ist-Situation. Dieser Bereich der Verwaltung ist offenbar seit langer Zeit ohne jede konzeptionelle Überlegung geführt worden.“



Der Chef der CDU-Stadtratsfraktion, Martin Hahn, bringt es weiter auf den Punkt: „Die Verwaltung hat den Mangel nicht nur über Jahre verwaltet, sondern mit fehlendem Konzept die Situation für die Sportvereine verschlimmert.“

Fragwürdig ist für die CDU auch die Rolle, die die ADD in diesem Zusammenhang spielt. Angesichts der langen Bearbeitungsdauer von acht Monaten erscheinen die etwa eine DIN-A4-Seite einnehmenden Ausführungen recht oberflächlich. Hierzu erklärt Petry: „Ich kann nicht erkennen, dass sich die ADD ernsthaft mit dem Vorschlag von Prof. Thieme auseinandergesetzt hätte. Zudem scheint man dort davon auszugehen, dass wir bei weiterer Verschlechterung der Haushaltslage alle Sportplätze schließen und so weiteres Geld sparen könnten.“

Hier sind die Christdemokraten anderer Meinung: eine Stadt muss dafür sorgen, dass ihren Bürgern eine ausreichende Zahl von Sportanlagen in möglichst gutem Zustand zur Verfügung steht. Dies ist - so die einhellige Meinung des CDU-Stadtverbandsvorstandes - eine Pflichtaufgabe, der sich Rat und Verwaltung stellen müssen. Eine realistische Option, die benötigten Investitionen im Rahmen des Stadthaushaltes zu stemmen, gebe es nicht.

Deshalb hat der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Martin Hahn, eine weitere Prüfung des Konzeptes durch das rheinland-pfälzische Ministerium des Inneren und für Sport und Infrastruktur in die Wege geleitet. Hahn erklärt hierzu: „Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass unsere Vereine die Chance erhalten, das Schicksal ihrer Sportstätten selbst in die Hand zu nehmen. Neue Kunstrasenplätze wären ein Quantensprung für Neuwied. Deshalb geben wir - auch bei diesem Thema - nicht so schnell auf."


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