Werbung

Nachricht vom 22.02.2013    

IHK kritisiert Masterplan Welterbe Oberes Mittelrheintal

Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer Koblenz erfüllt der durch Ministerin Eveline Lemke vorgestellte Masterplan zur Weiterentwicklung des Welterbes Oberes Mittelrheintal nicht die Erwartungen der Region. Die ursprüngliche Zielsetzung, umsetzungsfähige Leitbilder und Maßnahmen zu formulieren, sei verfehlt worden.

Koblenz. Der heute in Mainz durch Ministerin Eveline Lemke vorgestellte Masterplan zur Weiterentwicklung des Welterbes Oberes Mittelrheintal erfüllt aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz die Erwartungen der Region nicht. Ihre Kritik: Der Masterplan ist wenig mehr als eine umfassende Zustandsbeschreibung und die Wiederholung lange bekannter Forderungen. Ursachen der aktuellen Lage werden in dem rund 50 Seiten starken Bericht ebenso wenig systematisch hinterfragt, wie konkrete Handlungsempfehlungen und Umsetzungsvorschläge gemacht werden.

„Wir können nicht beurteilen, ob der Inhalt des Masterplans den Anforderungen und Vorstellungen der UNESCO gerecht wird. Aber die ursprüngliche Zielsetzung, mit dem Masterplan konkrete, umsetzungsfähige Leitbilder und Maßnahmen zu formulieren, wurde verfehlt. Den Erwartungen der Bürger und Unternehmen der Welterbe-Region kann das vorliegende Ergebnis nicht genügen“, so Manfred Sattler, Präsident der IHK Koblenz. Aus seiner Sicht sind die angerissenen Handlungsfelder zwar alle im Grundsatz richtig. Das beim Masterplan federführende Ministerium bleibe aber die Antwort schuldig, wie die Welterbe-Region denn nun aktiv weiterentwickelt werden soll. „Der Verweis auf mehr Kooperation und mehr ehrenamtliches Engagement ist mir zu wenig. Dass jetzt ein neuer Prozess für ein Umsetzungskonzept mit möglichst breiter Beteiligung gestartet werden soll, zeigt, dass der Masterplan keine Antwort auf die Frage nach dem "Was machen wir jetzt konkret“ enthält.“

„Wir kennen den dringenden Handlungsbedarf etwa beim Thema Schienenlärm und wir unterstützen natürlich die Idee einer stärkeren Kooperation der touristischen Leistungsträger“, so Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz. Aber auch bei diesen Themen bietet der Masterplan nichts Neues. Insofern wurden hier zwei Jahre für eine mögliche positive Entwicklung der Region weitgehend vertan.“



Auch zum Umgang mit dem Thema Mittelrheinbrücke äußert die IHK Kritik. „Im Bericht wird richtigerweise darauf hingewiesen, dass vor und im Masterplan-Prozess die Notwendigkeit der Mittelrheinbrücke klare Mehrheitsmeinung war“, erläutert Rössel, „Umso unverständlicher ist für uns, warum der deutlich geäußerte Bedarf einer Mittelrheinbrücke als Thema dritter Klasse behandelt wird. Schließlich ist es das Thema Mittelrheinbrücke, das den Anstoß für die Forderung der UNESCO nach einem Entwicklungskonzept für die Welterbe-Region gegeben hat.“

„Die Aussage „Der Verzicht auf den Bau solle keinen Stillstand bei der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur bedeuten“ ist schlicht Irreführung, weil der Verzicht auf den Bau eben genau das bedeutet: Stillstand für die Region. Und diesen Stillstand können wir uns nicht leisten“, formuliert Sattler die Position der IHK, „Und zu den Überlegungen zum Umsetzungskonzept für den Masterplan sage ich ganz klar: Was wir jetzt brauchen, ist nicht nochmal jahrelange Bürgerbeteiligung sondern konkrete Entscheidungen und deren aktive Umsetzung. Im Übrigen hätte es zu einer ernst gemeinten Bürgerbeteiligung auch gehört, dass die maßgeblich beteiligten Akteure der Region den Bericht vor Versendung an die UNESCO zumindest zur Kenntnis erhalten und nicht Wochen später über eine Pressekonferenz informiert werden.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Medienkompetenz im Fokus: TikTok-Workshop an der BBS Heinrich-Haus Neuwied

Im Berufsbildungswerk Neuwied fanden sich kürzlich Schüler und Mitarbeitende zusammen, um mehr über den ...

Kita Gladbach bleibt nach Mäusebefall länger geschlossen: Stadt fordert schnelle Lösung

Die Kindertagesstätte "Maria Himmelfahrt" im Stadtteil Gladbach bleibt aufgrund eines Mäusebefalls länger ...

Zukunft der Krankenhausstandorte in Rheinland-Pfalz: Fragen an die Landesregierung

Die Krankenhausstandorte in Altenkirchen, Kirchen und Hachenburg stehen im Mittelpunkt einer parlamentarischen ...

Neuer Name für Neuwieder Krankenhaus: Haus St. Matthias

Das ehemalige DRK-Krankenhaus in Neuwied hat einen neuen Namen erhalten. Nach einem internen Wettbewerb ...

Wohnungslosenhilfe in Neuwied: Spatenstich für Das neue "Schöppche"

In Neuwied entsteht ein Neubau, der die Wohnungslosenhilfe auf ein neues Niveau heben soll. Der symbolische ...

Ulmtal-Express startet: Neue Radbus-Linie stärkt Tourismus im Westerwald

Am 30. April wurde der Ulmtal-Express, die neue Linie 125, in Beilstein offiziell vorgestellt. Mit dem ...

Weitere Artikel


Fachschule für Landwirtschaft soll geschlossen werden

Wie die Landtagsabgeordneten Ralf Seekatz, Gabi Wieland und Matthias Lammert erfahren haben, soll die ...

Stadtwerke Neuwied verleihen Engagementspreis an Vereine

Die Stadtwerke Neuwied haben seit 2011 ein Förderkonzept für Vereine entwickelt. Im Jahr 2012 standen ...

Kulturverein Dierdorf präsentiert Raiffeisen

Den vierten Abend seiner Themenreihe „Dierdorf früher“ in der Alten Schule am Damm stellte der Kulturverein ...

Rüddel auf Platz 9 der CDU-Landesliste

MdB Erwin Rüddel freut sich über die Nominierung des CDU-Landesverbandes vom vergangenen Wochenende, ...

Bad Hönningen ab sofort schneller im Internet

Ab sofort können die Bürger von Bad Hönningen mit Hochgeschwindigkeit mobil im Internet surfen. Die Telekom ...

Alle Jahr wieder - kommt die Allergie

Die Volkshochschule Neuwied bietet einen Informationskurs – Homöopathie kann helfen.

Neuwied. Allergien, ...

Werbung