Werbung

Nachricht vom 23.11.2012    

Georg Schramm gastierte in Hachenburg

Der bekannte Kabarettist Georg Schramm füllte die Stadthalle Hachenburg bis auf dem letzten Platz. Mit seinem aktuellen Soloprogramm "Meister Yodas Ende" ist der Könner des Kabaretts derzeit auf Deutschlandtournee. Eine traurige Nachricht hatte die Hachenburger Kulturreferentin Beate Macht am Anfang: „Schramm will Ende 2013 aufhören, aber vielleicht kann ich ihn überreden in 2014 zu unserem großen Jubiläum nach Hachenburg zu kommen.“

Scharfzüngig und politisch, so präsentierte sich Georg Schramm in Hachenburg. Fotos: Wolfgang Tischler

Hachenburg. Der scharfzüngige, politische Kabarettist hatte seine Bühnenfiguren Lothar Dombrowski, Oberstleutnant Sanftleben und den hessischen Sozialdemokrat August mit dabei. August ist es auch, der als erster auf die Bühne tritt, in der Hand ein Luftgewehr. Betretenes Schweigen, dann ein leichtes Gekicher im Saal. Direkt attackiert der Sozialdemokrat, immerhin schon seit 40 Jahren, die Politik. Andrea Nahles wünscht er in die hinterste Eifel, damit sie keiner mehr sieht. Das Luftgewehr brauche er, um seine Schießübungen zu machen. Die Zielscheibe sei immer eine aktuelle Titelseite der „Bild“.

August kommt schnell auf andere Gedanken. Seine Augen glitzern feucht, Worte stocken, Sätze bleiben unvollendet. Denn er sitzt in seinem Schrebergärtchen, nicht weit von der Stelle, wo er gemeinsam mit dem Nachbarn und dem Enkelsohn die Urne der verstorbenen Ehefrau verbuddelt und das Grab so hergerichtet hat, wie "Mutter" das gewollt hätte: Blumen, überall Blumen. Das Trio hatte sie aus dem Urnenfeld des Hauptfriedhofs Frankfurt ausgebuddelt, denn: "Da darfste ja nix", erklärte August.

Kabarettist Schramm brauchte nur einen Garderobenständer, um auf der Bühne von der Rolle des Frankfurter SPD-Stammtischlers August in die des Oberstleutnant Sanftleben zu wechseln, von dort zu Dombrowski und wieder zurück in Augusts Schrebergarten. Dabei wurde er im Laufe des zweieinhalbstündigen Programms immer zorniger. Dombrowski maßregelte das Publikum. Er gab vor, wann es zu lachen habe: „Am Ende seiner Gedankengänge und nicht immer mittendrin, das bringe ihn ganz aus dem Konzept.“



Dombrowski behandelte die Themen Alter, Demenz, Pflege, Oberstleutnant Senftleben war für die Politik und das Militär zuständig. Er philosophierte über „Eigenblut“ und „Fremdblut“ und wann und wo das eine oder andere Blut vergossen werden kann oder muss.

Der Abend war viel mehr als die Aneinanderreihung von Kabarettstückchen. Es war ein Kampf um Leben und Tod. Als Waffe wurde die Sprache gewählt. Eine Sprache, deren Wirkung ankam, denn die Besucher lachten, brüllten teilweise vor lachen und schwiegen. Der Abend war belustigend, gleichzeitig berührend und machte betroffen. Wolfgang Tischler


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
       
   

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Eagles-Tribute-Band Take It To The Limit ließ in Ransbach-Baumbach die Herzen höherschlagen

In der Stadthalle Ransbach-Baumbach trat die irische Tribute-Band "Take It To The Limit" mit Musik der ...

Theaterverein Thalia Buchholz feiert Erfolge mit zwei Premieren

Der Theaterverein Thalia 1908 Buchholz e.V. begeistert mit seinen neuesten Inszenierungen "Kaviar trifft ...

Ein Künstler, der bleibt: Neue Kunstausstellung zu Ehren von Karl Bruchhäuser eröffnet

Mit einer bewegenden Eröffnungsfeier wurde am 26. Oktober in Steimel die Ausstellung "Karl Bruchhäuser ...

Vom Westerwald ins Kerzenmeer: „Candlelight-Concerts“ begeistern mit einzigartiger Atmosphäre

Zarte Streichmusik, sanftes Licht und ein Hauch Nostalgie: "Candlelight-Concerts" liegen im Trend. Die ...

Von Rheinbrohl nach Bad Gögging in 46 Tagen: Ein Weltrekord entlang des Limes

Ein außergewöhnliches Abenteuer entlang des Limes könnte bald in die Geschichtsbücher eingehen. Der 27-jährige ...

Lichterzauber in Linz am Rhein: Lichtershow und Live-Musik in der Altstadt

ANZEIGE | Bevor uns die dunkle Jahreszeit vollends umgibt, sendet die „Bunte Stadt am Rhein“ ein buntes ...

Weitere Artikel


Bären endlich wieder auf heimischem Eis im Einsatz

Neuwied. Endlich mal wieder ein Heimspiel für die Bären: Der EHC empfängt am Sonntag im einzigen Spiel ...

Erfolgreicher Start der Outlet-Galerie in Bad Hönningen

Bad Hönningen. Mit soviel Zuspruch hatten der Linzer Künstler Klaus Krumscheid und Galerist Norbert Pravato ...

Don Kosaken sangen in Oberhonnefeld

Einen Abend des russischen Gesangs erlebten die Besucher am heutigen Freitag (23.11.) in der evangelischen ...

Jahreshauptversammlung des Rengsdorfer Wirtschaftsforums

Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Wirtschaftsforums der Verbandsgemeinde Rengsdorf legte der ...

WeKISS-Homepage jetzt barrierefrei

Die Westerwälder Kontakt- und Informationstelle für Selbsthilfe (WeKISS) hat ihre Homepage umgestaltet. ...

SWN befürchtet Insolvenz des nächsten Billiganbieters

Neuwied. Der Wettbewerb auf dem Strommarkt wird immer härter. Einige Versorger unterbieten sich gegenseitig ...

Werbung