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Nachricht vom 12.10.2012    

Giftgasunfall bei Schraubenhersteller Ruia in Niederbieber

Fünf Mitarbeiter im Krankenhaus – Versehentlich zwei Chemikalien gemischt – Chlorgas strömte in Firmengebäude

Niederbieber. Beim Schraubenhersteller Ruia Global Fasteners ist es am Freitagmorgen (12.10.) zu einem Giftgasunfall gekommen. Wie Polizei und Feuerwehr dem NR-Kurier auf Nachfrage mitteilten, hatten Mitarbeiter des Unternehmens in einem Kellerraum zwei Behälter mit Chemikalien ineinander geschüttet.

Blick auf den Firmensitz von Ruia in der Augustenthaler Straße in Niederbieber. Foto: Google Earth

Dabei kam es zu einer chemischen Reaktion, bei der Chlorgas entstand. Fünf unmittelbar beteiligte Mitarbeier von Ruia wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Laut Polizei und Feuerwehr bestand keine Gefahr für die übrigen Beschäftigten des Werkes und auch nicht für in der Nähe wohnende Menschen.

Um 9.53 Uhr war der Unfall der Feuerwehr gemeldet worden. Es rückten aus die Löschzüge Neuwied, Niederbieber, Oberbieber und der Gefahrstoffzug des Kreises. Zusätzlich kam die Werksfeuerwehr von Rasselstein. Sie lieferte chemikalientaugliche Fässer, in die die Flüssigkeiten umgefüllt werden konnten.

Mitarbeiter von Ruia sollten, wird berichtet, die in zwei verschiedenen Behältern gelagerten Flüssigkeiten zusammenschütten, um sie zu entsorgen. In beiden Behältern befanden sich jeweils 30 Liter Flüssigkeit. Die Mitarbeiter waren in dem Glauben, dass es sich um dieselben Chemikalien handelt. In Wirklichkeit soll sich darin jedoch ein ätzendes Reinigungsmittel (Chlordioxyd) gehandelt haben sowie eine besondere Art von Carbonsäure. Insgesamt entstand so eine chemische Reaktion mit 60 Litern Flüssigkeit. Die giftigen Dämpfe sollen sich aber nur in dem Kellerraum verbreitet haben.



Die Feuerwehr betrat den Keller mit Voll- und Atemschutzausrüstung. Die Flüssigkeiten wurden in einen gassicheren Behälter umgefüllt. Um die Mittagszeit, gegen 13 Uhr, war der Einsatz beendet. Sowohl die Polizei wie auch das Unternehmen Ruia wollen im Laufe des Tages noch jeweils eine Presseerklärung zu dem Unfall veröffentlichen. Holger Kern

Chlorgas (aus Wikipedia):
Chlor wirkt als Gas vorwiegend auf die Atemwege. Bei der Inhalation reagiert es mit der Feuchtigkeit der Schleimhäute unter Bildung von hypochloriger Säure und Salzsäure. Dadurch kommt es zu einer starken Reizung der Schleimhäute, bei längerer Einwirkung auch zu Bluthusten und Atemnot, sowie Erstickungserscheinungen. Bei höheren Konzentrationen kommt es zur Bildung von Lungenödemen und starken Lungenschäden.


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