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Nachricht vom 12.09.2012    

Dürfen Menschenaffen in Zoos gehalten werden?

Bericht in National Geographic und BILD alarmiert Politiker und Tierparkbefürworter – Spitzentreffen im Zoo Neuwied

Neuwied. Sie sind fast wie Menschen, haben außer den Grundbedürfnissen auch emotionale Ansprüche und werden doch manchmal wie primitive Tiere in künstlichen Anlagen gehalten. Die Rede ist von Menschenaffen und das Naturmagazin National Geographic hat darüber vor kurzem einen ausführlichen Bericht verfasst, der hohe Wellen schlug. Deshalb hat der heimische Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel Verantwortliche aus Politik und Tierhaltung zu einem Spitzengespräch nach Neuwied geholt.

Sie kämpfen für die tiergerechte erfolgreiche Zukunft des Zoos Neuwied (von links): Bürgermeister Reiner Kilgen, GDZ-Präsident Dieter Rollepatz, Dr. Barbara Weber, Referat „Tierschutz“ BMELV, GDZ-Schatzmeister Bruno Hensel, Parlamentarischer Staatssekretär Peter Bleser MdB, Zoo-Direktor Mirko Thiel, Schatzmeister Horst Wepper, Erwin Rüddel MdB sowie Erster Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach.

„Mir ist es ein besonderes Anliegen mit meiner politischen Arbeit sowohl dem Zoo Neuwied, als auch seinen vielen kleinen und großen Besuchern, gerade im Hinblick auf die Zukunft zu einem gewissen Maß an Bestandssicherheit beizutragen. Denn der Zoo hat sich bewährt, sowohl beim Aspekt des Tierschutzes, was die Haltung und Pflege der Tiere betrifft, als auch in pädagogischer Hinsicht und hier spreche ich vor allem die Begegnung und das Erlebnis von Mensch und Tier, ob klein ob groß, an“, bekräftigte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, auf dessen Initiative hin Peter Bleser, der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, an einem Besuch des Neuwieder Zoos teilnahm.

Dort waren die beiden Politiker schon mit Spannung erwartet worden. Denn der mit einer intensiven Besichtigung einhergehende Zoobesuch beschäftigte sich in einem anschließenden Informationsaustausch mit dem Überarbeitungsbedarf des seit 1996 vom Bundeslandwirtschaftsministeriums herausgegebenen Säugetiergutachtens.

Ansprechpartner für den Zoo waren Direktor Mirko Thiel, Dieter Rollepatz, Präsident der Gemeinschaft Deutscher Zooförderer (GDZ), Bruno Hensel, 1. Vorsitzender vom Zoo-Verein Wuppertal und Schatzmeister GDZ, Bürgermeister Reiner Kilgen, stellvertretender Vorsitzender vom Förderverein Zoo Neuwied, sowie dessen Schatzmeister Horst Wepper.

In Aufruhr gebracht durch einen BamS-Bericht, der sich auf eine Veröffentlichung des National Geographic Deutschland-Magazins bezog, in dem unter anderen die Haltung von Menschenaffen in Zoos, darunter eben auch in Neuwied, negativ dargestellt wurde, hatte insbesondere der GDZ-Präsident hartnäckig auf ein gleichermaßen klärendes wie überzeugendes Gespräch zum neuen Säugetiergutachten gepocht.

An der neuen Menschenaffen-Anlage für Schimpansen erläuterte Zoodirektor Thiel die Größe und Ausstattung der Anlage für die vier hier lebenden Tiere. In diesem Zusammenhang gab Dieter Rollepatz Einblicke in die Finanzierungsstruktur des Zoos und verwies dabei auf den hohen Eigenanteil, den der Zoo erwirtschaftet und die Trägerschaft durch einen Verein. „Mit Hilfe von Spendern, Sponsoren und unter Bürgerbeteiligung konnten im Zoo viele neue Anlagen geschaffen werden“, betonte der GDZ-Präsident. Der abschließende Rundgang durch das neue Exotarium im Zoo Neuwied überzeugte vor allem durch die großzügigen Haltungsbedingungen, die explizit anerkennende, lobende Erwähnung fanden.



„Ich bin beeindruckt vom Engagement der Leute hier im Zoo Neuwied. Das war eine tolle und überzeugende Präsentation. Man merkt, denen liegt was daran“, lobte der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser die Arbeit in Neuwied. Dazu bemerkte Rollepatz, dass in Zoos erforderliche Veränderungen zur verbesserten Tierhaltung auch stets seitens der Zooförderer gesehen werden. Die Haltung müsse immer wieder an neue Erkenntnisse angepasst werden.

Bedenken wurden allerdings gegen die Zusammensetzung des Arbeitskreises, der sich mit dem neuen Säugetiergutachten beschäftigt, laut. „Dort wirken Kräfte mit, die die Abschaffung der Zoos verfolgen“, hieß es. Dazu erklärte der Regierungsvertreter: „Ich bin für eine sachliche Ausrichtung des Gutachtens, mit Anhörung der Betreffenden und wir werden den Zoos keine Knüppel zwischen die Beine werfen.“

Insbesondere an die Adresse der Neuwieder Zoo-Vertreter sagte Peter Bleser: „Es ist gut, dass sie sich im Vorfeld engagieren und ich biete in dieser Angelegenheit weitere Treffen an. Es wird niemand bestreiten wollen, dass auch Sie hier mit Ihrer Arbeit das Wohl der Tiere im Blick haben.“

Der diese Zusammenkunft initiierende heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zeigte sich abschließend erfreut von der Zusammenkunft, die einmal mehr auch gezeigt habe, „dass im Zoo Neuwied nicht nur über Tierschutz gesprochen, sondern dieser auch sehr ernst genommen und umgesetzt wird. Insofern wünsche ich dem Zoo Neuwied auch weiterhin eine erfolgreiche Zukunft.“


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