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Nachricht vom 20.07.2012    

IHK-Saisonumfrage zum Tourismus im Frühsommer 2012

Im Rahmen der IHK-Saisonumfrage zum Tourismus im Frühsommer 2012 wurde deutlich, dass die hohen Energie- und Rohstoffkosten viele Betriebe belasten. Trotz dieses Mankos zeigt sich die Branche mit der aktuellen Geschäftslage insgesamt zufrieden und wie bereits im Vorjahr investitionsorientiert.

Koblenz. Die Tourismuswirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz erweist sich mit Beginn der Sommersaison 2012 als stabiler Wirtschaftsfaktor und bleibt in den ersten Monaten des Jahres auf Wachstumskurs. Die hohe Bedeutung des Tourismus für die Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz ist ungebrochen.

Insgesamt sind 83 Prozent der befragten gastgewerblichen Unternehmen mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. 42 Prozent (+ 12 Prozent) der Befragten im Beherbergungsgewerbe sprechen von einer „guten“ Geschäftslage. Das ist eine zentrale Erkenntnis der Tourismusumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz unter rund 550 Unternehmen.

34 Prozent (+ 1 Prozent) der Befragungsteilnehmer sprechen von gestiegenen Umsätzen. Besonders die Hotellerie konnte in der Zeit von November 2011 bis April 2012 mit 35 Prozent (+ 8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein deutliches Umsatzplus verzeichnen.

„Eine ernstzunehmende Gefahr für die positive Entwicklung des Hotel- und Gaststättengewerbes wie für den Tourismus in der Region stellt allerdings der drohende Fachkräftemangel und eine teilweise nicht oder nur unzureichend geregelte Unternehmensnachfolge dar“, erläutert Bertram Weirich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, die seit vielen Jahren anhaltende Stagnation der Beschäftigungsentwicklung in zahlreichen Betrieben. Immer mehr Betriebe beklagen den stetig steigenden Fachkräftemangel.

Nach der wirtschaftlichen Talfahrt 2009 ist der so genannte Klimaindex deutlich angezogen. Im Beherbergungssegment beträgt die Kennziffer, die sich aus der Geschäftslage des Vorjahres und den Erwartungen an die kommende Saison zusammensetzt, aktuell 124 Punkte. Der Klimaindex der Gastronomie beträgt zurzeit 107 Punkte. Damit präsentieren sich beide Werte äußerst positiv. „Das der Wert in der Gastronomie etwas zurückfällt, ist auf das regnerische und kalte Frühjahrswetter zurückzuführen“, erläutert Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK Koblenz. „Hierunter leidet vor allem die Außengastronomie, die sich in den letzten Jahren als starker Umsatzbringer erwiesen hat und in diesem Jahr buchstäblich ins Wasser gefallen ist“, so Dübner.



Die insgesamt recht hohe Preisstabilität ist seit Jahren ein Kennzeichen des Hotel- und Gaststättengewerbes in Rheinland-Pfalz und bleibt es auch weiterhin. Im direkten Vergleich zum Vorjahr sehen die Gäste nun moderaten Preissteigerungen entgegen. 33 Prozent (+ 4 Prozent) der Gastronomen und 27 Prozent (+ 3 Prozent) der Hoteliers planen Preiserhöhungen.

Die Investitionsbereitschaft ist wie bereits im Vorjahr unverändert hoch. Nur noch 12 Prozent (- 8 Prozent) der Hoteliers und 16 Prozent (- 8 Prozent) der Gastronomen planen keine Investitionen. Modernisierung (80 Prozent), Produktinnovation (25 Prozent) und Rationalisierung (21 Prozent) stehen im Gastgewerbe besonders hoch im Kurs.

Das positive Ergebnis der Umfrage wird jedoch durch die hohen Energie- und Rohstoffkosten getrübt. „Die kontinuierlichen Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie belasten das Gastgewerbe in besonderem Maße. Vor allem die Gastronomiebetriebe sind von den hohen Energie- und Nahrungsmittelpreisen betroffen, wodurch sich die Gewinnmarge deutlich reduziert. Gut ein Drittel der gastgewerblichen Betriebe treten den steigenden Kosten jedoch durch nachhaltige Energieeffizienzsteigerungen entgegen. Energiesparende Investitionen in Beleuchtung, Heizung, Dämmung und Kühlung werden dabei von den Betrieben favorisiert“, kommentiert Weirich die Ergebnisse der Sonderauswertung.


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