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Nachricht vom 09.07.2012    

900 Besucher in drei „Seelengift“-Vorstellungen

Neues Stück von Oliver Grabus und Chammäleon spricht nicht nur junge Zuschauer an

Neuwied. Am Anfang ist vieles lustig und die Zuschauer lachen. Ganz langsam breiten sich das Gift aus und die Angst, es könnte etwas Schlimmes passieren. Das Theaterstück „Seelengift“ der Neuwieder Gruppe Chamäleon wird seinem Titel von Szene zu Szene gerechter. Es berührt emotional, erschreckt, macht aber auch Mut, weil es nicht in Verzweiflung endet, sondern mit Hoffnung.

Um große emotionale Konflikte geht es im Stück "Seelengift" der Neuwieder Theatergruppe Chamäleon. Fotos: Holger Kern/Chamäleon

Weil die ersten Vorstellungen schnell ausverkauft waren, hatte sich das Kulturbüro der Stadt Neuwied kurzfristig zu einer Zusatzvorstellung in der Abtei Rommersdorf entschlossen. Auch die war innerhalb weniger Tage bis fast auf den letzten Platz ausverkauft.

„900 Besucher in drei Vorstellungen, das ist phantastisch!“, freute sich Oliver Grabus, der das Stück schrieb und inszenierte. Es spielt an einem Mädcheninternat, einer „guten“ Schule für Kinder, aus denen mal „etwas werden“ soll. Jede Unterrichtsstunde beenden die Schülerinnen mit dem lateinischen Satz „Scientia potentia est – Wissen ist Macht“. Schnell wird jedoch deutlich, dass gutes Wissen nicht zu gutem Handeln führt, wenn es nicht mit guten sozialen Kompetenzen verknüpft ist. Hier offenbart sich der Mangel der Lehranstalt, deren Leiterin ihre ganze Energie auf Leistung und Spendierfreudigkeit der vermögenden Eltern konzentriert.

Das kann ja alles nicht gut gehen, ahnt der Zuschauer und wird mit seinen Befürchtungen nicht enttäuscht. Wenngleich zum Ende ein Ausweg aus der Einbahnstraße mit Namen „Seelische Grausamkeit“ erkennbar wird, angedeutet im Untertitel des Stücks: Von der Kunst, zu vergeben.



Oliver Grabus gefallen die Reaktionen des Publikums: „Die Zuschauer sind nicht unruhig. Sie konzentrieren sich auf das Geschehen auf der Bühne, sie sind nah dran am Stück.“ Das Thema orientiert sich am rheinland-pfälzischen Kultursommer-Motto „Gott und die Welt“. Im Dezember 2011 haben die Chamäleon-Aktiven an einem Konzeptwochenende Ideen gesammelt. Von Januar bis Mai 2012 schrieb Oliver Grabus das Stück. Parallel dazu fanden die ersten Proben statt. Vier Wochen vor der Premiere fand eine Testaufführung im Schlosstheater statt. Auch danach wurde noch viel geändert. Obwohl auf den ersten Blick ein Jugendthema, verteilt sich das Alter der Zuschauer gleichmäßig zwischen 15 und 75. Holger Kern

Noch einmal ist „Seelengift“ zu sehen am dritten Augustwochenende mit Aufführungem am 17., 18. und 19. August im Schlosstheater in Neuwied. Tickets: www.neuwied.de/rommersdorf2012.html



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