Pressemitteilung vom 31.12.2025 
"Kinderfreundliche Kommune": Neuwied baut Ganztagsangebote an Grundschulen aus
Die Stadt Neuwied plant, das Angebot an Ganztagsbetreuungen für Grundschüler deutlich auszubauen. Eine Podiumsdiskussion beleuchtete die Herausforderungen und Chancen dieses Vorhabens. Es geht um mehr als nur zusätzliche Plätze.
Klag (Bildungsministerium), Christian Schmidt (Elternvertreter), Sebastian Krings (Schulleiter Margaretenschule), Sandra Thannhäuser (Leiterin Amt für Schule und Sport), Manuel Mouget (Schulleiter Marienschule) und Bürgermeister Peter Jung. (Foto: Melanie Lange)
Neuwied. Die Stadtverwaltung Neuwied hat kürzlich zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, um den geplanten Ausbau der Ganztagsangebote an städtischen Grundschulen zu erörtern. Ab dem Schuljahr 2026/27 wird ein bundesweiter Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für Erstklässler in Kraft treten. Neuwied bereitet sich darauf vor, indem zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen und Familiengrundschulzentren eingerichtet werden sollen. Diese Zentren sollen Beratung, Lern- und Freizeitangebote sowie Unterstützungsformate für Eltern bündeln.
Bürgermeister Peter Jung unterstreicht die Bedeutung des Projekts: "Ein verlässlicher Ganztag bietet mehr Zeit zum Lernen und Leben - und ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit." Derzeit bieten vier von zwölf Grundschulen in Neuwied Ganztagsbetreuung an, weitere Standorte sollen folgen. Die Stadt hat eine Cluster-Struktur entwickelt, um sicherzustellen, dass das Angebot für alle gut erreichbar ist.
Pläne für Familiengrundschulzentren und Kindertagesstätten
Neben dem Ausbau der Ganztagsbetreuung sind auch die Familiengrundschulzentren ein zentraler Bestandteil der Pläne. Im November wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen Oberbürgermeister Jan Einig, Bildungsminister Sven Teuber und den beteiligten Schulen unterzeichnet. Bürgermeister Jung betont: "Es ist unser Anliegen, gemeinsam mit den Eltern zu handeln und sie zu befähigen, ihre Kinder bestmöglich zu begleiten."
Auch im Bereich der Kindertagesstätten gibt es Handlungsbedarf. Obwohl zuletzt mehr Kinder betreut werden konnten, fehlen weiterhin rund 355 Plätze. Der Bedarfsplan sieht zahlreiche Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen bis 2028 vor. Bürgermeister Jung weist auf die strukturellen Herausforderungen hin: "Viele Vorgaben werden auf Landes- und Bundesebene beschlossen, ohne die Kommunen frühzeitig einzubeziehen. Das führt zu Zeitplänen und Anforderungen, die in der Praxis kaum realistisch sind."
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Von der Kita in die Schule
Bisher waren insbesondere Schule und Jugendhilfe nicht ausreichend miteinander verknüpft. Der Bürgermeister erklärte: "Genau daran arbeiten wir inzwischen sehr intensiv - durch die Etablierung der Familiengrundschulzentren, die Stärkung der Schul- und Kita-Sozialarbeit und den Ausbau stabiler Übergänge von der Kita über die Grund- und weiterführende Schule bis hin zu Ausbildung und Beruf. Unser Ziel ist ein durchgängiges Unterstützungssystem in Form von Präventionsketten, das Kinder und Eltern kontinuierlich begleitet und an keiner Stelle abreißt. Wenn wir Chancengerechtigkeit nachhaltig verbessern wollen, brauchen wir realistische Rahmenbedingungen, verlässliche Finanzierung und eine stärkere Einbindung der kommunalen Ebene. Nur dann kann das, was politisch gewollt ist, vor Ort auch tatsächlich gelingen."
Stadt unterstützt Eltern
Weitere Maßnahmen sollen dazu beitragen, Bildungs- und Chancengerechtigkeit in der Deichstadt zu fördern. Eine gut ausgebaute Kita- und Schulsozialarbeit unterstützt Kinder und Eltern in herausfordernden Lebenssituationen und stärkt wichtige Übergänge, etwa zwischen Grundschule und weiterführender Schule. Ferienprogramme und Spieletreffs des Kinder- und Jugendbüros bieten Familien Entlastung, schaffen sichere Begegnungsorte und ermöglichen jungen Menschen eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Das Startchancenprogramm kommt bereits drei Neuwieder Schulen zugute: der Marienschule, der Geschwister-Scholl-Schule und der Friedrich-Ebert-Schule. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Kindern unabhängig von ihrer Herkunft und Lebenssituation bessere Bildungschancen zu eröffnen und Eltern auf diesem Weg zu unterstützen. (PM/Red)
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