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Pressemitteilung vom 29.12.2025    

Herausforderungen in der Jugendhilfe: Kreis Neuwied plant steigende Ausgaben

Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Neuwied hat die finanziellen Herausforderungen für das Jahr 2026 diskutiert. Besonders die steigenden Personalkosten der Kindertagesstätten und die sinkende Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz stehen im Fokus.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Kreis Neuwied. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Neuwied kam zu seiner letzten Sitzung des Jahres zusammen, um über die Haushaltsansätze für 2026 zu beraten. Für das kommende Jahr wird ein Nettoaufwand von 51,3 Millionen Euro für die Jugendhilfe im Landkreis Neuwied ohne das Stadtgebiet veranschlagt. Zusätzlich beteiligt sich der Landkreis mit 23 Millionen Euro an den Kosten des Stadtjugendamtes.

"Mittlerweile stellen 56 Prozent des gesamten Jugendhilfeaufwandes die Beteiligung des Landkreises an den Personalkosten der Kindertagesstätten dar", erklärte Landrat Achim Hallerbach. Diese Position ist mit erheblichen Unwägbarkeiten verbunden und führt zu einer wachsenden finanziellen Belastung des Landkreises. Jürgen Ulrich, Leiter des Kreisjugendamtes, betonte, dass das neue Kindertagesstättengesetz von 2021 die Trägeranteile an den Personalkosten ausgeklammert hat. Eine Übergangsregelung führt dazu, dass 99 Prozent der Personalkosten in freier, kirchlicher Trägerschaft vom Land oder Landkreis finanziert werden. Für nicht-kirchliche Träger bleibt eine Regelung offen.

Stichtagsregelung kaum erreichbar
Die Stichtagsregelung des Gesetzes führte 2024 zu einer Kürzung der Landeszuwendung um 200.000 Euro, da die Belegungsquote bei Kindern unter zwei Jahren nicht erreicht wurde. "Ein Instrument, das an der Familien- und Lebensrealität völlig vorbeigeht", kritisierte Landrat Hallerbach. Trotz dieser Herausforderungen steht der Landkreis Neuwied im Vergleich zu anderen Regionen relativ gut da, wo teils Kürzungen über eine Million Euro verkraftet werden müssen.



Weiter steigende Kosten
Die Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre beeinflussen ebenfalls die Personalkostenentwicklung in Kindertagesstätten und Jugendhilfeeinrichtungen. Der Landkreis kalkuliert bei der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder mit einer moderaten Kostensteigerung von etwa vier Prozent. Im Jahr 2024 musste das Kreisjugendamt 427 Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung nachgehen, was den Hilfebedarf und die Kosten für Inobhutnahmen sowie Hilfen zur Erziehung erhöht.

Kritisiert wurde auch die sinkende Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz an den Kosten für die Hilfen zur Erziehung. Der Deckungsgrad liegt mittlerweile nur noch bei gut sechs Prozent, nachdem die Mittel auf einen Festbetrag begrenzt wurden. "Der Jugendhilfeaufwand wird weiter deutlich wachsen", prognostizierte Hallerbach und forderte eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen. (PM/Red)


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
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