Pressemitteilung vom 23.12.2025 
Ausgeglichener Haushalt in Neuwied: Ein Balanceakt unter Druck
Der Landkreis Neuwied präsentiert für das Jahr 2026 einen ausgeglichenen Haushalt. Landrat Achim Hallerbach warnt jedoch vor den Herausforderungen, die auf die Kommunen zukommen könnten.
Haushalt 2026 präsentieren, dem das Gremium mit sehr großer Mehrheit die Zustimmung erteilte. Neuwied bleibt wohl der einzige Landkreis ohne Minus. Foto: Thomas Herschbach
Neuwied. Mit einem Haushaltsvolumen von 435 Millionen Euro und einem Überschuss von rund 1,4 Millionen Euro hat der Kreistag Neuwied kürzlich den Haushalt für 2026 verabschiedet. Landrat Achim Hallerbach bezeichnete das Ergebnis als Erfolg harter Arbeit und verantwortungsvoller Führung, weist aber auf die schwierige finanzielle Lage der Kommunen hin. "Während andere Landkreise am absoluten Limit operieren müssen, bleiben wir wahrscheinlich der einzige Landkreis in Rheinland-Pfalz mit einem ausgeglichenen Haushalt", erklärte Hallerbach.
In Deutschland stehen viele Landkreise unter finanziellem Druck, und Experten prognostizieren ein Defizit von über 30 Milliarden Euro für 2025. Die Bevölkerung erwartet dennoch funktionierende öffentliche Dienste, was die Situation weiter verkompliziert.
Landrat Hallerbach kritisiert das System, das den Kommunen zunehmend weniger Planungssicherheit bietet. Die Mittel aus Sonderprogrammen wie "Handlungsfähige Kommunen" sind begrenzt und verdecken strukturelle Probleme, anstatt sie zu lösen. Der Landrat sieht die steigenden Pflichtaufgaben als Hauptursache der finanziellen Belastungen. "Die Kosten im Jugend- und Sozialbereich steigen enorm ? von unter 50 Millionen vor fünf Jahren auf voraussichtlich über 77 Millionen 2026", so Hallerbach.
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Trotz dieser Herausforderungen plant der Landkreis Neuwied Investitionen von über 15 Millionen Euro in Bildung, Infrastruktur und Sicherheit. Hallerbach fordert klare Reformen und eine ehrliche Debatte über Standardabbau und Eigenverantwortung, um die kommunale Selbstverwaltung zu stärken. PM/Red
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