Pressemitteilung vom 21.12.2025 
Deutlicher Anstieg der Verkehrstoten in Rheinland-Pfalz alarmiert Innenminister
Die Zahl der Verkehrstoten in Rheinland-Pfalz ist im Jahr 2025 stark gestiegen, was Innenminister Michael Ebling (SPD) als "Alarmsignal" bezeichnet. Er fordert dringende Maßnahmen, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.
Mainz. Bereits Ende Oktober 2025 wurden in Rheinland-Pfalz 28 mehr Verkehrstote verzeichnet als im gesamten Vorjahr - eine Entwicklung, die Innenminister Michael Ebling als "erschreckend" beschreibt. Laut Ebling sei dies ein klarer Auftrag zum Handeln, auch wenn das Ziel der Vision Zero weiterhin besteht. Im Jahr 2024 gab es 113 Tote bei 106 tödlichen Verkehrsunfällen, während in diesem Jahr bis Ende Oktober bereits 141 Menschen bei 129 Unfällen ums Leben kamen, was einem Anstieg von fast 25 Prozent entspricht.
Einige der Unfälle waren besonders tragisch, darunter ein Zusammenstoß eines Kleinbusses auf der Autobahn 48 bei Koblenz im Mai, bei dem drei Menschen starben und sechs verletzt wurden. Im August verursachte eine Geisterfahrerin auf der Bundesstraße 9 in der Pfalz einen Unfall mit drei Toten. Auf der Autobahn 6 bei Kaiserslautern starben im September ebenfalls drei Menschen. Zudem kam es im November auf der Bundesstraße 51 zwischen Trier und Bitburg zu einem Frontalzusammenstoß, bei dem vier Menschen, darunter ein siebenjähriges Kind, ums Leben kamen.
Nutzung von Smartphones am Steuer führt zu Verkehrstoten
Regionale Unfallschwerpunkte sind laut Ebling schwer auszumachen, jedoch häufen sich Unfälle auf langen Landstraßen-Strecken. Zu hohe Geschwindigkeit bleibt eine Hauptursache für schwere Unfälle. Ablenkung am Steuer wird ebenfalls als bedeutender Faktor gesehen, wobei ein hohes Dunkelfeld vermutet wird. Die Nutzung von Smartphones während der Fahrt stellt ein erhebliches Risiko dar.
Um dieser Problematik zu begegnen, setzt das Innenministerium auf neue Technologien wie die Monocam, die Fahrer automatisch überführt, die während der Fahrt ihr Handy nutzen. Fünf solcher Kameras sollen ab dem Jahreswechsel regelmäßig eingesetzt werden. Zudem plant das Ministerium, Geschwindigkeitskontrollen auf Landstraßen auszuweiten, um regelkonformes Verhalten zu fördern.
Präventionsprogramme
Ebling betont, dass Verkehrssicherheit durch Aufmerksamkeit, Rücksicht und Verantwortung aller Verkehrsteilnehmer entsteht. Präventionsprogramme, insbesondere für junge Fahrer, sollen verstärkt werden. Dazu gehört das Programm #mehrAchtung mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat, das für mehr Respekt im Straßenverkehr wirbt.
Der Verkehrssicherheitsrat hat zehn Forderungen an Bund und Länder gestellt, darunter ein generelles Tempolimit auf Landstraßen und ein Alkoholverbot am Steuer. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen können, die Zahl der schweren Unfälle zu senken.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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