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Glücksspielgesetz 2026: Geplante Änderungen und Folgen für Kommunen wie Viersen
ANZEIGE 18+ | Hinweis: Dieser Artikel ist für ein erwachsenes Publikum bestimmt und behandelt Themen (beinhaltet ggf. Links), die sich an Personen ab 18 Jahren richten. Das Glücksspiel ist ein absolutes Dauerthema in der Politik und gesellschaftlichen Debatten. Schon seit einiger Zeit stehen die derzeit geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen von allen Seiten aus in der Kritik. Im Jahr 2026 soll es zu einer Anpassung kommen, welche Betreiber, Nutzer und Wirtschaft in Deutschland betreffen könnte. Auch für Kommunen wie Viersen könnten neue Vorgaben deutlich spürbare Auswirkungen mit sich bringen.
Bis dato wird das Glücksspiel in Deutschland durch die gesetzlichen Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags aus dem Jahr 2021 geregelt. Damals wurden zahlreiche Formen des Glücksspiels in Deutschland legalisiert. Betreiber haben seitdem die Möglichkeit, eine offizielle Lizenz von der GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder) zu erhalten und ihre Dienstleistungen online als auch offline anzubieten. Der Glücksspielstaatsvertrag brachte zudem strenge Richtlinien mit sich, welche Bereiche wie den Spielerschutz und die Einzahlungslimits betreffen. Nutzer haben zudem die Option, sich komplett vom Glücksspiel auszuschließen, falls ein riskantes Spielverhalten auftritt. Das OASIS-Sperrsystem macht es möglich.
Mehr als vier Jahre später zeigt sich, dass die Vorgaben mit der Zeit Anpassungen benötigen. Der Bund und die einzelnen Länder prüfen derzeit, ob der Glücksspielstaatsvertrag im Jahr 2026 überarbeitet werden sollte. Für Kommunen wie Viersen stellt sich dabei weniger die Grundsatzfrage, sondern vielmehr, welche praktischen Folgen mögliche Änderungen vor Ort haben könnten.
Darum wird das Glücksspielgesetz erneut diskutiert
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder ist seit 2023 vollständig für die Aufsicht über die deutsche Online Glücksspielbranche zuständig. Die Behörde macht in ihren Berichten deutlich, dass Fortschritte bei der Kanalisierung des regulierten Angebots erzielt wurden. Jedoch spielen illegale Online Casino Portale auch weiterhin eine Rolle. Laut offiziellen Angaben der GGL wurden allein im Jahr 2024 mehrere zehntausend Hinweise auf illegale Angebote registriert.
Anhand dieser Daten wird deutlich, dass die bestehenden Regulierungen zwar Früchte tragen, jedoch nicht ausreichen, um den Schwarzmarkt nachhaltig zu bekämpfen. Die BZgA schätzt, dass circa 2,3 % der Erwachsenen in Deutschland ein problematisches Spielverhalten an den Tag legen. Diese Quote wird in vielen Diskussionen als Argument für die Verschärfung und den Ausbau der Schutzmaßnahmen genutzt.
Diese Änderungen sind für 2026 denkbar
Ein konkreter Gesetzesentwurf für das Jahr 2026 liegt bis jetzt noch nicht vor. Einige Punkte stechen jedoch ganz besonders hervor. Eine präzisere Regulierung der Werbung für Glücksspielangebote im Netz wird diskutiert. Vor allem in den sozialen Medien soll zu einer Verschärfung der Vorgaben kommen. Auch technische Anpassungen für Sperrsysteme und den Abgleich von Daten stehen im Raum.
Das Verhältnis zwischen strengem Spielerschutz und dem Risiko der Abwanderung von Nutzern auf den Schwarzmarkt bleibt ein wichtiges Thema. Je strenger sich die nationalen Vorgaben gestalten, desto größer kann der Anreiz sein, auf Angebote unregulierte Betreiber aus dem Ausland zurückzugreifen. Die GGL sieht darin ein strukturelles Problem, das bei jeder Reform beachtet werden sollte. Nutzer informieren sich verstärkt über Alternativen außerhalb des deutschen Regulierungssystems. So etwa über Informationsportale wie https://www.pokerscout.com/de/casino/ohne-lugas/, die erläutern, welche Anbieter nicht an das nationale Sperrsystem angebunden sind. Sie möchten wissen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen dort gelten. Solche Informationsangebote zeigen, wie eng Regulierung und Ausweichbewegungen miteinander zusammenhängen.
Die deutsche Politik steht vor einem regulatorischen Balanceakt. Die Entwicklung von problematischem Spielverhalten soll eingedämmt werden. Jedoch muss sich der legale Markt auch weiterhin attraktiv für Nutzer gestalten, damit er seine Schutzfunktion nicht verliert.
Die Bedeutung für Viersen und den Alltag vor Ort
Viersen ist kein ausgewiesener Glücksspielstandort, dennoch wirken sich bundesweite Regelungen auch hier aus. Spielhallen, gastronomische Betriebe mit Spielautomaten und Beratungsstellen arbeiten seit Jahren unter den Vorgaben des Landes NRW. Laut offiziellen Angaben des Landesamts für Statistik NRW ist die Anzahl der Spielautomaten im Land seit dem Jahr 2017 deutlich zurückgegangen. Diese Entwicklung ist in vielen Kommunen sichtbar.
Für Beratungs- und Präventionsangebote im Kreis Viersen bedeuten mögliche Gesetzesänderungen zusätzlichen Anpassungsbedarf. Informationsmaterialien, Schulungen und die Zusammenarbeit mit Landes- und Bundesbehörden müssten aktualisiert werden, sobald neue Regeln greifen. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an Aufklärung bestehen, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen.
Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Umsetzung der Vorgaben vor Ort. Obwohl das Glücksspielrecht auf Landes- und Bundesebene geregelt wird, liegt ein Teil der Kontrolle bei den kommunalen Behörden. Der Deutsche Städtetag weist seit Jahren darauf hin, dass zusätzliche Aufgaben ohne entsprechende personelle Ausstattung nur sehr schwer umzusetzen sind.
Sollte das Glücksspielgesetz 2026 neue Kontroll- oder Meldepflichten vorsehen, würde dies auch kleinere Verwaltungen betreffen. Für Viersen stellt sich die Frage, wie diese Aufgaben organisatorisch und personell bewältigt werden können.
Die wirtschaftlichen Dimensionen
Neben Spielerschutz spielt auch die wirtschaftliche Bedeutung der Branche eine Rolle. Der Glücksspielmarkt der EU konnte laut der EGBA (European Gaming and Betting Association) im Jahr 2024 einen BSE (Bruttospielertrag) von circa € 123 Milliarden umsetzen. Ungefähr 40 % davon wurden durch die Nutzung von Onlineangeboten generiert. Trotz der strengen Regulierungen macht Deutschland einen großen Anteil dieser Summe aus.
Änderungen der Glücksspielregulierung wirken sich deshalb nicht bloß auf Spieler aus. Auch Betreiber und Dienstleister sind betroffen. Dies nimmt indirekt Einfluss auf die kommunalen Einnahmen.
Glücksspielgesetz zwischen Anpassung und Kontinuität
Ob das Glücksspielgesetz 2026 eine grundlegende Reform oder eher eine Fortsetzung mit punktuellen Korrekturen bringt, ist derzeit offen. Vieles spricht dafür, dass bestehende Vorgaben verschärft werden, ohne, dass das System komplett neu aufgesetzt wird. Für Viersen bedeutet das vor allem, bundesweite Entscheidungen aufmerksam zu verfolgen und lokale Auswirkungen realistisch einzuschätzen.
Die kommenden Monate könnten zeigen, ob es gelingt, Spielerschutz, Marktordnung und Umsetzung in Einklang zu bringen. Die Glücksspielrechtsdebatte bleibt auch 2026 ein Thema, welches nicht nur auf Bundesebene, sondern auch vor Ort relevant ist. (prm)
Hinweis zu den Risiken von Glücksspielen:
Glücksspiel kann süchtig machen. Spielen Sie verantwortungsbewusst und nutzen Sie bei Bedarf Hilfsangebote wie die Suchtberatung (Link: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Glücksspielsucht).

















