Warum die Wasserkosten in Dierdorf bald steigen könnten
Von Wolfgang Tischler
Die Verbandsgemeinde Dierdorf hat die Preise für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung festgelegt. Während einige Gebühren stabil bleiben, gibt es Anpassungen in bestimmten Bereichen.
Dierdorf. Der Rat der Verbandsgemeinde Dierdorf hat die Entgelte für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung für das Jahr 2025 festgelegt. Er beschloss, dass die Entgelte weitgehend unverändert bleiben. Lediglich die Gebühren für Fäkalschlammabfuhr und ähnliche Dienstleistungen werden angepasst.
Im Betriebszweig Wasserversorgung wurde der Preis zuletzt zum 1. Januar 2025 erhöht, während im Bereich der Abwasserbeseitigung die letzte Anpassung am 1. Januar 2024 erfolgte. Für das Wirtschaftsjahr 2026 im Bereich Wasser wird mit einem Gewinn von 112.700 Euro gerechnet, wobei die Umsatzerlöse stabil bleiben sollen. Investitionen führen zu einer Erhöhung der aktivierten Eigenleistungen um rund 26.000 Euro.
Die Aufwendungen steigen voraussichtlich um etwa 102.000 Euro, hauptsächlich bedingt durch höhere Kosten beim Wasserbezug und Unterhaltungsaufwand. Die neue Werkleiterin (Nachfolgerin für den in Ruhestand gehenden Eberhard Leukel) führt zu einer Reduzierung der Personalkosten um 13.500 Euro. Geplante Investitionen erfordern eine Kreditaufnahme von 690.000 Euro. Für Projekte wie die Sanierung des Hochbehälters Elgert und den Bau einer Wassertransportleitung wurden Zuschüsse beantragt.
Der Vermögensplan beläuft sich auf 2.427.300 Euro. Wichtige Projekte sind die Erneuerung des Leitungsnetzes in mehreren Straßen und die Erschließung von Baugebieten.
Abwasser
Der Erfolgsplan des Abwasserwerks für das Jahr 2026 zeigt bei einem Gesamtvolumen von 3.933.800 Euro einen geplanten Jahresgewinn von 92.800 Euro. Die betrieblichen Erträge sollen im Vergleich zum Vorjahr stabil bleiben, während die Aufwendungen in mehreren Bereichen steigen werden.
Die Materialkosten und die Unterhaltung der Anlagen sollen um insgesamt 125.000 Euro zunehmen. Besonders hervorzuheben ist ein Anstieg der Ausgaben um 60.000 Euro für die Unterhaltung des Ortsnetzes aufgrund geplanter Kanalbefahrungen in Großmaischeid und Kausen sowie Inliner-Sanierungen in Dierdorf und Wienau. Zudem werden zusätzliche 30.000 Euro für die Erneuerung der Zufahrt zur Kläranlage Kleinmaischeid veranschlagt.
Auch die Stromkosten (+5.000 Euro), Klärschlammtransporte (+8.000 Euro) und Pflege der Grünflächen (+5.000 Euro) steigen durch neue Ausschreibungen. Die Betriebskostenumlage für das Klärschlamm-Behandlungszentrum Selters erhöht sich um etwa 21.000 Euro. Demgegenüber steht eine erwartete Einsparung von rund 30.000 Euro im Personalbereich aufgrund der Neueinstellung einer Werkleiterin mit geringeren Bezügen.
Weitere Aussichten
Ratsmitglied Horst Rasbach (SPD) wies darauf hin, dass das Kreiswasserwerk eine Notversorgung des Wasserwerkes aufbaut. Dies wird mit einem erheblichen Investitionsvolumen verbunden sein. Die exakten Zahlen stehen noch nicht fest, es könnten aber bis zu zehn Millionen Euro sein. Diese Investitionen müssen über den Wasserpreis bezahlt werden. Fest steht, dass Erhöhungen in den nächsten Jahren auf die Bürger für eine sichere Wasserversorgung zukommen werden. Beigeordneter Hans-Dieter Spohr ergänzte, dass auch eine Notstromversorgung mit zum Aufbau gehöre, denn bei Stromausfällen müssen die Pumpen weiter in Betrieb gehalten werden.
woti
Lokales: Dierdorf & Umgebung
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