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Nachricht vom 03.12.2025    

Leserbrief: Kita-Planung in Rheinbreitbach – Kinder dürfen nicht die Leidtragenden sein

LESERMEINUNG | Eine Kita in Containern - Leser Thomas Napp aus Rheinbreitbach sieht darin keine endgültige Lösung. Nachstehend sein Leserbrief im Wortlaut

Symbolbild

Rheinbreitbach. "Seit Jahren begleitet die Bürgerinnen und Bürger Rheinbreitbachs ein Thema, das inzwischen sinnbildlich für politisches Versagen steht: die dritte Kita. Was eigentlich eine klare Zukunftsinvestition hätte sein müssen, ist heute ein Beispiel für verschleppte Entscheidungen, wechselnde Mehrheiten und teure Irrwege.

Zunächst wurde der 'Platz der Alten' an der Westerwaldstraße diskutiert, danach ein Grundstück am Rolandsecker Weg, später die Burg Steineck - jedes Mal mit großem Aufwand, Gutachten, Planungskosten und letztlich ohne Ergebnis. Heute steht die teure Übergangskita auf dem ehemaligen Tennisgelände an der Westerwaldstraße in Containern, ursprünglich als kurze Notlösung gedacht, inzwischen jedoch ernsthaft als dauerhafte Lösung ins Gespräch gebracht.

Besonders kritisch ist die Lage dieser Übergangskita: Sie befindet sich unmittelbar an einer stark befahrenen Verbindungsstraße, an der täglich Hunderte Fahrzeuge vorbeifahren. Eltern berichten von gefährlichen Situationen beim Bringen und Abholen. Gleichzeitig sind viele Autofahrer verunsichert, weil an der abschüssigen Straße plötzlich abgebremst werden muss - mit häufigen Blitzern, abrupten Bremsmanövern und zusätzlichen Sicherheitsrisiken. Fachlich ist zudem klar: Ständiges Abbremsen und langsames Wiederbeschleunigen an einem Hang erhöhen den Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO₂-Emissionen. Von dem Risiko für die Sicherheit der Kitakinder, falls ein Tor einmal offenbleibt, ganz zu schweigen. Dass ausgerechnet hier eine Kita stehen muss, ist Ausdruck der gesamten Fehlplanung.



Während Rheinbreitbach seit Jahren plant, verwirft und neu beginnt, gewinnt der Nachbarort Unkel den Deutschen Kita-Preis - gerade weil dort bauliche Qualität, verlässliche Strukturen und pädagogische Bedingungen stimmen. Der Unterschied könnte kaum größer sein.

Umso problematischer ist es, wenn Container zunehmend als 'ausreichende Lösung' und sogar als vermeintlicher Elternwunsch dargestellt werden. Jeder, der mit Kitas und Schulen zu tun hat, weiß: Container sind Übergangsbauten. Sie sind energieineffizient, klimatisch schlecht, eng, laut, kurzlebig und pädagogisch nur sehr bedingt geeignet. Sie können einen Kita-Neubau nicht ersetzen. Wer anderes behauptet, versucht, Planungsfehler auf Kosten der Kinder zu kaschieren.

Fehler, die bereits bei der Kita Blumenwiese gemacht wurden, dort wird auf Erbpacht weiterbetrieben und erweitert, was der Gemeinde jährlich einen fünfstelligen Betrag kostet, ohne dass dieses Geld direkt der pädagogischen Arbeit zugutekommt.

Rheinbreitbach braucht endlich eine Entscheidung mit Weitblick: eine dauerhafte, pädagogisch hochwertige und baulich solide Kita - nicht in Containern, nicht an einer gefährlichen Verkehrsachse, nicht auf Erbpacht, sondern in einem echten Gebäude, das den Kindern gerecht wird und unserer Gemeinde langfristig dient. Die Zeit der Provisorien und Ausreden muss ein Ende haben. Es geht nicht um politische Eitelkeiten oder kurzfristiges Haushaltskalkül - es geht um die Sicherheit und Zukunft unserer Kinder."
Thomas Napp, Rheinbreitbach


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