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Pressemitteilung vom 02.12.2025    

Von Barcelona an den Rhein: Bedrohte Klammeraffen im Zoo Neuwied

Der Zoo Neuwied hat zwei weibliche Braune Klammeraffen aus Barcelona aufgenommen. Diese Ankunft ist ein wichtiger Schritt im Rahmen des Europäischen Ex-situ-Programms zur Erhaltung dieser bedrohten Art.

Klammeraffen (Fotos: Lena Weeser)

Neuwied. Der Zoo Neuwied freut sich, die Ankunft zweier weiblicher Brauner Klammeraffen aus dem Zoo Barcelona bekanntzugeben. Die beiden Tiere sind wohlbehalten am Rhein eingetroffen und wurden in den vergangenen Tagen behutsam an ihr neues Umfeld gewöhnt. Kurz nach ihrer Ankunft begann die schrittweise Vergesellschaftung mit den zwei bereits in Neuwied lebenden Männchen, ein wichtiger Beitrag zum Europäischen Ex-situ-Programm (EEP) zur Erhaltung dieser stark bedrohten Art. Die Zusammenführung verlief positiv: Nach vorsichtiger Annäherung zeigte die Gruppe schnell sozial gefestigtes Verhalten und bewegt sich inzwischen harmonisch durch ihre Anlage. Kleinere Rangeleien zur Klärung der Rangordnung sind völlig normal und können sich immer wieder ereignen.

Braune Klammeraffen besitzen einen schlanken Körperbau, extrem lange Gliedmaßen und einen kräftigen Greifschwanz, der ihnen als "fünfte Hand" dient. Das Fell variiert von hell- bis dunkelbraun, während Kopf und Gliedmaßen oft dunkler gefärbt sind. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum; einzig die Weibchen besitzen einen länglichen, röhrenförmigen Hautfortsatz im Genitalbereich (den sogenannten "Pseudopenis"), der eine Geschlechtsbestimmung auch für Besucher erleichtert.

Stabile Gruppenstruktur
"Die Vergesellschaftung verlief harmonisch", berichtet Tierpflegerin Lena Weeser aus der Prinz Maximilian zu Wied Halle. "Schon nach kurzer Zeit zeigten die Tiere ausgeprägtes Sozialverhalten, viel Körperkontakt, gemeinsames Ruhen und neugieriges Erkunden der Anlage." Besonders erfreulich seien die ersten beobachteten Paarungen, die ein deutliches Zeichen dafür seien, dass sich die Tiere wohlfühlen und die neue Gruppenstruktur zurzeit stabil ist. "Das gibt uns berechtigte Hoffnung auf langfristig erfolgreiche Nachzuchten", so Weeser.



Erhalt des Braunen Klammeraffens
"Braune Klammeraffen gehören zu den am stärksten bedrohten Affenarten weltweit. Jede stabile Gruppenbildung ist ein wertvoller Beitrag zum Erhalt dieser außergewöhnlichen Primaten", ergänzt Maximilian Birkendorf, Kurator im Zoo Neuwied.

Darüber hinaus unterstützt der Zoo Neuwied auch in diesem Kalenderjahr, bereits zum dritten Mal in Folge, ein In-Situ-Projekt für die Braunen Klammeraffen über den Artenschutz-Euro. So fördert der Zoo nicht nur den Erhalt der Art in Menschenobhut, sondern auch den Schutz ihres natürlichen Lebensraums. Dieses Zusammenspiel aus ex-situ- und in-situ-Maßnahmen entspricht dem "One-Plan-Approach" der IUCN, der eine enge Verzahnung von Schutzbemühungen innerhalb und außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets vorsieht.

Mit der Erweiterung seiner Klammeraffengruppe stärkt der Zoo Neuwied nicht nur die genetische Vielfalt innerhalb des internationalen Zuchtprogramms, sondern ermöglicht Besuchern auch Einblicke in das natürliche Sozialverhalten dieser faszinierenden Tierart. (PM)



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