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Pressemitteilung vom 20.11.2025    

Kritik und Forderungen: HwK-Vollversammlung setzt klare Akzente für das Handwerk

Die Vollversammlung der Handwerkskammer Koblenz traf sich, um über zentrale Themen des Handwerks zu diskutieren. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt war als Gast geladen und betonte die Bedeutung der dualen Ausbildung. Präsident Kurt Krautscheid äußerte deutliche Kritik an den Wirtschaftsgipfeln in Berlin.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt setzt sich dafür ein, dass das Sondervermögen des Landes künftig auch für Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz oder Robotik in den überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks genutzt werden kann – im Bild zusammen mit (von rechts) Joachim Noll, Kurt Krautscheid, Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich und Mark Scherhag. (Fotos: HwK Koblenz/Jörg Diester)

Koblenz. Die Vollversammlung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, bestehend aus 48 Mitgliedern, repräsentiert rund 22.000 Betriebe der Region. Zwei Drittel der Mitglieder sind Arbeitgebervertreter, ein Drittel Arbeitnehmervertreter. An der Spitze stehen Präsident Kurt Krautscheid sowie die Vizepräsidenten Mark Scherhag und Joachim Noll.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt unterstrich die Wichtigkeit der dualen Ausbildung und forderte mehr finanzielle Unterstützung für die Bildungsstätten des Handwerks. "Ich habe mich dafür eingesetzt, dass das Sondervermögen des Landes künftig auch für Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz oder Robotik genutzt werden kann", erklärte sie. Dies sei entscheidend, um die Innovationskraft des Handwerks zu sichern.

Kritik und Lob von Präsident Kurtscheid
Präsident Krautscheid kritisierte die Wirtschaftsgipfel in Berlin scharf. "Diese sogenannten Wirtschaftsgipfel sind eine Respektlosigkeit gegenüber dem Handwerk!", sagte er. Er bemängelte, dass Diskussionen um Industriestrompreise das Handwerk außen vor lassen und forderte ein umfassendes wirtschaftliches Engagement, das alle Bereiche einschließt.

Trotz seiner Kritik lobte Krautscheid das zunehmende finanzielle Engagement für die berufliche Bildung durch Bund und Länder. Der Sanierungsstau bei den Bildungszentren müsse nun aufgelöst werden, was dem Handwerk gleichermaßen als Auftragnehmer wie auch durch modernisierte Schulungsstätten zugutekomme.

Thema Auftragsvergabe
Das Handwerksparlament sprach sich entschieden für den Grundsatz der Teillos- und Fachlosvergaben aus. Krautscheid und Noll erklärten: "Wir sprechen uns deutlich für den Grundsatz von Teillos- wie auch Fachlosvergaben aus." Sie forderten eine Vereinfachung des Vergaberechts sowie eine Reduzierung der Ausschreibungsanforderungen. Generalunternehmen werden kritisch gesehen, da sie kleinere Aufträge oft zu weniger attraktiven Konditionen weitergeben.



Die Bedeutung des Handwerks als direkter Auftragnehmer wird auch durch seine Rolle als regionaler Arbeitgeber unterstrichen. Es sichert Beschäftigung und Wertschöpfung vor Ort und trägt durch seine Ausbildungsleistungen zur gesellschaftlichen Verantwortung bei.

Handwerkskammer nimmt Landtagswahl in den Fokus
Ein weiteres Thema war das Programm des rheinland-pfälzischen Handwerks zur Landtagswahl 2026, das fünf zentrale Forderungen umfasst. Diese reichen von einer Verbesserung der Rahmenbedingungen des Handwerks über den Bürokratieabbau beim Land und den Kommunen, eine Bildungsoffensive, um Fachkräfte zu gewinnen, die Ankurbelung des Wohnungsbaus und die Modernisierung der Infrastruktur bis zur Schaffung kommunaler Investitionsspielräume. „Das sind sehr konkrete Vorschläge, die durch alle wichtigen Handwerksorganisationen des Landes gemeinsam getragen werden“, fasste Krautscheid für die Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern, den Landesverband der Kreishandwerkerschaften und den Unternehmerverband Handwerk als Unterzeichnende zusammen.

Joachim Noll hob die Ausbildungsleistungen des Regionalhandwerks hervor und betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Tarifbindung im Handwerk. "Nur mit Tarifverträgen, die gute Arbeitsbedingungen garantieren, lässt sich motiviertes, gut ausgebildetes und junges Personal dauerhaft an das Handwerk binden." Der Haushalt für das Jahr 2026 wurde verabschiedet, und die Stärkung des Standorts Koblenz als zentrale Anlaufstelle wurde bestätigt. (PM/Red)



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