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Nachricht vom 28.05.2012    

Erste Großmaischeider Pfingstjagd

Schleppjagd fand großes Interesse – Zuschauer bekamen Einblicke in die Sportart

Großmaischeid. Erstmalig fand am Pfingstsamstag ein besonderes Event in Großmaischeid statt, die Tannenhof-Pfingstjagd. Am frühen Nachmittag versammelten sich über 40 Reiter und die Rheinland-Meute. Die Meute ist im Nachbarort Kleinmaischeid beheimatet und gehört dem „Schleppjagdverein Rheinland e. V.“.

Im Jagdgalopp ging es durch den Wald. Fotos: Wolfgang Tischler

Die Meute besteht aus 24 Hunden, alles Foxhounds, die aus England stammen. Die Rasse wird als Meutehund gezogen. In Deutschland wird nicht auf Wild gejagt. Die Hunde dienen ausschließlich der Schleppjagd. Bei der Schleppjagd verfolgt die Hundemeute eine Duftspur (Schleppe). Ein Mitglied der Equipage, so wird im Fachjargon die Jagdbegleitung bezeichnet, übernimmt die Rolle des Fuchses und legt die Schleppe.

Die Meute wird von den Pikören der Equipage begleitet. Es sind die Führer der Hundemeute. Die Piköre verwenden Hetzpeitschen, um die Hundemeute zu lenken. Die Hetzpeitschen dienen als Kommunikationsmittel mit den Hunden und sind nicht dazu da, den Hund zu schlagen.

Nach einem Begrüßungstrunk an der Birkenhütte im Tannenhof wurde im Schritt losgeritten, bis die Pferde warm waren. Es ging durch den Wald Richtung Stebach. Dort wurde auch die erste Duftspur für die Hunde gelegt. Die Hunde wurden noch von den Pikören im Kreis zusammengehalten, indem sie ihre Hetzpeitschen hin und her bewegten und damit einen imaginären Zaun um die Meute bildeten.
Als der Schleppenleger genügend Vorsprung hatte, wurden die Hunde frei gelassen und folgten mit Geläut (Bellen) der Schleppe.

Da Meutehunde sehr schnell sind, wenn sie einer Spur folgen, wird eine Schleppe im zügigen Jagdgalopp geritten, solange das Gelände es zulässt. Auf der Schleppe befinden sich Hindernisse, die übersprungen werden müssen. Am Ende der Schleppe sammeln die Piköre die Hunde wieder in einem Kreis.



Der erste Stopp für Meute und Jäger erfolgte oberhalb von Stebach. Hunde und Reiter bekamen Wasser beziehungsweise Getränke. Es dauerte nicht lange, da wurden die Hunde schon wieder unruhig. Sie wollten weiterlaufen. Es ging wieder in den Wald, ehe der Tross nochmals an die gleiche Stelle kam. Die vielen Zuschauer, die auf Traktoren und Anhänger mitgekommen waren, konnten hier einen guten Einblick in die Schleppjagd erhalten. Insgesamt ritten die Reiterinnen und Reiter fünf Schleppen mit 15 Hindernissen und einem Graben.

Ralf Siegel erzählte am Rande der Veranstaltung, dass er mindestens zweimal wöchentlich mit den Hunden trainiert. Ihnen macht das Laufen Spaß. „Die Hunde kommen auch nur in den Einsatz, wenn sie fit und durchtrainiert sind. Ist mal einer wegen Krankheit nicht fit oder konnte dadurch nicht mittrainieren, dann muss er zu Hause bleiben.“, so der Vorsitzende des Schleppjagdvereins Ralf Siegel.

Am Schluss trafen sich alle wieder beim Tannenhof zum Halali und Curée. Hier bekamen die Reiter dann ihren Bruch (einen grünen Zweig) und die Hunde ihren verdienten Pansen.

Die Jagdhornbläser um Ralf Siegel begleiteten die Jagd musikalisch und bliesen die passenden Jagdsignale. Am Abend gab es bei lauem Sommerwetter die Jagdparty mit Musik und Tanz. Klaus Kaiser, der Besitzer des Tannenhofes, versprach am Rande der Party, dass er im kommenden Jahr gerne die zweite Jagd ausrichten werde. Wolfgang Tischler



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