Pressemitteilung vom 21.10.2025
Prozessauftakt in Koblenz: Fünf Syrer wegen schwerer Verbrechen vor Gericht
In einem aufsehenerregenden Verfahren müssen sich ab dem 19. November fünf Männer vor dem Oberlandesgericht Koblenz verantworten. Ihnen werden schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen während des syrischen Bürgerkriegs zur Last gelegt.

Koblenz. Wegen mutmaßlicher Beteiligung an Mord, versuchtem Mord und Folter von Zivilisten stehen fünf staatenlose syrische Palästinenser im Alter von 42 bis 56 Jahren vor Gericht. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Koblenz hat die Anklage des Generalbundesanwalts zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet.
Den Angeklagten wird vorgeworfen, am 13. Juli 2012 in Damaskus gezielt auf friedliche Demonstranten geschossen zu haben. Dabei kamen mindestens sechs Menschen ums Leben, darunter ein 14-jähriger Junge. Zahlreiche weitere Zivilisten wurden verletzt. Zwischen 2012 und 2014 sollen die Männer als Mitglieder regimetreuer Milizen und des syrischen Geheimdienstes aktiv am Bürgerkrieg teilgenommen haben. Es wird ihnen vorgeworfen, Zivilisten an Checkpoints brutal misshandelt und mit Gewehrkolben geschlagen zu haben.
Die Festnahmen der Beschuldigten erfolgten am 3. Juli des vergangenen Jahres in Berlin, Frankenthal (Pfalz) und bei Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern). Seitdem befinden sie sich in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind mehr als 40 Verhandlungstage bis zum 25. Juni 2026 angesetzt.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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