Pressemitteilung vom 16.10.2025
Caritas warnt: Sozialberatung in Rheinland-Pfalz bedroht
Die Caritas schlägt Alarm: Die Finanzierung der allgemeinen Sozialberatung steht auf der Kippe, obwohl die Nachfrage steigt. Besonders in Rheinland-Pfalz wird die Dringlichkeit deutlich.

Mainz. Der Deutsche Caritasverband warnt vor einer Gefährdung der Finanzierung der allgemeinen Sozialberatung, trotz wachsender Nachfrage. Diese "unverzichtbare Lotsendienst" für Menschen mit vielfältigen Problemen müsse dringend auf eine solide finanzielle Basis gestellt werden, so der Appell der Caritas an Politik und Kirchen zu Beginn der bundesweiten Armutswochen in Mainz. Bereits 2024 hätten rund ein Viertel der Träger das Angebot einschränken oder gar aufgeben müssen. Durchschnittlich würden etwa 80 Prozent der finanziellen Mittel von den Trägern selbst und aus Eigenmitteln bereitgestellt.
Die Sozialberatung fungiert als zentrale, niedrigschwellige Anlaufstelle für Erstgespräche in prekären Lebenslagen. Fast 90 Prozent der Hilfesuchenden haben mehrere Probleme. Die Beratung bietet kostenlose Unterstützung bei akuten Krisen und vermittelt weiterführende Hilfe, ist jedoch unzureichend finanziert. Das Motto der Armutswochen lautet daher: "Türen offen halten: Allgemeine Sozialberatung sichern".
Rund 60 Prozent der Ratsuchenden sind Frauen, darunter viele Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern. Viele Männer sind zudem von Wohnungslosigkeit bedroht. Der Deutsche Caritasverband, der Gesamtverein des Sozialdiensts katholischer Frauen und der Bundesverband des Sozialdiensts Katholischer Männer initiieren jährlich die Armutswochen. Diese beginnen am 17. Oktober mit dem Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut und enden am 16. November mit dem vom Papst ausgerufenen Welttag der Armen. (dpa/bearbeitet durch Red)
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