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Nachricht vom 15.10.2025    

Streit um Krankschreibungsfristen in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz sorgt ein Vorschlag zur Verlängerung der Krankschreibungsfristen für Diskussionen innerhalb der Landesregierung. Während Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) den Vorstoß ablehnt, zeigt sich Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) offen für eine Debatte.

Sommerinterview mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Foto: Helmut Fricke/dpa

Mainz. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin und FDP-Spitzenkandidatin Daniela Schmitt hat sich gegen die von Gesundheitsminister Clemens Hoch vorgeschlagene Zwei-Wochen-Frist bei Krankschreibungen ausgesprochen. Schmitt argumentiert, dass spätere Atteste keine Bürokratie abbauen, sondern neue Probleme schaffen würden. Sie stellte sich damit auf die Seite vieler Arbeitgeber, die eine kürzere Frist befürworten.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hingegen zeigte sich gesprächsbereit. "Ich bin grundsätzlich offen dafür, Dinge zu optimieren, wenn es im System Möglichkeiten der Verbesserung auch gibt, wenn es Möglichkeiten gibt, da auch effizienter zu werden", sagte sie im Deutschlandfunk. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hatte angeregt, dass Krankschreibungen erst nach dem vierten oder fünften Krankheitstag vorgelegt werden sollten, um unnötige Arztbesuche zu vermeiden.

Daniela Schmitt betonte, dass das Miteinander im Betrieb durch Unsicherheiten belastet werde, wenn ein Attest erst nach zwei Wochen nötig sei. "Arbeit funktioniert nur, wenn sich alle aufeinander verlassen können - Beschäftigte und Arbeitgeber gleichermaßen", erklärte sie. Eine Entlastung entstehe durch ein besser organisiertes Gesundheitssystem mit digitalen Verfahren, weniger Doppelwegen und klaren Zuständigkeiten.



Gesundheitsminister Hoch verteidigte seinen Vorschlag und betonte, dass eine längere Frist helfen könne, Bürokratie abzubauen und Ärzte zu entlasten. "Damit können wir konkret dazu beitragen, Bürokratie in den Arztpraxen abzubauen und unsere Ärztinnen und Ärzte zu entlasten", sagte er. Es bleibe dann mehr Zeit, Menschen zu behandeln, die wegen einer Krankheit kämen und nicht wegen einer Bescheinigung für den Arbeitgeber. "Die Menschen im Land arbeiten hart, engagiert und gerne. Deshalb sollten wir ihnen das nötige Vertrauen im Krankheitsfall entgegenbringen." (dpa/bearbeitet durch Red)


Mehr dazu:   Gesundheitsversorgung  
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