Mehr Leistungsbereitschaft für eine bessere Zukunft
Von Mariam Nasiripour
Der traditionelle Wirtschaftsempfang des Kreises Altenkirchen lockte 320 Gäste aus Politik und Wirtschaft auf das Gelände des Familienunternehmens Bellersheim. Gefeiert wurde zünftig bayerisch in einer Almhütte.
Neitersen. Das Unternehmen hatte für diesen Anlass eine Almhütte auf seinem Gelände aufgebaut. Durch den Abend führte Ferdinand Linzenich, Kabarettist, Motivationstrainer, Moderator und Kommunikationsberater. Der Abend war in drei Talkrunden aufgeteilt, die durch kabarettistische Einlagen des Moderators aufgelockert wurden.
Sie seien gut auf die Energiewende vorbereitet, sagte Thomas Bellersheim, einer der Geschäftsführer des Familienunternehmens. Das Unternehmen sei bereit für die Elektromobilität und auch für das Aus des Verbrenner-Verbots. "Wir stellen die Verbrenner- und Elektrowelt dar", ergänzte Bellersheim. Das Unternehmen sei gut für die Zukunft aufgestellt.
Beide Geschäftsführer wünschen sich, mehr Tatendrang der Politik. Mehr Mut zum Handeln, mehr Tun und kürzere Prozesse, wünschte sich Simone Bellersheim, ebenfalls Geschäftsführerin von Bellersheim. Darüber hinaus mahnte Thomas Bellersheim, dass die Zahl der Gründer zurückgehe. Das sei ein Problem. "Das Thema Work-Life-Balance kann ich nicht mehr hören", machte er seinen Unmut deutlich. Er forderte mehr Leistungsbereitschaft von den Menschen in Deutschland. Die Einstellung dazu müsse wiederkommen.
Auch Dominik Lukas forderte von der Politik, mehr Erleichterungen für die Unternehmen, besonders für Jungunternehmer. Er ist ebenfalls der Meinung, dass Deutschland seinen Weg zur Leistungsgesellschaft wiederfinden muss.
Das Thema Bürokratieabbau besprach Linzenich mit der Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Petra Dick-Walther, und Landrat Dr. Peter Enders. Die Landesregierung habe ein 57-Punkte-Programm aufgelegt, um den Bürokratieabbau voranzutreiben, berichtete die Staatssekretärin. Das sei jedoch nicht so einfach, da sich einige dagegen wehren. Als Brückenbauer betitelte der Landrat Politiker auf kommunaler Ebene. Dies könne aber nur im persönlichen Gespräch und Austausch stattfinden. Deshalb nehme er regelmäßig an Betriebsbesuchen teil, um mit den regionalen Unternehmen ins Gespräch zu kommen.
Wir haben herausfordernde Zeiten, betonte die Staatssekretärin. Dazu zählen unter anderem der Fachkräftemangel und die Bürokratie. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Unternehmen zu helfen", sagte sie. Die Politik hätte immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Unternehmen. Eine Möglichkeit sei es, mit Künstlicher Intelligenz (KI) dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Dazu sagte Mervan Miran, Geschäftsführer von "Bots4You GmbH": "KI ist da, um zu bleiben." Es sei wichtig, dass Unternehmen die KI auf ihre Prozesse zuschneiden. Er räumte jedoch ein, dass KI Fehler macht, denn es sei nur ein Werkzeug. Aber er zeigte sich überzeugt, dass durch KI mehr Arbeitsplätze entstehen als verloren gehen. Auch Dick-Walther sprach sich für KI aus. Es sei sinnvoll und notwendig, mit KI zu arbeiten. Dafür brauche man aber mehr Daten und die Sicherheit dieser Daten müsse gewährleistet sein. Der Landrat ergänzte, dass KI die Arbeit erleichtert und auch genutzt werden muss. Er fügte zugleich hinzu, dass sie aber auch kritisch betrachtet werden sollte. Zum Thema Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, erklärte Thimo Kirsch, Geschäftsführer von "K² Advisory GmbH", dass viele Unternehmen den Blick für Kosten und Strukturen verloren hätten.
Zwischen den Talkrunden lockerte der Moderator den Abend mit kabarettistischen Einlagen auf und trug zwei Gedichte vor, die er geschrieben hatte. Ein Gedicht handelte von den vier Jahreszeiten und eines über das Älterwerden. Im Anschluss begann der gemütliche Teil des Abends mit Buffet, Getränken und Netzwerken. (Mariam Nasiripour)
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