Pressemitteilung vom 06.10.2025
Industrie in Rheinland-Pfalz: Unternehmen vergeben nur Note 3,4
Eine aktuelle Umfrage der "IHK-Arbeitsgemeinschaft" Rheinland-Pfalz zeigt, dass die Industrieunternehmen im Land mit dem Standort unzufrieden sind. Die Betriebe fordern dringend Reformen und niedrigere Abgaben.

Koblenz. Am 6. Oktober veröffentlichte die "IHK-Arbeitsgemeinschaft" Rheinland-Pfalz die Ergebnisse ihrer Industrieumfrage 2025. Mehr als 200 Unternehmen aus dem Bundesland bewerteten die Attraktivität von Rheinland-Pfalz als Industrie- und Innovationsstandort lediglich mit einer durchschnittlichen Schulnote von 3,4. Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der "IHK-Arbeitsgemeinschaft", äußerte sich besorgt: "Besorgniserregend ist, dass viele Unternehmen ihren Produktionsstandort im internationalen Vergleich klar im Nachteil sehen." Rund ein Drittel der Befragten stuft den Standort etwas schlechter ein, während mehr als ein Fünftel ihn deutlich schlechter bewertet. Nur 13 Prozent der Unternehmen sehen einen Vorteil gegenüber anderen Standorten.
Auch die wirtschaftliche Lage und die Geschäftsprognosen werden von den Betrieben verhalten eingeschätzt, was sich ebenfalls in einer Bewertung von "schwach befriedigend" widerspiegelt. Bei der Nutzung betrieblicher Innovationspotenziale zeigt sich ein ähnliches Bild: Lediglich 1,4 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Möglichkeiten als "sehr gut", und 15,2 Prozent als "gut", mit einer Durchschnittsnote von 3,3. Die industriebezogene Wirtschaftspolitik der Landesregierung erhält eine noch schlechtere Bewertung mit der Note 3,6.
Matthias Schmitt, industriepolitischer Sprecher der Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz, zieht ein klares Fazit: "Unsere Industrieunternehmen und Innovatoren fordern Bürokratieabbau und Deregulierung, niedrigere Arbeitskosten, Steuern und Energiepreise sowie eine verlässlichere Wirtschaftspolitik. Ohne tiefgreifende Wirtschaftsreformen droht weitere industrielle Wertschöpfung verloren zu gehen, wie es in den vergangenen Jahren bereits massiv der Fall war."
Die Umfrage basiert auf den Antworten von 223 Unternehmen, überwiegend aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse sind online verfügbar. PM/Red
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