Inklusion im Arbeitsalltag: Erfolgsmodelle aus Neuwied
Wie kann die Integration von Menschen mit Behinderung in Unternehmen gelingen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung "Fachkraft Inklusiv" in Neuwied. Experten und Unternehmensvertreter teilten ihre Erfahrungen und gaben wertvolle Einblicke.
Neuwied. Rund 60 Interessierte aus verschiedenen Unternehmen und Institutionen versammelten sich im Berufsbildungswerk Neuwied zur Veranstaltung "Fachkraft Inklusiv". Unter der Schirmherrschaft von Neuwieds Bürgermeister Peter Jung präsentierten das Heinrich-Haus, die Agentur für Arbeit Neuwied, die Industrie- und Handelskammer zu Koblenz, die Handwerkskammer Koblenz sowie das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung verschiedene Ansätze zur erfolgreichen Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung.
Nach einer einführenden Begrüßung durch Frauke Pischl, die im Heinrich-Haus für das Thema Inklusion verantwortlich ist, hob Bürgermeister Peter Jung in seinem Grußwort die Bedeutung des Themas hervor: "Die Einstellung von Menschen mit Behinderung ist eine Chance für die Menschen, für die Unternehmen und für unsere Gesellschaft." Er unterstrich, dass ihm Inklusion und Teilhabe als Bürgermeister wichtig sind.
Praxisbeispiele illustrierten anschließend, wie Inklusion in Betrieben umgesetzt werden kann. Nicola Gabler von Hollyfood berichtete, wie ihr Unternehmen durch den Kontakt zum Heinrich-Haus zwei Mitarbeiter gewinnen konnte. Sie betonte, dass sie nie das Gefühl hatte, ein Risiko einzugehen: "Mit der Begleitung vom Heinrich-Haus wurde es uns sehr leicht gemacht." Der Inklusionsbegleiter Thomas Becker unterstützt den Prozess und steht bei Fragen zur Verfügung. Offenheit und eine Willkommenskultur im Betrieb sieht er als entscheidend für erfolgreiche Inklusion.
Elena Tarrago von der HwK Koblenz erläuterte, wie die IHK sowohl Betriebe als auch Interessierte unterstützt und zusammenführt: "Wir begleiten zum Beispiel junge Menschen von der Abschlussprüfung bis zur Vertragsunterzeichnung im Betrieb." Wichtig sei es, dass alle Beteiligten offen bleiben und im Austausch stehen, um individuelle Lösungen zu finden.
Als Paradebeispiel für gelingende Inklusion stellte sich auch die Firma Koblenz Hybrider vor. Geschäftsführerin Yvonné Ritz und Mitarbeiter Kevin Pesch gaben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und sprachen über Herausforderungen wie physische Barrieren sowie Fördermöglichkeiten.
Frauke Pischl vom Heinrich-Haus schloss die Veranstaltung mit dem Hinweis, dass die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Inklusion in den Alltag bringt und zugleich dem Fachkräftemangel entgegenwirkt. Im Anschluss nutzten zahlreiche Gäste die Gelegenheit, bei Snacks und Getränken ins Gespräch zu kommen und eigene Ideen zu diskutieren. Red
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