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Nachricht vom 29.09.2025    

Wer länger liest, ist später tot

Von Helmi Tischler-Venter

Fenna Williams alias Ute Mügge-Lauterbach stellte am Sonntag, 28. September in einer unterhaltsamen Veranstaltung den neuen Fall ihrer Ermittlerin Pippa Bolle vor. Diese ist Haushüterin und Übersetzerin zugleich und gerät immer wieder in Kriminalfälle. Grund genug für die „Wäller Rumkugeln“, die sympathische Ermittlerin zur Teilnahme am Krimifestival im Westerwald einzuladen.

Fotos: Helmi Tischler-Venter

Weyerbusch. Im Hotel Sonnenhof Weyerbusch erläuterte die Autorin Fenna Williams mithilfe einer Dia-Show, wie bei ihr das Buch „Wer länger liest, ist später tot“ entstand. Prinzip ist, dass Pippa Bolle immer an einem anderen Ort ermittelt, denn ihr Job als Haushüterin führt sie durch die Welt. Daher sucht Williams zuerst fünf verschiedene Orte aus, zu denen sie einen vier- bis sechsseitigen Plot erstellt. Diese Auswahl schickt sie ihrem Verlag zu, der prüft, ob ein anderer Autor schon ein Buch an diesem Ort spielen lässt. Den Ausschlag für die Destination Südengland gab, dass der Plot einmal nicht in Cornwall spielt, sondern an der Grenze der Grafschaften Devon und Dorset. Außerdem macht sich Williams über ihre eigene Schriftstellerwelt lustig, was der Verlag goutierte.

Die Schriftstellerin stellte mit Fotos ein Lese-Retreat vor, das sie in jedem Jahr für eine Woche besucht, in dem sie eine Liste erstellt für eine Recherche-Reise und Ideen notiert, mit deren Hilfe sie danach zu Hause wie auf Schienen schreiben kann. „Readmore House“ unweit von Lyme Regis an dem berühmten Weltkulturerbe „Jurrasic Coast“ ist der Handlungsort des Romans. Das Aussehen des Hauses, Paradies für alle Lese-Süchtigen, hat Williams aus drei real existierenden Gebäuden zusammengesetzt. Auch die Steilküste hat sie auf einer Recherche-Reise eingehend kennengelernt und durch mehrmaliges Abfahren in der Tatort-Schlucht Cheddar Gorge die gefährlichste Stelle gesucht. Fotos der Schlucht mit weit über 150 Meter hohen Felsen und der daneben liegenden Stadt Cheddar zeigten die schroffe Landschaft.

Im Prolog wird bereits der mit sich zufriedene Täter vorgestellt: „Beim letzten Ton des Zeitzeichens war es null Uhr“… Roger kicherte. „Ich habe sie umgenietet, umgehauen, umgerannt. Von der Straße gepustet. Auf einer Hangstraße wie dieser hier. Mit spitz aufragenden Felsen an jeder Seite.“ … Nora Wakefield würde die Schlucht niemals vergessen. Und Madame ab heute in Ruhe lassen. Er hatte getan, was nötig war…. Jetzt verhalf er ihr zu dem Leben, das sie sich wünschte, immer gewünscht hatte. Jetzt würde sie endlich nur noch schreiben, was er lesen wollte…. Zu Rogers Verblüffung melden die Regionalnachrichten einen tödlichen Verkehrsunfall der langjährigen Leiterin des Readmore House in Lyme Regis. „Ihre Beifahrerin, die berühmte Liebesromanautorin Julia Timmings, wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus nach Bristol geflogen.“ „Madam? Roger traute seinen Ohren nicht, wieso saß Madam mit im Wagen?“



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Pippa Bolle reist nach England, um in Readmore House einen Monat lang Mädchen für alles zu sein und Katastrophen zu verhindern. Hinter dem Auftrag stecken Pippas Freunde Duncan und Anita aus Schottland.

Anstelle der verletzten Julia Timmings steht ihr Ehemann, Thriller-Autor Jem J. Maitleninov den Besuchern des Readmore Houses zur Verfügung. Neben dem Personal und den Gästen des Lesehauses spielen die selbstbewusste Bloggerin Vita Lowe und die Polizei in Person des bei der Leserschaft sehr beliebten Jamaikaners Inspektor Gage nebst Team mit. Die Polizisten laufen den Fußweg nach Reaches ab, um hochgiftigen Wasserschierling zu suchen. Es gibt noch einen Toten im Gartenhaus und ein junges Mädchen wird vermisst….

Micha Krämer von den organisierenden „Wäller Rumkugeln“ überreichte der Autorin bei der Halbzeit-Veranstaltung des Krimifestivals eine Tüte süße Rumkugeln. Außerdem hatte er die Spendenbox dabei, in der der Verein Spenden für den Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes sammelt.

Weitere Lesungen finden noch bis zum 10. Oktober statt, zu finden unter www.mordsregion.de. htv



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