Pressemitteilung vom 22.09.2025
Nach der Insolvenz der Neuwieder MVZ Galeria Med GmbH: Ärztliche Versorgung vor Ort langfristig sichern
Die Neuwieder MVZ Galeria Med GmbH ist insolvent und stellt zum 1. Oktober 2025 voraussichtlich die Tätigkeit ein. Acht Praxisstandorte in der Region sind betroffen, für einzelne Standorte werden Übergänge geprüft.

Neuwied. "Die Insolvenz der MVZ Galeria Med GmbH ist eine schlechte Nachricht für unsere Region. Wer krank ist, braucht verlässliche und erreichbare Hilfe. Es muss nun schnell eine tragfähige Lösung auf den Weg gebracht werden. Kurzfristig können mobile Praxen helfen, die Versorgung übergangsweise zu organisieren. Das klare Ziel müssen aber feste hausärztliche Strukturen vor Ort bleiben. Es ist daher ein gutes Zeichen, dass der Insolvenzverwalter den reibungslosen Weiterbetrieb in anderer Form anstrebt", sagt Ellen Demuth, die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis.
Die Insolvenz ist dabei ein weiteres Symptom einer immer schwieriger werdenden medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Um die Versorgung künftig zu stabilisieren, setzt die Regierungskoalition im Bund auf drei Hebel:
Erstens soll die Primärarztversorgung kommen, damit Haus- und Kinderärzte als verlässliche erste Anlaufstelle die Behandlung steuern und zügig zu den richtigen Fachärzten lotsen. So werden Wege kürzer, Abläufe geordnet und Terminwartezeiten besser planbar – gerade im ländlichen Raum mit weiteren Wegen.
Zweitens muss die sogenannte Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen konsequent greifen, damit erbrachte Leistungen vollständig vergütet werden und Praxisübernahmen oder Neugründungen auf dem Land auf einer verlässlichen wirtschaftlichen Grundlage stehen.
Drittens braucht es spürbaren Bürokratieabbau, von schlankeren Dokumentationspflichten in den Praxen bis zu verlässlicher Unterstützung durch die Apotheken, die mit Medikationsberatung und Akutangeboten die Versorgung in der Nähe der Menschen sichern:
"Praxen sollen ihre Zeit künftig weniger mit der eigenen Verwaltung verbringen müssen und dadurch mehr Zeit für die konkrete Behandlung von Patienten haben. Die medizinische Versorgung auf dem Land ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Jetzt muss die Koalition die Weichen richtig stellen, damit das System nicht noch weiter unter Druck gerät. Wir brauchen klare Steuerung mit dem Primärarztsystem, starke Hausarztpraxen durch die Entbudgetierung und verlässliche Partner für die Praxen, wie Apotheken vor Ort. So sichern wir Versorgung auch bei uns", sagt die CDU-Politikern abschließend. (PM)
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