Pressemitteilung vom 20.09.2025
Zukunft der Schöpfung: Experten diskutieren nachhaltige Politikansätze in Engers
In der Kapelle des Heinrich-Hauses Engers fand eine Veranstaltung zur "Bewahrung der Schöpfung" statt. Organisiert vom Bildungswerk der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Trier und der KAB-Basisgruppe Engers-Mülhofen, bot die Veranstaltung drei Experten die Möglichkeit, ihre Perspektiven zu präsentieren.

Neuwied-Engers. Bei der Veranstaltung diskutierten der Theologe Ludwig Kuhn, der Climate Reality-Projekt-Referent Marcel Joisten und der Theologe Bruno Kern über notwendige politische Maßnahmen zum Schutz der Schöpfung.
Ludwig Kuhn aus Trier, Mitglied im Leitungsteam der Umweltkommission des Bistums Trier, berichtete von seiner Arbeit mit der indigenen Bevölkerung Boliviens. Er hob hervor, dass lokale Projekte zur kleinbäuerlich-traditionellen Landwirtschaft, kombiniert mit ökologischen Anbaumethoden, soziale und ökologische Verbesserungen gebracht hätten. Kuhn betonte die Notwendigkeit, dass sich der globale Norden auf Genügsamkeit besinne.
Marcel Joisten aus Gladbach, Vertreter des Climate Reality Projects, stellte seine Ansichten anhand von drei Fragen zur Klimakrise vor: "Müssen wir uns ändern?", "Können wir uns ändern?" und "Werden wir uns ändern?". Die ersten beiden Fragen beantwortete er klar mit "Ja", da bereits technische Lösungen wie Solar- und Windenergie existieren. Für die dritte Frage setzt Joisten auf Aufklärung und bürgerschaftliches Engagement, etwa durch Projekte zur dezentralen Energieversorgung.
Rückkehr zur bäuerlichen Subsistenzproduktion?
Bruno Kern aus Mainz kritisierte die Wachstumszwänge des Kapitalismus und forderte eine Kultur des "Genug". Er argumentierte, dass erneuerbare Energien fossile Energien nicht vollständig ersetzen könnten und plädierte für eine industrielle Abrüstung. Kern sieht eine Rückkehr zur bäuerlichen Subsistenzproduktion als möglich, jedoch müsse dieser Prozess demokratisch diskutiert und geplant werden. Er ist überzeugt, dass ein Gleichgewicht zwischen Wirtschaft und lebendiger Welt nicht allein durch Technologie erreicht werden kann. (PM/Red)
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